Schwerpunkt Arbeitsmarkt, Organisation und Wissen
Regelstudienzeit: 2 Studienjahre
Kreditpunkte: 120 KP
In der modernen Wissensgesellschaft sind, insbesondere für die Sozialwissenschaften, Kompetenzen im Umgang mit Wissen wichtiger als enzyklopädisches Fachwissen. Der MA Sozialwissenschaften an der Universität Oldenburg hat zum Ziel, Studierende an einen integrativen Zugang zur Analyse gesellschaftlicher Phänomene aus soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive insbesondere in den Feldern Arbeitsmarkt, Organisation und Wissen heranzuführen. In diesen Schwerpunkten werden auch berufspraktische Kompetenzen im Bereich der Arbeitsmarktpolitiken, der Organisationsberatung und des Wissensmanagements vermittelt.
Mit dem Master-Studium Sozialwissenschaften wird die Kompetenz erworben, sozialwissenschaftliche Fragestellungen insbesondere in den Feldern Arbeitsmarkt, Organisation und Wissen theoretisch zu analysieren, empirisch zu erforschen und normativ zu reflektieren. Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler müssen die Fähigkeit haben, wissenschaftliche oder praktische Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu durchdenken, es in einen größeren Zusammenhang einzuordnen und mit angemessenen Instrumenten zu bearbeiten. Ausgangspunkt des Studienplans ist daher die Verschränkung von gegenstandsbezogenen und forschungspraktischen Kompetenzen mit theoretischen und methodischen Kenntnissen.
Studienaufbau und –inhalte
Der MA Sozialwissenschaften wird als zweijähriges Studium mit 120 Kreditpunkten angeboten. Die Zulassung erfordert einen sozialwissenschaftlichen, soziologischen oder politikwissenschaftlichen BA-Abschluss mit mindestens 60 KP Anteil in den Sozialwissenschaften oder eine äquivalente Qualifikation. Weitere Zulassungskriterien sind ausreichende englische Sprachkenntnisse sowie Statistik-Grundkenntnisse.
Das Programm setzt sich aus den folgenden Elementen zusammen:
Ziel ist neben der Vermittlung weiterführender theoretischer und methodischer Kenntnisse ein Studium nach eigener Schwerpunktsetzung. Insbesondere durch die Entscheidung für zwei der drei Studienschwerpunkte (Arbeitsmarkt, Organisation und Wissen) werden individuelle Wissenskombinationen und Studienverläufe gefördert. Das für alle verpflichtende Eingangscurriculum vermittelt erste weiterführende Kenntnisse in wissenschaftlichen Theorien und Methoden. Zusätzlich wird ein einführender Überblick über die drei Studienschwerpunkte gegeben. Die Schwerpunkte Arbeitsmarkt, Organisation und Wissen bilden den inhaltlichen Kern des Studiums. Durch die Vertiefung in einem Projekt und einem Praktikum werden im weiteren Verlauf die Weichen für die berufliche Ausrichtung der Studierenden gestellt. Das vierte Semester dient schließlich der Erstellung einer Abschlussarbeit, die in einem Kolloquium begleitet wird.
Schwerpunkt Arbeitsmarkt
Im Schwerpunkt „Arbeitsmarkt“ erlernen die Studierenden die Kompetenz zur theoretischen und empirischen Analyse von Arbeitsmärkten in mikro-makro-analytischer und interdisziplinärer Perspektive. Die soziologische Betrachtungsweise richtet sich auf die mikrofundierte Erklärung der sozialen Ungleichheit am Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung der Wirkung der institutionellen, kulturellen und sozialen Einbettung des Arbeitsmarkts. Der politikwissenschaftliche Fokus widmet sich der akteurszentrierten Analyse der politischen Entscheidungs- und Reformprozesse und den individuellen Einstellungen zur Ausgestaltung der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik im internationalen Vergleich. Ziel des Moduls ist es, die Teilnehmer für Tätigkeiten sowohl in politischen Institutionen, Organisationen der sozialen Sicherung, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften als auch in Forschungseinrichtungen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitikforschung zu qualifizieren.
Schwerpunkt Organisation
Im Schwerpunkt „Organisation“ lernen Studierende, Organisationen aus politikwissenschaftlicher und soziologischer Sicht zu analysieren und zu verstehen. Die sozialwissenschaftliche Perspektive betrachtet das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure in Organisationen. Hierbei geht es insbesondere darum, Organisationen als heterogene und umweltoffene Systeme zu verstehen. Durch die Verknüpfung von Theorie mit konkreten Beispielen erwerben Studierende in diesem Schwerpunkt die Kompetenzen, Organisationen mit Hilfe sowohl politikwissenschaftlicher als auch soziologischer Ansätze zu analysieren und dieses Wissen einzusetzen, um organisationales Handeln wirksam zu steuern.
Schwerpunkt Wissen
Im Schwerpunkt „Wissen“ erwerben die Studierenden umfassende fachliche Kenntnisse der Ansätze und Methoden der Wissensforschung. Zudem erlangen sie reflexive Kompetenzen im Hinblick auf das Verhältnis von Wissen und Gesellschaft, insbesondere bezüglich aktueller Informations- und Kommunikationstechnologien. Dieser Schwerpunkt erlaubt, die Perspektive von Kommunikation und Herstellung von Wissen einzunehmen und fokussiert die gesellschaftlichen Auswirkungen sowie Voraussetzungen neuer Informationstechnologien. Studierende sind mit diesem Schwerpunkt sowohl für Tätigkeiten insbesondere im Bereich der Wissens-, Wissenschafts- und Innovationsforschung als auch für eine Tätigkeit in den Bereichen Strategieentwicklung, Kommunikation und Personal von Unternehmen, Verbänden und Stiftungen qualifiziert.
Berufs- und Tätigkeitsfelder
Die Berufsfelder für Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs reichen von einer akademischen Laufbahn über private Forschungseinrichtungen und Meinungsforschungsinstitute bis hin zu Stabsstellen in Unternehmen, in der Arbeitsmarktverwaltung, in der Organisationsberatung sowie in Medien und Bildungseinrichtungen.