Hochschulzeitung UNI-INFO
Kontakt
Hochschulzeitung UNI-INFO
UNI-INFO
Kulturelles
- Swinging Library
Dritter Bibliotheksball - Männerbilder im Konzept
- "Ein Stich ins Blaue" auf dem ersten Platz
Experimentelle Buchillustration im Rahmen der KIBUM - Der erste Ausländer kam illegal
Anatole Minkas Roman "Ein Schwarzafrikaner aus Oldenburg" - OUT neu gegründet
Unterstützung auch anderer studentischer Gruppen - "Literatour"-Start im November
- Zehnjährige "Seifenblase"
Swinging Library
Dritter Bibliotheksball
Swinging Library" ist auch in diesemJahr das Motto des Bibliotheksballs am Sonnabend, 29. November, 20.00, im Katalogsaal am Uhlhornsweg. Die OrganisatorInnen versprechen eine "verbesserte und erweiterte Auflage" des einzigen großen Balles an der Universität, für den als Schirmherrin die Präsidentin der Niedersächischen Bibliotheksgesellschaft, Hiltrud Schröder, gewonnen werden konnte.Eingeladen sind alle, die an der Universität arbeiten, lehren, forschen und studieren sowie alle ihre FreundInnen und alle, die sich der Bibliothek und der Universität verbunden fühlen - besonders die Mitglieder der Universitätsgesellschaft. Für einen Beitrag von 40 Mark wird ein opulentes Buffet und ein vielfältiges Programm geboten. Zum "Tanz rund um den Katalog" wird bis in den frühen Morgen die "Siggi Prokein Band" auffordern.
Kartenvorverkauf: Zentrale Information und Ortsleihe der Bibliothek, Carl von Ossietzky Buchhandlung (Degode Haus im Stadtzentrum), per Fax (0441/798-4040) oder per e-mail (ball97@bis.uni-oldenburg.de). Es gibt keine Abendkasse.
Männerbilder im Konzept
Männerbilder im Konzept" ist der Titel einer Ausstellung, die am 28. November
1997, 14.30 Uhr, in der Galerie (alte Kegelbahn) eröffnet wird. Vorbereitet wurde
sie in einem gemeinsam von der Grafikerin Barbara Haberman und der Kunstwissenschaftlerin
Prof. Dr. Silke Wenk veranstalteten Seminar über die "Männlichkeit, ihre Mythen
und alltäglichen Inszenierungen". An ausgewählten Beispielen der Kunstgeschichte
und Populärkultur wurde untersucht, wie Männlichkeit als Bild von Autorität konstruiert
und visuell repräsentiert wurden. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den
(Selbst-)Inszenierungen von Künstlern der Moderne. Die Ausstellung ist vom 1.
bis 11. Dezember 1997 täglich zwischen 12.00 und 14.00 Uhr geöffnet.
"Ein Stich ins Blaue" auf dem ersten Platz
Experimentelle Buchillustration im Rahmen der KIBUM
Mit der Arbeit "Ein Stich ins Blaue" hat der Grafiker Heiko Müller den Hauptpreis im Wettbewerb "Experimentelle Buchillustration" gewonnen. Die Jury ließ sich unter Leitung von Prof. Dr. Jens Thiele (FB 2) von Müllers assoziativem Spiel in seinen Zeichnungen zu den Sprachbildern des Kinderbuchautors Christian Krämer begeistern."Experimentelle Buchillustration", das ungewöhnliches Projekt des Faches Kunst zur Sichtbarmachung und Förderung von experimenteller Bilderbuchillustration, steht im Zentrum der diesjährigen Sonderausstellung zur Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM). Dazu waren BuchillustratorInnen im gesamten deutschsprachigen Raum aufgerufen. Und die Resonanz war groß: 343 bisher unveröffentlichte Arbeiten wurden eingesandt, von denen 83 im Stadtmuseum Oldenburg vom 9. November bis zum 7. Dezember präsentiert werden. Die Preisgelder in Höhe von 10.000 Mark stiftete der Oldenburger Lappan-Verlag.
Die Bandbreite der Einsendungen offenbart ein vielfältiges Potential an innovativer Illustration, die Perspektiven der Weiterentwicklung für das Medium Bilderbuch aufzeigt.
Die Kriterien, nach denen die Jury die Exponate für die Ausstellung und Preisvergabe auswählte, orientierten sich ausdrücklich nicht an den Forderungen des freien Marktes bzw. der problemlosen verlegerischen Realisation des Produktes. Mit der Preisverleihung soll das unveröffentlichte Potential experimenteller illustrativer Kreativität gefördert werden.
In einer Reihe von Arbeiten lassen sich direkte Einflüsse von Film-, Video- und digitaler Ästhetik aufzeigen. "LetÆs have a drink" von Pete Be, die sich den zweiten Preis mit Deborah Sorg ("Mir ist kalt") teilt, ist am PC entstanden. Pete Be gestaltete ein Leporello, in dem sie Format, Ausstattung und Sprachgebrauch experimentell variiert und eine eigenständige digitale Ästhetik sinnvoll umgesetzt hat.
Andere Arbeiten eröffnen Möglichkeiten interaktiver Nutzung, die die Grenzen des Buchformates sprengen. Als Beispiel dafür kann 'Luciano I u. II' von Lübbert Haneborger dienen, der verschiedene Interpretationsansätze zu einem Bild von Franz Gertsch mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln unternimmt.
Experimentell ist auch der Umgang einiger IllustratorInnen mit Material, z.B. in der Erstellung eines Stoffbuches oder in der Beschriftung und Illustration einer zehn Meter langen Stoffbahn. Die Ausstellung zeigt interessante Beispiele für Wort- und Bildgestaltung. In den Drucken von Ulrich Weiß zur Moritat von 'Sabine oder der blutdürstige Schustergeselle' wird das Wort zum Bildelement.
Viele Arbeiten werfen Fragen auf, regen zur Diskussion an, hinterfragen die Kategorie 'Bilderbuch' in Hinblick auf den Adressaten. Diese Auseinandersetzung wird nicht nur in der Ausstellung ins Blickfeld gesetzt, sondern soll auch im Rahmen eines internationalen Workshops, für den sich bereits über 170 TeilnehmerInnen angemeldet haben thematisiert werden. Vom 10. bis 12. November bietet die Universität den Workshop als begleitendes Diskussionsforum zur Ausstellung an.
Mareile Oetken
Der erste Ausländer kam illegal
Anatole Minkas Roman "Ein Schwarzafrikaner aus Oldenburg"
Der Kameruner Anatole Minka kam Anfang der 70er Jahre als Armutsflüchtling nach Deutschland. Unter abenteuerlichen Umständen hat es ihn schließlich als ersten ausländischen Studenten an die Oldenburger Universität verschlagen. Seine Lebensgeschichte ist kürzlich unter dem Titel "Anatole Minka: Ein Schwarzafrikaner aus Oldenburg" im Oldenburger Isensee Verlag erschienen.Minkas Geschichte liest sich schon heute wie eine Mär aus vergangenen (besseren?) Tagen: Im Herbst 1973 kommt Mbilla (alias Anatole Minka) als blinder Passagier nach Deutschland. Wie er so - zitternd vor Kälte - am Bremer Hafen steht, hat er die denkbar schlechtesten Startbedingungen für einen Ausländer in Deutschland: Keinen Paß, kein Visum, kein Geld und keine Sprachkenntnisse. Aber Mbilla hat Glück. Er findet Menschen, die ihm helfen, die ihm eine Unterkunft besorgen, ihn auf Behördengängen begleiten und finanziell unterstützen. Er kann sich an der Heimvolkshochschule in Rastede auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten und studiert schließlich evangelische Theologie, Sozialkunde, Politik und Erziehungswissenschaften in Oldenburg. 1982 nach Kamerun zurückgekehrt, leistet er heute als höherer Beamter im Erziehungsministerium einen Beitrag zur Bildungspolitik seines Landes.
Wer heute illegal nach Deutschland einreist, den erwarten bekanntlich Festnahme und Abschiebehaft. Minkas Erfahrung einer unbürokratischen, gastfreundlichen Aufnahme ist 24 Jahre später schon Geschichte. Als Zeitzeugenbericht kommt diesem Buch darum ein besonderer Wert zu.
Andererseits lassen der über-höfliche Schreibstil des Schwarzafrikaners, die betonte Dankbarkeit seinen deutschen Förderern gegenüber und die durchweg positive Sicht der Dinge den Verdacht aufkommen, daß die Erinnerung an die schöne Zeit in Oldenburg wohl einiges leicht verklärt hat. Aus diesem Grund wählte man im Isensee Verlag die Bezeichnung "Roman" für die Veröffentlichung. "Ein Schwarzafrikaner aus Oldenburg" von Anatole Minka ist im Isensee Verlag Oldenburg erschienen, umfaßt
116 Seiten und kostet 13,80 Mark (ISBN 3-89598-415-9).
Christiane Maaß
Unterstützung auch anderer studentischer Gruppen
Mit dreizehn Veranstaltungen startet das neugegründete "Oldenburger Universitäts Theater" OUT in seine erste Saison. Das OUT, ein gemeinsames Projekt des Studentenwerks und des "Vereins zur Förderung studentischen Theaters", will eigene Inszenierungen und Workshops durchführen und studentische Gruppen bei ihren Aufführungen organisatorisch und mit Know-how unterstützen.Bereits seit 1992 haben Studierende unter der Bezeichnung OUT Theaterproduktionen an der Universität durchgeführt. In diesem Jahr wurde das OUT von ihnen und dem Studentenwerk Oldenburg neu gegründet, um die Rahmenbedingungen für studentisches Theater zu festigen und so eine größere Kontinuität zu schaffen.
Ein Kulturtag an der Universität eröffnete am 13. Oktober die Reihen von eigenen Veranstaltungen des OUT. Im Laufe des Wintersemesters 1997/98 werden drei Theaterstücke aufgeführt und mehrere Theaterworkshops veranstaltet. Auch die Arbeit anderer Theatergruppen an der Uni, die mit viel Engagement sehenswerte Aufführungen auf die Beine stellen, wird das OUT unterstützen. Es hilft bei Raum- und Bühnenproblemen und gibt Hilfestellung bei der Öffentlichkeitsarbeit.
Schon seit vielen Jahren fördert das Studentenwerk die studentische Kultur an der Universität. Allein 1996 hat das Kultur-Büro 23 Kleinkunstveranstaltungen auf der Studentenwerksbühne UNIKUM durchgeführt. Außerdem stellt es seine Bühnen UNIKUM und MINIKUM studentischen Gruppen für die Durchführung eigener Veranstaltungen zur Verfügung.
"Literatour"-Start im November
Von allem Anfang an" ist der Titel des neuen Buches von Christoph Hein, aus
dem der Autor am Sonntag, 16. November 1997, 11.00 Uhr, in der Carl-von-Ossietzky
Buchhandlung am Markt lesen wird. Die Lesung findet im Rahmen von "Literatour
Nord 97/98" statt, der literarischen Fünfstädtetour, bei der jährlich sechs namhafte
AutorInnen der deutschsprachigen Literatur neue Werke auf Lesungen in Oldenburg,
Bremen, Hamburg, Hannover und Kiel vorstellen. Eingeladen werden SchriftstellerInnen,
die wichtige und interessante jüngere Entwicklungstendenzen der heutigen Literatur
repräsentieren. Zugleich wird das gesamte Spektrum der internationalen deutschsprachigen
Literatur berücksichtigt. Nach Abschluß der Lesesaison wird der Preis der Literatour
Nord, der von der DG Bank gestiftet wurde, verliehen. Initiator der Literatour
Nord ist der Oldenburger Germanist Prof. Dr. Dirk Grathoff (Fachbereich 11 Literatur-
und Sprachwissenschaften).
Weitere Lesungen in der Oldenburger Ossietzky-Buchhandlung: Alban Nikolai Herbst ("Der Arndt-Komplex"; 7. 12.), Yoko Tawada ("Aber die Mandarinen müssen heute Abend noch geraubt werden"; 11. 1. 98), Jörg Amann ("Schöne Aussicht" 1. 2. 98); Kerstin Hensel ("Neunerlei"; 15. 2. 98).
Zehnjährige "Seifenblase"
Mit einem großen Fest feiert am 15. November in der Gesamtschule Marschweg
die Zirkusschule Seifenblase, ein Produkt des Freizeitsports der Universität,
ihr zehnjähriges Bestehen. Besonders eingeladen sind die Ehemaligen - mehrere
hundert junge Menschen, die bei "Seifenblase" zirzensische Künste erlernten und
bei vielen Gastspielen - auch außerhalb Deutschlands und im Fernsehen - das Publikum
verzauberten. Geleitet wird die Schule von Dieter Wiemers. Ihm zur Seite stehen
engagierte LehrerInnen und StudentInnen der Universität.