Was gutes Lernen ausmacht
Prof. Dr. Wolfram Rollett ist auf die Professur für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Schulentwicklung am Institut für Pädagogik berufen worden. Der Bildungsforscher untersucht Lern- und Entwicklungsprozesse mit empirischen Methoden.
Willkommen an der Uni Oldenburg! Was hat Sie hierhergebracht?
Das Angebot, das ich von der Universität Oldenburg erhalten habe, war sehr attraktiv. Zudem bietet sich hier ein sehr gutes Umfeld für meine Forschung im Bereich der Schulentwicklung. Die Bildungswissenschaften und auch die Fachdidaktiken sind in Oldenburg wirklich sehr stark aufgestellt. Gleichzeitig wird der Lehrkräftebildung, in der ich ja vornehmlich tätig bin, eine hohe Wertschätzung entgegengebracht.
Woran forschen Sie?
Ich arbeite aktuell zu verschiedenen Themen und gebe einfach mal zwei Beispiele: In einer meiner Forschungskooperationen geht es darum herauszuarbeiten, wie Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer kognitiven und motivationalen Eigenschaften profitieren, wenn sie in der Schule lernen, in Gruppen schwierige Denkprobleme mit Robotersystemen zu lösen. In einer weiteren Forschungskooperation geht es darum zu erforschen, wie sich die soziale Zusammensetzung von Schulklassen darauf auswirkt, wie Freundschaften entstehen und sich entwickeln. Wir untersuchen, welche Rolle dabei individuelle Merkmale wie das Geschlecht, der soziale Hintergrund oder auch ein sonderpädagogischer Förderbedarf spielen und welche Bedeutung dabei den Lehrkräften zukommt.
Was ist das Tolle an Ihrem Fach?
Durch meine Forschung kann ich daran mitarbeiten, besser zu verstehen, wie sich das schulische Lern- und Entwicklungsfeld auswirkt. Ich kann Möglichkeiten ausloten, wie es sich verändern lässt, damit Schüler*innen zukünftig noch mehr von ihrem Schulbesuch profitieren.
Was haben Sie sich für die die ersten Monate an unserer Uni vorgenommen?
Für mich geht es erst einmal darum, die organisationalen Abläufe kennen und verstehen zu lernen. Dann versuche ich, mich in Oldenburg gut zu vernetzen und Kooperationspartner*innen für die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zu finden. Der Arbeitsschwerpunkt für die nächsten Monate ist dann, mit den neuen Mitarbeiter*innen in meiner Arbeitsgruppe das Lehrangebot im Bereich der Schulentwicklung weiterzuentwickeln und eine gemeinsame Forschungsagenda für die nächsten Jahre zu konzipieren.
Wer oder was hat Sie im Studium besonders geprägt?
Die Möglichkeit, dass ich in meiner Studienzeit in sehr unterschiedlichen Zusammenhängen Erfahrungen sammeln und mich ausprobieren konnte. Ich habe in sehr viele Bereiche hineinschnuppern können, sei es, als studentische Hilfskraft, in Praktika, als Teilnehmer von Workshops und Tagungen, als Gruppenleiter in Ferienlagern oder durch die Mitarbeit in der Studierendenvertretung. Dadurch habe ich in dieser Zeit persönlich sehr profitiert.
Ihr Tipp fürs Überleben auf dem Campus?
Das, was man heute das Onboarding nennt, hat wirklich sensationell gut geklappt. Es war alles sehr gut organisiert und ich war in kürzester Zeit in Oldenburg arbeitsfähig. In dieser Hinsicht war mein „Überleben auf dem Campus“ also schon einmal sehr gut abgesichert. Was man, wenn man an unserer Universität neu ist, vielleicht raten kann, ist, die vielen Veranstaltungen, die hier laufend angeboten werden, zu nutzen, um Kontakte zu knüpfen. Dafür gibt es immer wieder tolle Möglichkeiten.