Migrantenforschung
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Kohler, Gun-Britt, 2003. Boris de Schloezer (1881-1969). Wege aus der russischen Emigration. Köln: Böhlau. (395 S.).
ISBN3-412-13302-7 Die erste Monographie zu dem russisch-französischen Musikkritiker, Literaturkritiker, Philosophen und Übersetzer Boris de Schloezer wurde im Rahmen eines Dissertationsprojektes in den Jahren 1997-2000 erstellt. Boris de Schloezer zählt zu den bislang wenig bekannten Intellektuellen der ersten russischen Emigration in Frankreich während der Zwischenkriegsjahre. Enger Vertrauter des Komponisten Aleksandr Skrjabin und des russisch-jüdischen Philosophen Lev Isaakovič Šestov, darüber hinaus russischen und französischen intellektuellen Kreisen seiner Zeit verbunden, bietet Schloezer vor dem Hintergrund seines in unterschiedliche Disziplinen ausgreifenden Schaffens einen Zugang zur Praxis des kulturellen Dialogs zwischen Franzosen und Exilrussen. Sein musik- und literaturkritisches, publizistisches, übersetzerisches, kunsttheoretisches und literarisches Werk dokumentiert, dass er die schwierige Situation des Emigranten im Wesentlichen als Vermittlungsposition erlebt und nutzt: Im vielschichtigen Prozess seiner Tätigkeiten vermittelt er Elemente des russischen kulturellen und intellektuellen Erbes in den französischen Kontext und siedelt sie innerhalb der aktuellen Debatten der Zeit an. Die Untersuchung vollzieht Schloezers Übergang aus dem russischen in den französischen geistigen Kontext schrittweise nach und ist durch eine Bibliographie des auf zahlreiche Organe zerstreuten Werkes Schloezers ergänzt.
Tagungen
- Oktober 2004 in Thorn: Biographie(n) zwischen Kulturen und Nationen im mittel- und ostmitteleuropäischen Kulturtransfer