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Nachrichten aus der Universität

Hochschulen müssen sich dem Wettbewerb stellen“

Festakt mit großer Beteiligung / Opppermann: Lehrerausbildung bleibt in Oldenburg

Als „ideologische Fehltritte“ seien die reformerischen Überlegungen aus der Gründungszeit der Universität Oldenburg wiederholt qualifiziert worden. Dabei seien vieles von Weitblick getragen gewesen, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch in seiner Begrüßungsrede am 7. Mai auf dem der Festakt zum 25jährigen Bestehen der Carl von Ossietzky Universität. Er nannte die Einphasige Lehrerausbildung, die Praxisnähe des Studiums, die anwendungsorientierte Forschung, die Interdiziplinarität und nicht zuletzt das Projektstudium. Heute reihe sich die Universität gleichrangig ein in die Palette nicht nur der niedersächsischen, sondern der nationalen und internationalen Hochschulen – und hebe sich zugleich im Profil von ihnen ab. Sie sei eine Hochburg integrierter Lehrerausbildung und zeichne sich durch herausragende und international anerkannte Forschungsschwerpunkte sowohl in den Natur- wie in den Geisteswissenschaften aus.

 Die Veranstaltung stand unter großer Anteilnahme der universitären wie der außeruniversitären Öffentlichkeit. Viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft war ins neue Hörsaalzentrum gekommen, zudem so manche “Ehemaligen”, die die Geschichte der Hochschule ein Stück weit mitgestaltet hatten. Für die musikalische Umrahmung sorgte – mit viel Beifall bedacht - das Universitätsorchester unter der Leitung von Rida Murtada, das Werke von Mozart, Beethoven sowie des zeitgenössischen Komponisten Andreas Salm intonierte.

 Niedersachsens Wissenschaftsminister Thomas Oppermann, einer der drei Festredner, rekapitulierte noch einmal den Namensstreit um die “Carl von Ossietzky Universität”. Der Streit markiere die Etappen eines nicht einfachen Integrationsprozesses in der Region. Mit der erfolgreichen Gründung der Universität sei zugleich für Oldenburg die wichtigste politische, wirtschaftliche und kulturelle Entscheidung in der jüngeren Vergangenheit getroffen worden. Künftig sollten die Universitäten mit ganz anderen Freiheiten ausgestattet werden als mit dem Recht, sich einen Namen zu geben, so Oppermann, weil die eigenverantwortliche Gestaltung mehr Motivation freisetzen könne als jede Form der staatlichen Lenkung”.

 Der Minister sprach sich für die Einführung eines “Innovationsmanagements” aus. Ziel müsse es sein, z.B. wissenschaftliche Erfindungen schneller in marktfähige Produkte umzusetzen. In diesem Zusammenhang plädierte er ausdrücklich für die Gründung eines Technologiezentrums in Oldenburg.

In bezug auf die – in Hannover offenbar nicht unumstrittene – Lehrerausbildung in Oldenburg versprach Oppermann: “Das Komplettangebot soll so bleiben.” An Oldenburg als “Kompetenzzentrum für Lehrerausbildung” werde “nicht gerüttelt”. Im übrigen bezeichnete er die Oldenburger Universität – vor dem Hintergrund der von ihm betriebenen Zusammenlegung der Fachhochschulen - als das “Zentrum einer sich entwickelnden Wissenschaftsregion Nordwest”. Dabei stelle das Hanse-Wissenschaftskolleg mit seiner internationalen Ausstrahlung einen Kristallisationspunkt dar. Auf das umstrittene Thema Studiengebühren ging Oppermann, derzeit in juristische Auseiandersetzungen über den seit diesem Semester in Niedersachsen fälligen “Verwaltungskostenbeitrag” verwickelt, nicht ein.

Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, erklärte Gegnerin von Studiengebühren, berührte in ihrem anschließenden Vortrag das Thema nur indirekt, indem sie sich für ein “kostenfreise Erststudium” aussprach. Im Hinblick auf eine Hochschulpolitik der Zukunft forderte Bulmahn eine “grundlegende Reform unseres Bildungswesens und eine öffentliche Diskussion daürüber”. Die Krisenzeichen seien nicht derzeit übersehen: Unterfinanzierung, schlechte Studienbedingungen, zu lange Studienzeiten und zu hohe Abbrecherquoten, amnghelnde Praxisorientierung. Gefordert sei für die Zukunft mehr Kooperation der Hochschulen untereinander, eine stärkere disziplinübergreifende Zusammenarbeit sowie eine verstärkte internationale Ausrichtung. Die Ministerin plädierte, ebenso wie Oppermann, für einen verstärkten Wettbewerb der Hochschulen und überdies für eine Reform des Dienstrechts mit einer flexiblen Vergütungsstruktur, die durch ein leistungsunabhängiges Grundgehalt und variable Leistungselemente erreicht werden solle.

 Bulmahn betonte, daß die neue Bundesregierung den Etat für Bildung und Forschung gegenüber 1998 um rund eine Milliarde Mark erhöht habe, was ein erster Schritt zu einer längst fälligen Kurskorrektur sei.

 Eingangs hatte sich die Ministerin mit dem Kosovo-Krieg befaßt. Sie verteidigte die Entscheidung der Bundesregierung zur Teilnahme an dem Luftkrieg mit dem notwendigen “Schutz der Menschenwürde”. Das Dilemma dabei sei: “Man wird schuldig, egal was man tut.” Als Konsequenz kündigte sie an, die Förderung der Friedensforschung wieder verstärkt aufzunehmen.

 Um das Thema “Universität, Kultur und Menschenrechte” ging es dann in dem mit großem Applaus bedachten Festvortrag von György Dalos, Direktor der Ungarischen Kulturinstituts zu Berlin. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen standen das Ost-West-Verhältnis und die vielfältigen Folgen der Wende.

 Einen Eklat hatte es zu Anfang der Festveranstaltung gegeben, als DemonstrantInnen die Bühne betraten und dort ein Transparent mit der Aufschrift “25 Jahre R/Deform sind genug” entrollten. Der Sprecher des AstA, Felix Kohn, beklagte sich in einem Redebeitrag über den Ausschluß der Studierenden von der Festveranstaltung. Anschließend sprach er über den 8. Mai und davon, daß die DDR “annektiert” worden sei – eine Sicht der Dinge, zu der György Dalos die Studierenden anschließend “beglückwünschte”, weil sie nicht mehr wüßten, was eine Diktatur sei.

 In einem weiteren Beitrag setzte sich die AStA-Vertreterin Melanie Greiner kritisch mit der Universitätsgeschichte auseinander. Sie sprach von einem “Diktat der Effektivierung und Ökonomisierung des Hochschulsystems”, unter dem die Ziele der Hochschule neu definiert würden. Demokratische Strukturen würden aufgehoben und durch managementorientierte Hochschuladministration ersetzt, die Studienbedingungen durch die Einführung internationaler Abschlüsse verschärft. Für die Studierenden gebe es nichts zu feiern und deshalb würden sie die Veranstaltung verlassen, erklärte die Sprecherin, was viele Anwesende mit Beifall quittierten.

Eine bahnbrechende Haushaltsentscheidung

Senat stimmt für leistungsorientierte Mittelvergabe

Eine bahnbrechende Entscheidung über die künftige Haushaltführung hat der Senat der Universität nach langer intensiver Planungsarbeit getroffen. Danach werden künftig die Sachmittel für die Fachbereiche nach genau festgelegten Indikatoren vergeben, die sich nicht nur nach Anzahl der WissenschaftlerInnen und StudentInnen richten, sondern auch nach den Leistungen, die in Forschung und Lehre erbracht werden. Außerdem wird erstmals die Frauenförderung in der Haushaltsführung festgeschrieben.

 Nach Auffassung des Leiters des Planungsamtes, Yorck Hener, werden damit nicht nur eine transparente Haushaltsführung ermöglicht, sondern auch Leistungsanreize geschaffen, die ein stärkere Profilierung der einzelnen Fächer und der Universität zur Folge haben werden. Zudem werde es angesichts der neuen Kriterien keiner endlosen Sitzungen um den Haushalt mehr bedürfen.

 Gut sechs Millionen Mark stehen den Fachbereichen 1999 für die Anschaffung von wissenschaftlichem Gerät bis hin zum Bleistift zur Verfügung. Bisher wurden sie nach einem Modell auf die Fachbereiche verteilt, das sich in vielen Jahren herausgebildet hatte und eher nach dem Gießkannenprinzip verfuhr. Das neue Modell legt jetzt Kriterien zugrunde, die Tranzparenz garantieren und besondere Leistungen sowohl von WissenschaftlerInnen als auch von StudentInnen belohnen.

 Die Grundzuweisung, die gut 53 Prozent der Gesamtsumme umfaßt, richtet sich nach der Anzahl der Studierenden sowie wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Stellen. Dabei wird ein/e Student/in mit 100 Mark berechnet. Bei den wissenschaftlichen Stellen werden unterschiedliche Faktoren angelegt. Für eine geisteswissenschaftliche Stelle werden 2500 Mark (Faktor 1,0) ausgeschüttet, für eine naturwissenschaftliche 6250 Mark (Faktor 2,5). Die nichtwissenschaftlichen Stellen werden jeweils mit 50 Prozent berechnet, bei den Geisteswissenschaften also mit 1250 Mark, bei den Naturwissenschaften mit 3125 Mark.

 Knapp 42 Prozent der Gesamtsumme werden nach Leistungen in Forschung und Lehre vergeben, die in den jeweils letzten drei letzten Jahr erbracht wurden. In der Lehre sind die Kriterien Anzahl der AbsolventInnen und der Promotionen, in der Forschung die Höhe der Drittmittel sowie die Anzahl der Habilitationen und Publikationen. Die Publikationen werden dabei unterschiedlich im Hinblick auf ihre Qualität bzw. Quantität bewertet.

 Erstmals festgeschrieben ist auch die Frauenförderung in der Haushaltsführung. Fünf Prozent der Sachmittel werden nach dem Anteil von Frauen bei den Berufungen der letzten vier Jahre sowie dem Frauenanteil bei den Promotionen vergeben. Für die Fachbereiche bedeutet das: Je mehr Professorinnen bei ihnen berufen werden und je mehr Promovendinnen erfolgreich ihre Arbeit abschließen, desto mehr Geld gibt es. Immerhin geht es dabei um die Verteilung von 250.000 DM.

Nach den Fachbereichen wird nun auch an leistungsorientierten Modellen für die zentralen Einrichtungen und die Verwaltung gearbeitet. Sie sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Neubau für Wirtschaftwissenschaften

Grundsteinlegung noch in diesem Jahr / Konzentration der Fachbereiche auf zwei Standorte

Voraussichtlich im November wird der Grundstein für den seit langem geplanten Neubau für die Wirtschaftswissenschaften auf dem bisherigen Sportplatz zwischen Hörsaalzentrum und den Altbauten an der Ammerländer Heerstraße gelegt. Das bestätigte jetzt die Landesregierung, nachdem der Landtagsausschuß für Haushalt und Finanzen dem Projekt Anfang Mai zugestimmt hatte.

“Wir sind froh, daß wir damit alle Fachbereiche auf unsere zwei Standorte konzentrieren können und unsere Raumprobleme weitgehend behoben sind,” erklärte dazu Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch. Die angemieteten Flächen am Birkenweg werden mit dem Neubau überflüssig. Neben den Wirtschaftswissenschaften werden aber auch Teile der Informatik sowie das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung, die Transferstelle DIALOG und das Akademische Auslandsamt (AAA) unterkommen.

 Das dreistöckige Gebäude, das vom Staatshochbauamt als schlichter Zweckbau aus zwei im rechten Winkel zueinander stehenden Teilen entworfen wurde, wird 3.094 m² Hauptnutzfläche umfassen. Die Kosten liegen bei etwa 19 Millionen Mark, die Bauzeit wird voraussichtlich 20 Monate betragen.

Neues An-Institut bewilligt

Laboratory for Thermophysical Properties am Fachbereich Chemie

Auf Antrag des Fachbereichs 9 Chemie hat der Senat das “Laboratory for Thermophysical Properties” (LTP) als An-Institut der Universität anerkannt. Leiter des als GmbH angelegten Instituts sind Prof. Dr. Jürgen Gmehling und Dr. Kai Fischer (beide Technische Chemie).

 Aufgabe des LTP ist es, experimentelle Untersuchungen zur Bestimmung von Stoffdaten im Auftrag und durch Finanzierung von Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Institutionen durchzuführen und als Ansprechpartner für die technische Beratung zu fungieren. Ziel ist, industrielle Verfahren zu optimieren sowie neue Methoden und Prozesse zu entwickeln, die zur Lösung von technischen Problemen auf dem Gebiet des Chemieingenieurwesens und der Verfahrenstechnik beitragen.

 Das LTP ist in Forschung und Lehre an den Fachbereich Chemie angebunden. Studierende sollen die Möglichkeit erhalten, praxisorientierte Abschlußarbeiten anzufertigen und an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Die MitarbeiterInnen des LTP sollen von der Universität bei Promotions- und Habilitationsvorhaben unterstützt werden.

Ältere Studierende sollen bald kräftig zur Kasse gebeten werden

Wissenschaftministerium will bis zu 1000 DM Studiengebühren pro Semester erheben

GasthörerInnen und StudentInnen über 60 Jahre sollen nach Plänen des niedersächischen Wissenschaftsministeriums künftig kräftig zur Kasse gebeten werden. Das Ministerium legte dafür jetzt einen Entwurf vor, der Gebühren in Höhe bis zu 1000 Mark pro Semester vorsieht.

 Dabei stützt sich das Ministerium auf den § 81 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes aus dem Jahr 1993, in dem von den Hochschulen Gebührenerhebungen für beide Gruppen gefordert wird. In Oldenburg betragen sie zur Zeit für etwa 400 GasthörerInnen und über 60jährige StudentInnen 100 Mark pro Semester.

Laut Rechnungshof hat mehr als die Hälfte der niedersächsischen Hochschulen bisher keine oder nur unzureichende Regelungen getroffen. Deshalb habe das Ministerium aktiv werden müssen, sagte dazu ein Sprecher. Der Plan, der mit Vertretern der Landeshochschulkonferenz erarbeitet wurde, sieht folgende Regelung vor:
 
 

  • Von Personen über 60 Jahren, die sich für ein ordentliches Studium immatrikulieren, werden bei den geisteswissenschaftlich orientierten Fächern 500 DM, bei den Natur- und Ingenieurwissenschaften 1000 DM pro Semester verlangt

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  • GasthörerInnen sollen 200 DM für bis zu vier und 300 DM für mehr als vier Semesterwochenstunden berappen.

  •  Für sozial besonders schwach gestellte Personen sollen allerdings Härtefallregelungen möglich sein. Trotzdem würden nach Einschätzung des Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung bei Durchsetzung der Pläne viele der älteren StudentInnen und GasthörerInnen der Universität den Rücken kehren. Ob sich das Ministerium mit den hohen Summen tatsächlich durchsetzen kann, ist noch nicht gewiß. Denn die Gebührenfestlegung ist eine Aufgabe der Universität und kann nicht einfach von der Regierung oktroyiert werden.

    „Freundschaft mit Narben“

    „Gründungsvater“ Joist Grolle vom Fachbereich 1 mit Ehrendoktorwürde ausgezeichnet

    Als einen besonders wichtigen Gründungsvater der Universität Oldenburg hat Vizepräsident Prof. Dr. Jost von Maydell den ehemaligen Niedersächsischen Wissenschaftsminister und Hamburger Schulsenator Prof. Dr. Joist Grolle (66) bezeichnet, der am 12. Mai mit der Ehrendoktorwürde des Fachbereichs 1 Pädagogik ausgezeichnet wurde. Über Grolles Rolle, die er in der damals verhinderten Namensgebung habe spielen müssen, sei in Vergessenheit geraten, daß er maßgeblich an der erfolgreichen Universitätsgründung in Oldenburg beteiligt gewesen sei, sagte von Maydell in seiner Laudatio. Zudem würdigte er Grolles Wirken als Schulsenator in Hamburg. Er habe wesentlich dazu beigetragen, die Geschichte der Schulreform in Deutschland wieder bewußt zu machen und sie in die Schulpolitik einfließen zu lassen.

     Grolle selbst bezeichnete seine Beziehung zur Universität Oldenburg als eine Freundschaft mit Narben. Die Narben sind im wesentlichen vom Konflikt um die Namensgebung gezeichnet, als 1974 der damalige SPD-Wissenschaftsminister unter dem Druck des Koalitionspartners FDP den Namenszug “Carl von Ossietzky Universität” abnehmen ließ. Später setzte sich Grolle in einem Aufsatz sehr kritisch mit der damaligen Grenzsituation und seiner Rolle auseinander.

    Joist Grolle wurde 1968 als Geschichtsdidaktiker nach Oldenburg berufen. 1972 wechselte er als Staatssekretär ins Kultusministerium und wurde zwei Jahre später erster Wissenschaftsminister Niedersachsens. Nach dem Scheitern der SPD/FDP-Koalition ging er als Professor zurück nach Oldenburg. Dort ereilte ihn 1978 der Ruf seiner Partei, in Hamburg das Amt des Senators für Schule und Berufsbildung zu übernehmen, das er neun Jahre lang als überzeugter Reformpolitiker wahrnahm. Danach lehrte er an der Universität Hamburg bis 1998 Bildungsgeschichte.

    Praktische Kooperation

    Professoren von Uni und FH arbeiten zusammen

    Durch Aufsätze in Fachzeitschriften ist eine Zusammenarbeit entstanden, an der zwei Hochschullehrer der Universität und der Fachhochschule Oldenburg beteiligt sind: Prof. Dr. Helmut Späth, Mathematiker an der Universität, und Prof. Dr. Hero Weber, Ingenieurwissenschaftler am Institut für Meß- und Auswertetechnik (IMA) an der Fachhochschule. Seit etwa zwei Jahren arbeiten beide auf dem Gebiet des hochgenauen Prüfens und Vermessens von industriellen Werkstücken zusammen. Dabei formuliert Weber aus der meßtechnischen Praxis heraus die mathematischen Probleme, für die Späth die Computerverfahren entwickelt, mit denen die komplexen Berechnungen durchgeführt werden können.

    Die interdisziplinäre und hochschulübergreifende Zusammenarbeit zwischen Ingenieurwissenschaften und Numerischer Mathematik hat sich angeboten, weil sich bei der Auswertung der großen Datenmengen, die im IMA bei der Vermessung von Werkstücke anfallen, komplexe mathematische Probleme ergeben. Im IMA werden mit Meßgeräten die Raumkoordinaten mehrerer tausend Punkte der Oberfläche von Werkstücken wie Kolben, Nockenwellen oder ganzen Fahrzeugkarosserien mit einer Genauigkeit von einem zehntausendstel Millimeter erfaßt.

    Lautloser Wechsel

    An der Spitze des Personalrats hat sich ein lautloser Wechsel vollzogen. Der langjährige Vorsitzende Bernd Wichmann gab knapp ein Jahr vor dem regulären Ende der Wahlperiode sein Amt auf, um am 1. Juni eine Stelle als Verwaltungsangestellter in der Haus- und Grundstücksverwaltung des Dezernats 4 anzutreten. Als neue Vorsitzende des Personalrats wurde seine bisherige Stellvertreterin, die Diplombibliothekarin Ute Hermannsen, gewählt.

     In den 15 Jahren seiner Amtszeit, davon 11 Jahre als Vorsitzender, hat Wichmann die Personalratsarbeit in besonderer Weise geprägt. Nach den euphorischen Zeiten des Aufbaus der Universität ging es ihm vor allem darum, das Geschaffene zu erhalten, da die Gestaltungsspielräume kleiner wurden. Die härtere Gangart abzufedern, das war der Schwerpunkt der Arbeit des Personalrats in den 90er Jahren. Auch wenn die Konsensbereitschaft mehr in den Mittelpunkt rückte, blieb der Personalrat sich mit Bernd Wichmann an der Spitze seiner der Tradition treu, unbequem und unbestechlich zu sein.

    Auf der Beliebtheitsskala der Belegschaft rangierte Bernd Wichmann auf Platz eins. Persönlich blieben für ihn die Kollegen aus der Betriebstechnik die engsten Vertrauten, doch stand seine Tür immer auch für alle anderen KollegInnen offen. Er ist dabei ein Mann der leisen Worte, die ihm allerdings in einer abenteuerlichen Geschwindigkeit über die Lippen gehen. Die leisen Worte und die sich darin ausdrückende Bescheidenheit hinderten ihn jedoch nicht, auch den Präsidenten und Kanzlern stets deutlich seine Meinung zu sagen.

    Helga Wilhelmer

    Vizewahl erst Ende Juni

    Bei der Neu- bzw. Wiederwahl der Vizepräsidenten kam das Konzil am 12. Mai über einen ersten Wahlgang nicht hinaus. Grund war die zeitliche Begrenzung der Sitzung wegen der anschließend stattfinden Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Joist Groll.

     Da der amtierende 1. Vizepräsident Prof. Dr. Jost von Maydell nicht wieder kandidiert, hatte der Präsident – mit fast einstimmiger Zustimmung des Senats – Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg (Fachbereich 3 Sozialwissenschaften) vorgeschlagen. Von den anwesenden Konzilsmitgliedern (mehr als ein Drittel fehlte) stimmten 52 für Meyenberg, 23 gegen ihn, 9 enthielten sich. Die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit aller Konzilsmitglieder (67 Stimmen) wurde damit verfehlt. Im zweiten Wahlgang reicht eine einfache Mehrheit. Die Fortsetzung der Konzilssitzung ist für den 30. Juni terminiert. Dann steht auch die Wiederwahl von Vizepräsidentin Ina Grieb auf der Tagesordnung.

    VW-Stiftung informiert

    Anfang Oktober informiert die Volkswagen-Stiftung in der Universität über Fördermöglichkeiten und Modalitäten des Programms “Nachwuchsgruppen an Universitäten”. Vorwiegend sollen junge Promovierte beziehungsweise NachwuchswissenschaftlerInnen, deren Promotion etwa zwei Jahre zurückliegt, angesprochen werden. Da die Anschriften dieser Personen nur bedingt bekannt sind, werden sie gebeten, sich möglichst bald mit dem Dezernat 5 (Förderangelegenheiten) unter Telefon 798-2548 oder 798-2463 in Verbindung zu setzen.

    Mit dem Programm “Nachwuchsgruppen an Universitäten” möchte die Volkswagen-Stiftung jungen, herausragend qualifizierten WissenschaftlerInnen die Möglichkeit geben, frühzeitig eigenständig Forschung zu betreiben und eine mit MitarbeiterInnenstellen und Sachmitteln ausgestattete Arbeitsgruppe zu leiten.

    Wieder Stipendien

    Die Heinz Neumüller Stiftung schreibt auch in diesem Jahr wieder bis zu sechs Stipendien aus. Die Stipendien können als Unterstützung für DoktorandInnen gewährt werden, die in wirtschafts-, natur- und rechtswissenschaftlichen sowie technischen Fächern einen Diplomabschluß erreicht haben. Die Förderungsdauer beträgt maximal zwölf Monate und der Förderungsbeitrag maximal 800 Mark monatlich.

     Informationen und Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 1999 an das Dezernat 5, Tel.: 0441/798-2434, zu richten.

    Arendt-Zentrum

    Das im vergangenen Jahr genehmigte Hannah-Arendt-Forschungszentrum an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg wird am 1. Juli 1999 mit einem Festakt feierlich eröffnet. Beginn ist um 14.00 Uhr im Bibliothekssaal (Uhlhornsweg). Die beiden Festvorträge halten Prof. Dr. Jerome Kohn, New York (“Hannah Arendt an the Politics”), sowie Prof. Dr. Antonia Grunenberg, Leiterin des Hannah-Arendt-Forschungszentrums (“Hannah Arendt-Forschung heute”).

    22. Hochschul-Informations-Tag

    Über die verschiedenen Aspekte des Studiums an der Universität und der Fachhochschule Ôldenburg können sich die Schülerinnen und Schüler am Dienstag, 22. Juni 1999, ab 8.00 Uhr, auf dem Hochschulinformationstag der Universität (im Foyer des neuen Hörsaalzentrums) und der Fachhochschule (im Lichthof) informieren. Außerdem dabei sind die Universität Bremen, die Universiteit de Groningen und die Hanzehogschoot Groningen. Mehr als 300 Veranstaltungen können von den Schülerinnen und Schülern besucht werden.

    Ein Programmheft kann bei der Zentralen Studienberatung unter Tel. 0441/798-4405 oder unter E-Mail hinrichs@zef.uni-oldenburg.de angefordert werden.

    Englisch für Lehrende

    Für das Scholars Abroad Summer English Program der Oldenburger Partnerhochschule Towson University (Baltimore/USA) sind noch einige Plätze frei. Der dreiwöchige Sprachkurs richtet sich an LehrerInnen und WissenschaftlerInnen, die ihre Fächer in englischer Sprache unterrichten möchten. Das Programm läuft vom 29. Juli bis 18. August 1999. Der Preis von 1.450 Dollar beinhaltet Kursgebühr, Unterkunft und zwei Exkursionen. Information: Deidre Graydon, Telefon 0441/798-2303 oder E-Mail deidre.graydon@uni-oldenburg.de.

    Behinderte Frauen gesucht

    Für eine Abschlußarbeit im Fach Sonderpädagogik sucht eine Studentin Frauen, die eine sichtbare Behinderung durch einen Unfall bekommen haben, und bereit sind, darüber zu erzählen. Die Anonymität wird gewahrt. Interessentinnen melden sich bitte bei Stephanie Bretschneider, D.-Dannemann-Str.262, 26203 Südmoslesfehn, Tel.: 04486/6941.


    (Stand: 19.01.2024)  | 
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