Kontakt

Prodekanin für Forschung

Prof. Dr. Andrea Hildebrandt

+49 (0)441 798-4629

Referentin für Forschung

Dr. Beena Punnamoottil

+49 (0)441 798-2142

Wann und Wo

Freitag, 28. Juni 2024 ab 12.00 Uhr

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Uhlhornsweg 86
26129 Oldenburg

A14 – Hörsaalzentrum des Campus Haarentor

Versorgungsforschung / Health Service Research

#7 Inanspruchnahme der Gemeindenotfallsanitäter (G-NFS) – Analyse der Verdachtsdiagnosen in Bezug auf ältere, pflegebedürftige Personen

Hauptautor*innen: Anna Lena Obst

Co-Autor*innen: Dr. Insa Seeger, Prof. Dr. Falk Hoffmann

Abstract:
Die Inanspruchnahme des Rettungsdienstes hat deutlich zugenommen. Zur Entlastung entstand 2019 im Oldenburger Land das Konzept Gemeindenotfallsanitäter (G-NFS). Einsätze der G-NFS werden mittels Dokumentationsbögen analysiert. Diese Studie wertet Dokumentationsbögen der G-NFS im Hinblick auf die Verdachtsdiagnosen bei Personen im Mindestalter von 65 Jahren, mit besonderer Betrachtung von Pflegebedürftigen aus. In der deskriptiven, retrospektiven Studie wurden die Dokumentationsbögen von Juli 2023 - Dezember 2023 ausgewertet. Die Variable „Verdachtsdiagnose“ (Freitextfeld) wurde den Kategorien der International Classification of Primary Care 2 (ICPC-2) in deutscher Übersetzung zugeordnet. Weiterhin wurden Angaben zu Maßnahmen, Transport und Empfehlungen ausgewertet. 1717 Dokumentationsbögen wurden eingeschlossen, davon entfielen 869 (52,9%) auf über 65-Jährige. In 635 (73,1%) Fällen lagen Angaben zum Pflegebedarf vor, davon waren 243 (38,3%) nicht pflegebedürftig, 221 (34,8%) ambulant pflegerisch versorgt und 171 (26,9%) Pflegeheimbewohner:innen. Verdachtsdiagnosen wurden in 633 (72,8%) Fällen ausgewertet. Bei den über 65-Jährigen entsprachen 25,0% der Fälle der Kategorie Urologisch, 13,6% der Kategorie Kreislauf und 13,7% Allgemein und Unspezifisch. 52,7% der Fälle benötigten keinen Transport. Einsätze der G-NFS tragen zur Entlastung des Rettungsdienstes, vor allem niedrig-prioritärer Hilfeersuche bei älteren, pflegebedürftigen Personen, bei. Durch die Gabe von Medikamenten oder die Versorgung des Dauerkatheters können die Anliegen ambulant versorgt werden, ohne dass dabei ein Transport notwendig ist.

#45 SonicGuard Sensor—A Multichannel Acoustic Sensor for Long-Term Monitoring of Abdominal Sounds Examined through a Qualification Study

Hauptautor*innen: Zahra Mansour

Co-Autor*innen: Verena Uslar , Dirk Weyhe , Danilo Hollosi and Nils Strodthoff

Abstract:
Auscultation is a fundamental diagnostic technique that provides valuable diagnostic information about different parts of the body. With the increasing prevalence of digital stethoscopes and telehealth applications, there is a growing trend towards digitizing the capture of bodily sounds, thereby enabling subsequent analysis using machine learning algorithms. This study introduces the SonicGuard sensor, which is a multichannel acoustic sensor designed for long-term recordings of bodily sounds. We conducted a series of qualification tests, with a specific focus on bowel sounds ranging from controlled experimental environments to phantom measurements and real patient recordings. These tests demonstrate the effectiveness of the proposed sensor setup. The results show that the SonicGuard sensor is comparable to commercially available digital stethoscopes, which are considered the gold standard in the field. This development opens up possibilities for collecting and analyzing bodily sound datasets using machine learning techniques in the future.

 

#46 Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase (nach § 132g SGB V) im Pflegeheim: Bisherige Implementierung, Barrieren und Empfehlungen zur Weiterentwicklung (Gut-Leben)

Hauptautor*innen: Hannes Jacobs

Co-Autor*innen: Falk Hoffmann, Anna Völkel, Anna Levke Brütt, Stephanie Stiel, Tanja Schleef

Abstract:

Hintergrund: Advance Care Planning (ACP) soll die Versorgung am Lebensende verbessern. Mittels eines kontinuierlichen Beratungsprozesses von Betroffenen, Angehörigen sowie Versorgungsbeteiligten zielt sie auf eine gemeinsame Entscheidungsfindung im Falle zukünftiger gesundheitlicher Krisen ab. Obwohl 2018 in Deutschland der §132g SGB V in Kraft trat und ACP-Leistungen seitdem von Pflegeheimen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden können, ist die Umsetzung jedoch bisher unklar.

Methoden: Im Rahmen des im Zeitraum 07/2022–06/2025 vom Innovationsfonds geförderten Projekts „Gut-Leben“ sollen daher folgende Arbeitspakete (AP) durchgeführt werden: AP1 untersucht den Genehmigungsprozess, die Umsetzung und Barrieren für die Zulassung von ACP auf Basis einer Querschnitterhebung in Pflegeheimen. AP2 analysiert dokumentierte ACP-Leistungsnachweise und prüft ferner deren Nutzbarkeit für Forschungszwecke. In AP3 werden prospektiv Daten über ACP-Prozesse sowie Versorgungspfade am Lebensende in dafür zugelassenen Pflegeheimen erhoben. AP4 analysiert auf Basis von Routinedaten der AOK-Niedersachsen die Merkmale von Pflegeheimbewohner:innen bei Heimeintritt und die Veränderungen dieser im Laufe des Aufenthalts. Über den gesamten Projektverlauf wird in einem Praxisbeirat, in Fokusgruppen sowie Einzelinterviews die Perspektive aller am ACP-Prozess Beteiligten eingebracht (AP5).

Erwartete Ergebnisse/Schlussfolgerung: Insgesamt vermuten wir eine geringe und heterogene Implementierung von ACP-Leistungen in Pflegeheimen. Das Projekt soll Umsetzungsbarrieren identifizieren und darauf aufbauend praktische Empfehlungen für die Weiterentwicklung des §132g SGB V ableiten.

#47 CAWIP (Clinical Anatomy for Well- Informed Patients)

Hauptautor*innen: Steffen Busse

Co-Autor*innen: Andreas Hein, Dirk Weyhe, Verena Uslar, Anja U. Bräuer, Veysel Ödemis, Sebastian Fudickar

Abstract:

The project aims to develop and evaluate a smartphone app to successively complement the education of colorectal cancer patients. The app will provide patient-specific information about the disease, its treatment and possible risks and will be used in the home environment for personal education. The app's development utilizes an iterative user-centered design process. A qualitative study using focus groups with physicians and patients will help identify the requirements for a patient education app and determine the strategies for visualization and information transfer.

#48 COVISION: Monitoring and modelling post-COVID neurocognitive symptom trajectories, determinants and long-term impact on life and work

Hauptautor*innen: Ann-Kathrin Knak

Co-Autor*innen: Meike Dirks, Ann-Katrin Hennemann, Linda Jespersen, Jella Voelter, Karin Weissenborn, Mandy Roheger, Andrea Hildebrandt, Antje Wulff, Gundula Zoch

Abstract:

Months after a COVID-19 infection some people still suffer from various symptoms, often including fatigue and cognitive deficits. These symptoms can vary substantially over patients and time. In an interdisciplinary research team, we investigate the trajectories of neurocognitive post-COVID symptoms and their relationship with medical and sociological variables. In a first study we analyse existing data (NAPKON) to learn about the long-term changes of symptoms. We identify different types of symptom trajectories and explore how these can be predicted by other variables, such as demographics, vaccination status or social support. In a second study, we track the daily fluctuations of symptoms over the course of a few weeks. In close collaboration with clinical practitioners and patients we implement cognitive tests and questionnaires, so that study participants can take part in the study in a daily life setting via smartphones. We analyse the fluctuation of neurocognitive symptoms, their typical diurnal patterns and how daily activities and events or other variables influence them. We also transfer the collected data to a research platform using openEHR data models. With our findings we strive to contribute to a better understanding of the post-COVID syndrome and help develop more suitable treatments in the future.

#49 Begrenzung des Lebens- und Bewegungsradius in der stationären Versorgung von Menschen mit Demenz – Eine empirisch informierte ethische Exploration von institutionellen Praktiken und moralischen Perspektiven

Hauptautor*innen: Kim Meilin Kulaczewski

Co-Autor*innen: Prof. Dr. Mark Schweda

Abstract:

Viele Demenzerkrankungen gehen mit Verwirrung, verstärktem Bewegungsdrang und räumlicher Desorientierung einher. Um damit verbundene Risiken zu vermeiden, wird der Bewegungsradius von Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen häufig eingeschränkt. Diese Maßnahmen sind jedoch umstritten, da sie die Grundrechte Betroffener einschränken und die Lebensqualität beeinträchtigen können. Daher wird verstärkt nach alternativen Strategien gesucht, allerdings ist bisher wenig über die aktuelle Praxis und die moralische Bewertung durch Stakeholder bekannt. Im Fokus steht die Frage, inwieweit bewegungsregulierende Maßnahmen in stationären Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Demenz zum Einsatz kommen, und in welchem Maß diese durch Stakeholder moralisch problematisiert werden. Hierfür wurden teilnehmende Beobachtungen in Altenpflegeeinrichtungen mit Demenzschwerpunkt durchgeführt, wobei der Fokus auf bewegungsregulierenden Maßnahmen lag. Ergänzend dazu wurden semi-strukturierte Interviews und Fokusgruppen mit Stakeholdern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen ein breites Spektrum an bewegungsregulierenden Maßnahmen und moralischen Wahrnehmungen durch Stakeholder, die sich zwischen Sicherheit und Wohlergehen der Betroffenen einerseits und ihrem Recht auf Selbstbestimmung und Bewegungsfreiheit andererseits bewegen. Die ethische Typologisierung der unterschiedlichen Herangehensweisen verdeutlicht, dass Alternativen zur Begrenzung des Lebens- und Bewegungsradius verbreitet sind, aber Uneinigkeit zwischen Stakeholdern über Notwendigkeit und Angemessenheit der Maßnahmen herrscht. Der freiheitsentziehende Charakter der Maßnahmen wird zudem meist nur partiell erkannt. Die Kategorisierung der Maßnahmen zeigen erste ethische Bewertungskriterien auf.

#50 CareFall – is there a relationship between cardiorespiratory fitness, static balance and fall risk in older adults

Hauptautor*innen: Arber Gashi

Co-Autor*innen: Tania Zieschang, Jessica Koschate

Abstract:

Background: Globally more than 684,000 people die each year from a fall with estimated costs reaching 2.1 to 3.8 billion Euros in the European Union. Therefore, early detection of fall risk factors is of high importance in fall prevention. In the CareFall study, the relationship between cardiorespiratory fitness, static balance and fall rate is explored.

Methods: 105 participants (73.2±5.4 years, range: 65-86 years) were included in the study. Cardiorespiratory fitness was assessed by means of aerobic capacity i.e. oxygen uptake at the first ventilatory threshold and heart rate regulation. Static balance was measured using inertial measurement units while fall rate was assessed monthly for 12 months.

Results: No correlation between balance parameters and aerobic capacity could be observed while heart rate regulation showed an inversed correlation with body sway parameters before and after exercise (p<0.001; rsp=-0.347 and p=0.03; rsp=-0.299 respectively). Furthermore, preliminary data show that faster heart rate regulation is associated with a lower fall rate in older adults (rsp=-0.253, p=0.011).

Conclusions: Heart rate regulation associated inversely with static balance parameters before and after exercise and could there present as a modifiable fall risk factor in older adults.

#51 Gemeinsam Forschen zu Gesundheit und Versorgung in der nördlichen Grenzregion: das CHARE-GD Konsortium

Hauptautor*innen: Dr. Sophie Ellermann

Co-Autor*innen: Prof. Dr. Lars Schwettmann, Prof. Dr. Falk Hoffmann, Prof. Dr. Axel Hamprecht, Helge Schnack

Abstract:

Die Kooperation der Universität Oldenburg und der Rijksuniversiteit Groningen ist ein einzigartiges Modell in Europa. Ein wichtiger Bestandteil dieser Zusammenarbeit sind neben der European Medical School die gemeinsamen Forschungsaktivitäten beider Universitäten. Aus dieser Kooperation ist auch das CHARE-GD-Verbundprojekt (Comparison of healthcare structures, processes and outcomes in the German and Dutch cross-border region) entstanden. In den vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) geförderten Verbundprojekt (Förderverträge Nr. ZN3730 & ZN3831) sind 10 Teilprojekte vereint, die das gemeinsame Ziel verfolgen, Unterschiede zwischen dem deutschen und dem niederländischen Gesundheitssystem und deren Auswirkungen auf die Leistungserbringer*innen sowie die Patient*innen in der Ems-Dollart-Region (deutsch-niederländische Grenzregion) zu untersuchen. Obwohl sich die beiden Gesundheitssysteme in Bezug auf ihre Struktur, den Rechtsrahmen und das Angebot an Gesundheitsdienstleistungen erheblich unterscheiden, stehen sie doch vor den gleichen Herausforderungen wie einer alternden Bevölkerung und einem Mangel an medizinischen Fachkräften. Dieses Poster gibt einen Überblick über die 10 Teilprojekte.

#52 Regionale Forschung mit dem German Index of Multiple Deprivation (GIMD)

Hauptautor*innen: Christian Hans

Co-Autor*innen: Lars Schwettmann

Abstract:

Der German Index of Multiple Deprivation (GIMD) dient der Quantifizierung regionalspezifischer Einflüsse auf diverse Fragen der Public Health Forschung. Das Poster stellt Hintergrund, Datenquellen, Betrachtungsebenen und Konstruktion des GIMD vor. Aktuelle Ergebnisse zu regionale Deprivation in Deutschland und Niedersachsen werden mittels Karten grafisch dargestellt. Außerdem werden Forschungsergebnisse zu den Themen Deprivation in Verbindung mit Krankheiten wie Schlaganfall, Krebs und Diabetes, sowie weitere geplante Studien vorgestellt. Ein kurzer Abschnitt zur Konstruktion regionaler Deprivationsindizes rundet das Poster ab.

#53 Innovative Ansätze für die Gesundheit im Alter: Die Entwicklung und Umsetzung von einem Assistenzsystem zur nachhaltigen Verbesserung der Ernährungs- und Bewegungssituation

Hauptautor*innen: Lisa Happe

Co-Autor*innen: Vincent Quinten, Mareike Förster, Rebecca Diekmann

Abstract:

Hintergrund: Ernährung und Bewegung sind Eckpfeiler gesunden Alterns. Das Projekt AS-Tra entwickelt und evaluiert ein innovatives technisches Assistenzsystem (App und Mess- und Trainingsstation) für und mit Menschen über 70 Jahren, die ein Ernährungs- und/oder Bewegungsdefizit aufweisen.

Methodik: Entsprechend des Medical Research Council Frameworks gliedert sich das Projekt in: 1) Interventionsentwicklung durch Nutzeranalyse mittels Fokusgruppen. 2) Machbarkeitsstudie durch iterative Optimierung eines Prototyps und anschließender Pilotstudie (n = 10). Dabei wird das Programm an die jeweilige Phase des Transtheoretischen Modells der Verhaltensänderung (TTM) angepasst. 3) Evaluation der Veränderung des Ernährungs- und Mobilitätsstatus sowie den Verlauf der TTM-Phasen mittels randomisierter kontrollierter Studie (RCT) (n = 124).

Ergebnisse: In fünf Fokusgruppen (78,5 ± 4,6 Jahre, n = 21) wurde eine grundsätzliche Offenheit zur selbstständigen Nutzung neuer Gesundheitstechnologien gefunden. Anschließend erfolgten drei iterative Testzyklen (78,6 ± 5,6 Jahre, n = 34). Im letzten Iterationszyklus wurde ein Wert von 78,2 ± 12,6 auf der System Usability Scale erreicht. Start der Pilotstudie ist für Sommer 2024 geplant, das RCT folgt im Anschluss.

Diskussion: Die erste Projektphase zeigte: Die Zielgruppe ist interessiert, Ernährung und Bewegung zu überprüfen und zu optimieren. In 2) konnte ein eigenständig nutzbares System mit guter Usability entwickelt werden. Pilotstudie und RCT stehen noch aus.

(Stand: 20.06.2024)  | 
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