Hochschulzeitung UNI-INFO
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Studium & Lehre
- Masterstudiengänge sehr positiv bewertet
Akkreditierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen
- Engagement für Studenten
Universität Oldenburg vergibt Preis für gute Lehre
- Wieder bestes deutsches Team
- Bewertung der Lehre durch Studierende
- Psychologische Ambulanz
Angebot dient zugleich Forschung und Ausbildung
- Lernen und Lehren verstehen
Internationaler Workshop des Promotionsstudiengangs "ProDid"
- Hochkarätiges für Schüler
Tag der Mathematik und Tag der Physik
Masterstudiengänge sehr positiv bewertet
Akkreditierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen
Drei neue Master-Studiengänge sind im Wintersemester von der Zentralen
Evaluations- und Akkreditierungskommission Hannover ohne Auflagen akkreditiert
worden und an den Start gegangen: Die Ausbildung zum Master of Science
in Computing Science (Informatik) und zum Master of Science
in Embedded Systems and Microrobotics (Eingebettete Systeme und
Mikrorobotik) sowie zum Master of Arts im Ergänzungsstudiengang
Museum und Ausstellung. In ihren Bewertungsberichten heben
die Gutachter hervor, dass die Ausbildungsziele und die Inhalte des Curriculums
optimal aufeinander abgestimmt sind.
Der Informatik-Studiengang verschaffe den AbsolventInnen ein neues Verständnis
der Grundlagen der Informatik und gebe einen Einblick insbesondere in
die Methoden, Probleme und Ergebnisse der neuesten Forschung. Der Studiengang
Eingebettete Systeme und Mikrorobotik, der technologische Aspekte der
Mikrosystemtechnik sowie Kenntnisse in der Entwurfstechnologie komplexer
Software- und Hardware-Systeme vermittelt, setze auf Interdisziplinarität,
Qualitätsbewusstsein und -kompetenz sowie die sichere Beherrschung
formaler Methoden. Die langjährige Erfahrung in der Informatik-Ausbildung
und die Zusammenarbeit mit dem Informatik-Institut OFFIS bürge für
einen idealen Anwendungs- und Praxisbezug, heißt es weiter. Das
schlage sich in der Konzeption der beiden Masterstudiengänge nieder.
Die dreisemestrigen Studiengänge, die sich in den Zugangsvoraussetzungen
unterscheiden, richten sich an Studierende mit Bachelor-Abschlüssen.
Den viersemestrigen Ergänzungsstudiengang Museum und Ausstellung
gibt es seit zwei Jahren an der Universität Oldenburg. Zwölf
TeilnehmerInnen haben ihn inzwischen erfolgreich absolviert und zum Teil
bereits qualifizierte Arbeitsplätze gefunden. Besonders angetan war
die Akkreditierungskommission davon, dass der interdisziplinäre Studiengang
ein gleichermaßen praxis- und theorieorientiertes Studienprogramm
bietet und damit eine Alternative zu dem bisher als Museumsausbildung
vorherrschenden Volontariat darstellt. Der deutschlandweit einmalige Studiengang
richtet sich an Absolvent-Innen verschiedener Studienfächer, beispielsweise
der Volkskunde, Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte. Zu den
Studieninhalten gehören die Grundlagen der Museumspädagogik,
-verwaltung und -geschichte. Vermittelt wird z.B. das Know-how von der
Erarbeitung eines Ausstellungskonzeptes über die Finanzierung bis
hin zur praktischen Umsetzung.
www.uni-oldenburg.de/zsb/interess/studgang/faecher
Engagement für Studenten
Universität Oldenburg vergibt Preis für gute Lehre
Mikhail Plotnikov, Albrecht Gerlach,
Thomas Friedl, Rudolf Leiprecht, Yuliya Albayrak, Arne Lützen
(v.l.) mit Vizepräsidentin Marion Rieken. Foto: Wilfried Golletz |
Für ihre besonderen Leistungen in der Lehre wurden der Erziehungswissenschaftler
Privatdozent Dr. Rudolf Leiprecht und die beiden Nachwuchswissenschaftler
Dr. Thomas Friedl (Biologie) und Dr. Arne Lützen (Chemie) ausgezeichnet.
Sie erhielten den mit 1000 € bzw. je 500 € dotierten Preis
für gute Lehre der Universität Oldenburg, der jährlich
vergeben wird und für den ausschließlich Studierende das Vorschlagsrecht
haben.
Leiprecht erhielt den Preis für die herausragende Qualität seiner
Lehrveranstaltungen und sein großes Engagement für die Studierenden.
Leiprecht beteilige zudem Studierende an Forschungsprojekten und rege
sie zum Publizieren an, heißt es in der Würdigung.
Auch Friedls Lehrangebot erlebten die Studierenden als besonders forschungsorientiert
mit einem breiten Spektrum an Qualifizierungsmöglichkeiten. Für
die Vorbereitung von Referaten konnten die Studierenden an einer zusätzlichen
Ausbildung in Vortragstechniken und modernen Medien teilnehmen. Friedls
Bereitschaft, die Studierenden umfassend und intensiv zu beraten, wurde
besonders hervorgehoben.
Eine außerordentlich motivierende Vorlesung wurde auch dem Chemiker
Lützen bescheinigt. Seine Veranstaltung habe sich nicht nur durch
Übersichtlichkeit und Verständlichkeit ausgezeichnet, sondern
auch den neuesten Forschungsstand wiedergespiegelt. Seine offensichtliche
Freude an der Lehre übertrage sich auf die Studierenden, heißt
es in der Laudatio.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Preis des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD) verliehen. Er ging an den russischen Studenten
der Landschaftsökologie, Mikhail Plotnikov. Die Laudatio hielt Dr.
Albrecht Gerlach. Ebenfalls gewürdigt wurden die Studienleistungen
der Kasachin Yuliya Albayrak.
Wieder bestes deutsches Team
Beim
nordwest-europäischen Programmierwettbewerb NWERC im schwedischen
Lund erreichten Daniel Jasper, Felix Fontein und Jens Zumbrägel (v.
r.), Informatik-Studenten der Universität Oldenburger, unter mehr
als 50 Teams aus Nord- und Mitteleuropa einen hervorragenden dritten Platz
und waren damit das beste deutsche Team. Dr. Dietrich Boles (l.), Informatiker
am Department für Informatik, hatte auch in diesem Jahr Vorbereitung
und Betreuung übernommen. Seiner Mannschaft war es im Wettbewerb
2001/02 gelungen, bis zur Weltmeisterschaft zu kommen. Dieses Traumziel
haben die Oldenburger in diesem Jahr denkbar knapp verfehlt, denn nur
die beiden Erstplatzierten aus Nordwest-Europa dürfen zur Endrunde.
Beim NWERC-Wettbewerb geht es darum, in Teams mit jeweils drei Studierenden
innerhalb von fünf Stunden möglichst viele, äußerst
anspruchsvolle Probleme durch Computerprogramme zu lösen. Als Aufgaben
wurden dieses Jahr Probleme wie die Fluchtgefahrminimierung in Gefängnissen
oder die Fahrstreckenoptimierung von Städterundreisen gestellt. Gefragt
sind dabei allgemeine Problemlösungsfähigkeiten, fachliche Kompetenz,
Kreativität und Nervenstärke. Jedem Team steht nur ein Rechner
zur Verfügung, so dass Teamgeist, Organisationstalent und Bearbeitungstaktik
zusätzliche Faktoren bilden.
www-is.informatik.uni-oldenburg.de
Bewertung der Lehre durch Studierende / Von Marion Rieken*
Das
neue Niedersächsische Hochschulgesetz (NHG) schreibt Lehrevaluationen
inklusive Lehrveranstaltungsevaluationen nunmehr flächendeckend als
Instrument zur Qualitätssicherung in Studium und Lehre vor. Zudem
werden die Lehrevaluationen verknüpft mit der Leistungsbemessung
der Lehrenden im Rahmen der Niedersächsischen Leistungsbesoldungsverordnung;
sie können sich somit zukünftig finanziell auf das individuelle
Einkommen auswirken.
Nun haben Lehrevaluationen an der Universität Oldenburg bereits eine
Tradition. Schon seit einiger Zeit werden die Fächer mit Blick auf
Studium und Lehre evaluiert und darauf fußend Zielvereinbarungen
mit dem Präsidium abgeschlossen. Und auch die Bewertung von Lehrveranstaltungen
ist kein neues Instrument für unsere Universität. Dennoch befasst
sich eine universitäre Arbeitsgruppe mit dem Thema, um ein systematisches
Verfahren zu entwickeln, das den rechtlichen Vorgaben und den eigenen
Zielsetzungen entspricht. Die Arbeitsgruppe schlägt als Ziele insbesondere
vor, eine Qualitätssicherung in der Lehre zu erreichen durch
- individuelle Verbesserung der evaluierten Lehrveranstaltung auf Basis
des Feedbacks der Studierenden,
- Personalentwicklung (Personalentwicklungskonzept für Lehrende und
ein daraus abgeleitetes Angebot von Fort- und Weiterbildungen),
- Vergleichbarkeit im Hinblick auf die Leistungsbewertungen von JuniorprofessorInnen
und ProfessorInnen.
Die AG wird Empfehlungen zu den folgenden drei thematischen Bereichen
geben: zur Auswahl des Systems (Technik-Komponente), zur inhaltlichen
Gestaltung und zur Auswertung des Evaluationsfragebogens nebst den Konsequenzen,
die aus der Evaluation gezogen werden sollten (Inhaltskomponente), sowie
zur Einführung des Verfahrens (Organisationskomponente).
Derzeit wird ein Probelauf vorbereitet, um die Erwartungen und Bedingungen,
die an ein Verfahren zur Lehrveranstaltungsevaluation geknüpft werden,
prüfen zu können. Bedeutende Faktoren sind etwa die Eignung
des Fragebogens, die Rücklaufquote und die Datensicherheit.
www.uni-oldenburg.de/studium/neuestruktur
* Dr. Marion Rieken ist Vizepräsidentin der Universität
und für den Bereich Studium und Lehre zuständig.
Psychologische Ambulanz
Angebot dient zugleich Forschung und Ausbildung
Eine Psychologische Ambulanz für Erwachsene ist jetzt am Institut
für Psychologie der Universität eröffnet worden. Sie wird
wie eine psychotherapeutische Einzelpraxis arbeiten und dient vor allem
der Ausbildung von PsychologiestudentInnen.
Die Ambulanz ist offen für Menschen, die unter Depressionen, Ängsten,
Zwängen und Folgen schwerer und andauernder beruflicher oder familiärer
Belastungen leiden. Daneben werde, so Prof. Dr. Wilfried Belschner, die
Erforschung und Anwendung primärer und sekundärer Präventionskonzepte
zur Gesundheitsförderung für chronisch körperlich und psychisch
belastete Menschen stehen. Hilfen zur seelischen Bewältigung von
körperlichen Erkrankungen und akuten oder chronischen Lebensbelastungen
würden zukünftig immer entscheidender für den Erfolg medizinischer
Maßnahmen sein.
Das Besondere an der Psychologischen Ambulanz ist die Einbindung in den
Diplom-Studiengang Psychologie. In der Abschlussphase ihres Studiums erhalten
die Studierenden die Möglichkeit, ihre theoretisch erworbenen Kenntnisse,
angeleitet durch intensive Supervision, praktisch einzusetzen. Die Studierenden
werden so auf ihre spätere berufliche Praxis vorbereitet. Die PatientInnen
werden nach dem jeweils aktuellen Forschungsstand für die jeweiligen
Krankheitsbilder behandelt und bei der Bewältigung schwerer Belastungen
unterstützt. Auch spezifische Gruppenangebote sollen nach und nach
aufgebaut werden.
Die Ambulanz ist an die Abteilung Gesundheits- und Klinische Psychologie
des Instituts für Psychologie angebunden und wird von Belschner und
dem approbierten Psychotherapeuten Dr. Norbert Krischke geleitet.
www.hochschulambulanz.uni-oldenburg.de
Lernen und Lehren verstehen
Internationaler Workshop des Promotionsstudiengangs "ProDid"
Einen internationalen Workshop mit dem Titel Lernen und Lehren
verstehen veranstaltet der Promotionsstudiengang Fachdidaktische
Lehr- und Lernforschung - Didaktische Rekonstruktion (ProDid) vom
5. bis 8. Januar 2004. Neben den Promovierenden nehmen die Lehrenden des
Promotionsstudiengangs, die Beiratsmitglieder sowie renommierte WissenschaftlerInnen
aus neun Ländern teil. Im Mittelpunkt werden die Diskussion der ProDid-Forschungsergebnisse
und die Vertiefung internationaler Kontakte stehen.
Seinen Abschluss findet der Workshop mit einer öffentlichen Veranstaltung
am Donnerstag, 8. Januar 2004, 17.00 Uhr, im Hörsaalzentrum der Universität.
LehrerInnen, Eltern, Lehrende und alle anderen Interessierten haben in
diesem Rahmen die Gelegenheit, mit den Promovierenden und internationalen
Gästen ins Gespräch über neue Erkenntnisse des Lernens
und Lehrens zu kommen. Der renommierte amerikanische Motivationsforscher
Prof. Dr. Richard Ryan hält einen Gastvortrag mit dem Titel Motivating
our children: The effects of different parents and teacher strategies
on students learning, achievement and well-being. Abgerundet
wird das Programm durch eine Ausstellung wissenschaftlicher Poster, auf
denen die Promovierenden die Ergebnisse ihrer Studien präsentieren.
Hochkarätiges für Schüler
Tag der Mathematik und Tag der Physik
Etwa
1000 SchülerInnen waren im November dem Ruf der Institute für
Mathematik und Physik nach Wechloy gefolgt: Auf dem Programm standen Bio-
und Industriemathematik, experimentelles Chaos, Stabilität von Ökosystemen
und Klima oder das Gehirn als physikalisches System - all das vorgetragen
von hochkarätigen Experten. Hier ist echt was los!, wunderte
sich ein Schüler, der sich mit seinem Kurs durch die Eingangstür
schob. Der große Hörsaal, der maximal 300 Personen fasst, quoll
über, als Prof. Dr. Helmut Neunzert vom Fraunhofer Institut für
Techno- und Wirtschaftsmathematik in Kaiserslautern auf fesselnde Weise
schilderte, was man mit Mathematik alles machen kann. Nachdrücklich
warb er für eine interdisziplinäre Verknüpfung der Mathematik
mit der Informatik, den Naturwissenschaften und der Technik. Vor allem
aber machte er Lust auf Mathematik.
Für
das Festkolloquium am späten Nachmittag hatten die Physiker einen
ihrer ganz Großen gewonnen: Prof. Dr. Dr. hc mult. Hermann Haken.
Sein Vortrag galt dem Gehirn als physikalisches System aus der Sicht
der Synergetik. Er griff in die Zauberkiste der Physik
und zeigte einprägsam, wie sich Erkenntnisse über Selbstorganisation
aus der Lasertheorie auf die Funktionsweise des menschlichen Gehirns übertragen
lassen.
Die Resonanz war gewaltig. Die SchülerInnen erfuhren in Laboren,
Führungen und Schauexperimenten auf dem Marktplatz der Physik
die Lebendigkeit von Physik und Mathematik. Was ihnen fehlte war allein
die Zeit: Das war alles so viel, so gedrängt. Man bräuchte
mehr Zeit oder die Möglichkeit wiederzukommen, so ein Schüler
aus Sögel.