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Personalien
Dr.
Dirk Lange, Politikwissenschaftler und bisher wissenschaftlicher Angestellter
an der Universität Braunschweig, ist zum Juniorprofessor für
Politikdidaktik und politische Bildung am Fachbereich 3 Sozialwissenschaften
ernannt worden. Lange war nach seinem Lehramtsstudium an der FU Berlin
und dem anschließenden Referendariat zunächst als Lehrer tätig.
1999 begann er seine wissenschaftliche Laufbahn im Jahrestakt: 1999 wurde
er Dozent am Fachbereich Sozialwissenschaften der Fachhochschule Potsdam,
ein Jahr später an der Fachhochschule für Verwaltung in Berlin.
2001 ging er nach Braunschweig als wissenschaftlicher Angestellter an
die Universität Braunschweig. Bevor er Juniorprofessor in Oldenburg
wurde, schloß er seine Promotion ab. Seine Forschungsschwerpunkte:
politische Lehr- und Lernforschung, Historisch-politische Didaktik, Alltagsorientiertes
Lernen, Schulbuchforschung und Migration und politische Bildung.
Dr.
Claudia Orazem, bisher Referentin im Bereich Nachwuchsförderung
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), wird Geschäftsführerin
der neuen Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften. Oraem studierte
Anglistik, Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre an der Universität
Göttingen und der University of Oxford, wo sie nach dem Magister-Abschluss
im Bereich Neuere Englische Literatur auch 1998 promovierte. Thema der
Dissertation: Political Economy and Fiction in the Early Works of Harriet
Martineau. Ein Jahr später wurde sie Referentin bei der DFG.
Dr.
Birgit-Katharine Seemann, Historikerin und bis vor kurzem Leiterin
des Marketingprojekts Dom-Museum Hildesheim, wird Geschäftsführerin
der Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften. Seemann studierte
neben Geschichte auch Philosophie und Neuere deutsche Literatur in Hamburg.
Dem Magister-Abschluss folgte 1997 die Promotion mit einer Arbeit über
Stadt, Bürgertum und Kultur. Kulturelle Entwicklung und Kulturpolitik
in Hamburg 1839 bis 1933 am Beispiel des Museumswesens. Danach leitete
sie Pilotprojekte zur markt-orientierten Umstrukturierung von Museen in
Hamburg und Niedersachsen . Von 1999 bis 2000 war sie wissenschaftliche
Assistentin am Historischen Seminar der Universität Oldenburg und
danach Stipendiatin der Gerda-Henkel-Stiftung.
Dr. Jens Bahns, Akademischer Oberrat für englische Sprache
und Literatur und ihre Didaktik an der Universität Kiel, ist mit
der Verwaltung der Professorenstelle für Englische Fachdidaktik am
Fachbereich 11 Literatur- und Sprachwissenschaften beauftragt worden.
Werner Bahro, Konzertpianist und Lehrbeauftragter im Fach Musik, Fachbereich
2, hat im Oktober am Konservatorium in Bukarest und in Cluj (Rumänien)
einen Klavier-Meisterkurs geleitet.
Dr. Ulrich Bernath, Gründungsleiter des Fernstudienzentrums,
ist von der University of Maryland University College (USA) zum Adjunct
Professor ernannt worden. Mit der Ernennung ist ein Lehrauftrag
für den Abschlusskurs im Master of Distance Education Studiengang
verbunden.
Dr. Thomas Beschorner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich
4 Wirtschaft- und Rechtswissenschaften, ist mit dem Wissenschaftspreis
für Wirtschaftsethik, Kommunikation und Beziehungskompetenz der Plansecur-Stiftung
(Kassel) ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 7500 s dotierten Preis
für seine Dissertation zum Thema Ökonomie als Handlungstheorie:
Evolutorische Ökonomik, verstehende Soziologie und Überlegungen
zu einer neuen Unternehmensethik. In der prämierten Arbeit
geht es Beschorner, der seit Juni 2002 auch die wissenschaftliche Nachwuchsgruppe
Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit an der Universität leitet,
um eine nachhaltige Unternehmenspolitik.
Prof. Dr. Friedrich W. Busch, Erziehungswissenschaftler am Fachbereich
1, ist von der Universität Torun mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet
worden. Der Rektor der polnischen Universität Prof. Dr. Jan Kopcewicz
würdigte die großen Verdienste des Bildungsexperten beim Zustandekommen
des Kooperationsvertrages in einer politisch schwierigen Situation und
sein langjähriges Engagement bei der Ausgestaltung der Partnerschaft.
Die Universität Torun gehört zu den ältesten Kooperationspartnern
der Universität Oldenburg. 2003 jährt sich die Unterzeichnung
des Vertrages zum 20. Mal.
Dr. Stefan Halverscheid, Mathematiker an der Universität
Münster, ist mit der Verwaltung der Professorenstelle für die
Didaktik der Mathematik am Fachbereich 6 beauftragt worden.
Prof. Dr. Kurt Henseler, Technikdidaktiker im FB 3 Sozialwissenschaften,
wurde im Rahmen der Kooperation mit der Universität Bremen in den
Institutsvorstand des Bremer Instituts für Technik und Bildung gewählt
worden und zum Leiter der dort neu gegründeten Abteilung Arbeit-
und Berufsorientierung bestimmt. Die Abteilung hat sich die Aufgabe
gestellt, den Übergang von der allgemein bildenden Schule in die
Berufsausbildung wissenschaftlich zu untersuchen.
Dr. Renate Hinz, Schulpädagogin am Institut für Erziehungswissenschaft
1, ist jetzt außerplanmäßige Professorin.
Ralf Knutzen, bisher Auszubildender für den Maschinenbaumechaniker
/ Erzeugende Mechanik, ist als Landessieger im Praktischen Leistungswettbewerb
des Niedersächsischen Handwerktages und als Kammersieger der Oldenburger
Handwerkskammer geehrt worden.
Oliver
Ibert, bis April 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe
Stadtforschung am Fachbereich 3 Sozialwissenschaften und jetzt am Geographischen
Instituts der Universität Bonn tätig, hat den Förderpreis-Wettbewerb
2002 des Förderkreises der Akademie für Raumforschung und Landesplanung
zum Thema Projektorientierung und Raumplanung - Situation, Chancen,
Risiken mit seiner in Oldenburg verfassten Dissertation gewonnen.
Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, ehemals Hochschullehrer
am Fachbereich Physik der Universität Oldenburg und Gründungsdirektor
des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, ist mit dem mit 500.000
s dotierten Research Merit Award der britischen Royal Society für
seine interdisziplinäre Klimaforschung ausgezeichnet worden.
Prof. Dr. Horst Kurt Schminke, Zoologe am Fachbereich 7 Biologie,
Geo- und Umweltwissenschaften, ist auf der 8th International Conference
on Copepoda in Keelung (Taiwan) zum Präsidenten der Weltvereinigung
der Copepodologen gewählt worden. Copepoden sind Ruderfußkrebse,
die in riesigen Mengen sowohl im Meer, aber auch im Süßwasser
vorkommen und dort eine zentrale ökologische Rolle spielen.
Thorsten Schulz, Physikstudent und Mitorganisator des Tages der
Physik, ist auch außerhalb der Universität engagiert. Beim
33. New-York-Marathon am 3. November 2002 kam der 27-jährige mit
einer Zeit von 3:33:31 Stunden immerhin unter die ersten 10 Prozent der
über 30.000 LäuferInnen, die an den Start gingen.
Mit 60 Jahren das größte Werk
Mit
einer beim Westdeutschen Verlag erschienenen und von dem Koblenzer Soziologen
Prof. Dr. Klaus Neumann-Braun herausgegebenen Festschrift Medienkultur
und Kulturkritik wurde am 15. November 2002 der Oldenburger Soziologe
Prof. Dr. Müller-Doohm anlässlich seines 60. Geburtstages geehrt.
Gesellschaftstheorie, Interaktions- und Kommunikationstheorie sowie Kultursoziologie
sind die Forschungsschwerpunkte Müller-Doohms, der 1974 an die Universität
Oldenburg berufen wurde. Im kommenden Jahr wird sein größtes
wissenschaftliches Werk beim Suhrkamp-Verlag erscheinen: eine 700-seitige
Biografie über Theodor W. Adorno anlässlich dessen 100. Geburtstags.
In weitere sechs Sprachen (englisch, französisch, spanisch, italienisch,
japanisch und chinesisch) wird das umfangreiche Werk übersetzt und
zeitgleich mit der deutschen Ausgabe auf den Markt kommen. Die Süddeutsche
Zeitung schrieb dazu kürzlich: Mit drei Mitarbeitern
hat Müller-Doohm zusammengetragen, was zwischen Frankfurt und Berkley,
Oxford und Princeton verstreut lag, jeden noch lebenden Zeitzeugen befragt
und einen synoptischen Katalog erstellt, der jeden Tag im Leben Adornos
festhält. Eine Fabrik hätte man hier vermutet, von der DFG finanziert,
Massenproduktion mit marktbeherrschender Stellung. Weit gefehlt. Müller-Doohm
ist ein klassischer Biograph mit liebenswerten Tugenden: Bescheidenheit,
Begeisterung, treuer Dienst am Gegenstand. (SZ v.10.09.2002). Aus
der vor sechs Jahren gegründeten Adorno-Forschungsstelle geht aber
nicht nur die Biographie hervor. Vier weitere Bücher und annähernd
30 Fachaufsätze haben Müller-Doohm und seine MitarbeiterInnen
über den großen Philosophen geschrieben.
Ökonom aus China zu Gast
Prof.
Dr. Wang Tongsan, einer der einflussreichsten Ökonomen aus der Volksrepublik
China, hielt sich für drei Wochen an der Universität Oldenburg
auf. In einem öffentlichen Vortrag analysierte er den Zustand und
die Perspektiven der chinesischen Wirtschaft (Analysis of Chinas
Enonomy in 2002). Wang Tongsan ist Direktor des Instituts für
Quantitative Ökonomie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften
und Herausgeber des Jahreswirtschaftsberichtes für die Volksrepublik
China. Eingeladen hatte ihn Prof. Dr. Klaus W. Schüler vom Institut
für Volkswirtschaft 2, der sich seit vielen Jahren mit der ökonomischen
Entwicklung Chinas beschäftigt. Bei Schüler promoviert zurzeit
eine wissenschaftliche Mitarbeiterin des chinesischen Ökonoms.
Ehrendoktorwürde für Wolfgang Mitter
Dem
Frankfurter Erziehungswissenschaftler und vergleichenden Bildungsforscher
Prof. Dr. Wolfgang Mitter verlieh der Fachbereich Pädagogik der Universität
Oldenburg am 27. November 2002 die Würde eines Ehrendoktors. Damit
wird, so Prof. Dr. Wolf-Dieter Scholz, Dekan des Fachbereichs, einer der
international bedeutendsten Erziehungswissenschaftler Deutschlands für
seine Verdienste um die Lehrerausbildung geehrt. Mitter, der an der FU
Berlin promoviert hatte, arbeitete zunächst als Studienrat und als
Fachleiter in der Lehrerausbildung. Von 1972 bis 1998 war er Direktor
des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung,
DIPF, in Frankfurt /Main. Seit 1974 unterrichtet der Mitherausgeber der
Zeitschrift Bildung und Erziehung an der Universität
Frankfurt. In den späten 1970er Jahren verfasste Mitter ein damals
entscheidendes Gutachten über die Bedeutung des Oldenburger Reformmodells
zur Lehrerausbildung, die sog. einphasige Lehrerausbildung,
und setzte sich im In- und Ausland immer wieder für die Beibehaltung
der konzeptionellen Eckdaten wie Praxisbezug, Wissenschaftlichkeit der
Ausbildung und fachdidaktische Qualifikation ein. Die Liste von Mitters
Publikationen ist endlos. Der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler
war den letzten 30 Jahren er in vielen internationalen Projekten u.a.
für die UNESCO und die OECD tätig.
Ehrendoktorwürde für Jósef Szajna
Für
seine künstlerischen Beiträge zur Erinnerungskultur des 20.Jahrhunderts
wurde dem Regisseur, Bühnenbildner und Bildenden Künstler Józef
Szajna am 4. Dezember 2002 ab 16.00 im BIS-Saal die Ehrendoktorwürde
übergeben. Szajna, der im März dieses Jahres 80 Jahre alt wurde,
gehört zu den herausragenden zeitgenössischen Künstlern
Polens. Als Widerstandskämpfer verhaftet, hat er die Konzentrationslager
Auschwitz und Buchenwald überlebt. Nach dem Kunststudium arbeitete
er als Bühnenbildner, als künstlerischer Leiter am Teatr
Ludowy in Nowa Huta und als Regisseur an Theatern in Polen und im
Ausland.1972 wurde Szajna Professor an der Akademie der schönen Künste.
Gleichzeitig war er Direktor des Teatr Klascyzny in Warschau.
1982 legte Szajna seine Professur an der Kunstakademie Warschau sowie
die Leitung des Theaters Studio aus Protest gegen die Ausrufung des Kriegsrechts
nieder. Mit der Verleihung des Ehrendoktorwürde an Szajna würdigt
der Fachbereich Kommunikation/Ästhetik seine künstlerische wie
wissenschaftliche Leistung. Er habe nicht nur die Grenzen zwischen den
einzelnen Künsten überschritten, sondern mit seinen großen
Gesamtkunstwerken Reminiszenze und Replika auch
das kollektive Gedächtnis an die deutschen Verbrechen im ZweitenWeltkrieg
und die Leiden in den Konzentrationslagern entscheidend beeinflusst.
Ehrendoktorwürde für Theo Härder
Prof.
Dr. Theo Härder, Universität Kaiserslautern, erhält für
seine wissenschaftlichen Leistungen und seine herausragende Persönlichkeit
die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Informatik. Wie kein anderer
habe Härder die Forschungslandschaft in Deutschland auf dem Gebiet
der Datenbanken geprägt. Auch international nehme er seit vielen
Jahren eine Spitzenstellung im der Datenbankszene ein. Härder arbeitete
nach dem Studium der Elektrotechnik zunächst als Assistent an der
TH Darmstadt. Bereits mit seiner Dissertation zur Modellierung und Messung
des Leistungsverhaltens von Datenbankmanagementsystemen konnte er sich
auf dem Gebiet der Datenbanktechnologie profilieren. Ein Stipendium ermöglichte
ihm den Aufenthalt am IBM-Forschungslabor in San José, USA. Ende
der siebziger Jahre übernahm Härder die Professur für Informatik
an der TH Darmstadt, seit Anfang der achtziger Jahre forscht und lehrt
er an der Universität Kaiserslautern. Härder hat zahlreiche
wegweisende Arbeiten zur Leistungsoptimierung von Datenbanken und eine
Reihe von Lehrbüchern verfasst, die als Klassiker der Datenbankliteratur
gelten. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt im letzten Jahr die
bedeutende Konrad-Zuse-Medaille. Die Verleihung der Ehrendoktowürde
findet am 11. Dezember 2002, ab 16 Uhr, im OFFIS-Gebäude statt.