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- Hinricha Hayessen:
Zum Leitartikel der Ausgabe 5/96 vom Juni - Maik Günther:
Zum Artikel "Kein x-beliebiger Pluralismus", Interview mit AStA-Sprecher Michael Schroeter (Uni-Info Juni 1996)
Briefe an die Redaktion:
Zum Leitartikel der Ausgabe 5/96 vom Juni
Sehr geehrte Damen und Herren,ich kann den Frust der Uni verstehen, daß trotz entsprechender Zusagen der Landesregierung der Studiengang Elektrotechnik nun doch nicht kommt. Dennoch bitte ich die Uni Oldenburg auch zu bedenken, daß wegen der katastrophalen Finanzsituation des Landes auch viele andere wichtige Dinge wegfallen. Denken Sie nur an die Unterrichtsausfälle in den Schulen, an die immer noch fehlenden Kindergartenplätze usw. In der Elektrotechnik dagegen gibt es ausreichend Studienplätze, ja, es sind sogar ca. 40 % unbelegt. Das gilt auch für den Nordwesten: Die Fachhochschule Emden, Wilhelmshaven und Bremen haben ebenso freie Kapazitäten wie die Uni Bremen. Dreistellige Millionenbeträge auszugeben für Studienplätze, die keiner braucht, erscheint mir daher nichts anderes als Verschwendung von Steuergeldern, die anderswo sinnvoller eingesetzt werden können.
Hinricha Hayessen
"Kein x-beliebiger Pluralismus"; Interview mit AStA-Sprecher Michael
Schroeter (Uni-Info Juni 1996)
Daß der neue - vom RCDS getragene - Minderheiten-AStA an einer Verbesserung
seines schlechten Image in der Öffentlichkeit arbeitet, kann man ihm kaum
verdenken, daß er dabei jedoch bewußt Falschinformationen verbreitet,
bedarf einer kurzen Klarstellung.
Der AStA-Sprecher behauptet, daß in früheren linken Asten eine ständige Zensurdebatte in den Zeitungsmedien stattfand und daran auch der vorletzte AStA zerbrach. Ich war zu diesem Zeitpunkt AStA-Sprecher und kurz vorher mit vielen anderen aus der Bündnisliste (Juso/Simply Red. Die Red.) ausgetreten. Vorausgegangen war eine unterschiedliche Einschätzung der neugegründeten GHG (Grüne Hochschulgruppe. Die Red.) Den offenen Pluralismus, den die GHG vertrat und größtenteils noch heute vertritt, schloß gar den Dialog mit Faschistlnnen und Rassistlnnen ein. (. . .) Der verbliebene Teil der Bündnisliste schloß einen festen Pakt mit der GHG und wählte den letzten amtierenden linken AStA mit den Stimmen des RCDS ab. (. . .) Ein Jahr später war (. . .) ein AStA gewählt, bei dem selbst eine Spaßliste wie "und draußen lagen die Igel" vertreten ist.
(. . .). Ein Jahr zuvor warf u.a. der heutige AStA-Sprecher mir vor, daß ich als damaliger AStA-Sprecher ein Interview mit dem StuPa-Spaßkandidaten 'Der Könich' geführt habe. Sein Vorwurf: Das Interview führe zu einer Entpolitisierung von AStA-Politik, heute sitzt derselbe mit den bereits entpolitisierten "Igeln" an den "Schalthebeln der Macht". Der Besitz von Macht mit dem Deckmäntelchen der Demokratie geht sogar so weit, daß der heutige AStA-Sprecher die vor einem Jahr gegründete Hochschulliste GriSU bei dem SPD-Parteivorstand anzeigte. GriSU hieß damals noch "Gruppe linker SozialdemokratInnen & Unabhängiger" - doch die Vertreterlnnen der JusoHochschulgruppe pochten auf ihren Alleinvertretungsanspruch als Sozis an der Uni. GriSU zog diesen ausführlichen Namen zurück. Ist das der offene, pluralistische AStA, von dem sie selbst immer sprechen?
Maik Günther, Hochschulliste GriSU