Hochschulzeitung UNI-INFO

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Studium & Lehre

Praktikumsabenteuer an Partneruniversität Torún

Restaurieren und Konservieren in Theorie und Praxis

Ein wenig Bammel hatten wir schon. Mehrere waren noch nie in Polen gewesen und hatten nicht nur Gutes gehört, und dann gleich fünf Wochen am Stück, aber es hat sich wirklich sehr gelohnt“, so resümiert Ulrike Steffen ihr „Abenteuer in Thorn“. Zusammen mit fünf weiteren Studierenden des Masterstudiengangs „Museum und Ausstellung“ war sie im März und April 2004 Gast der Universität Torún/Thorn, mit der die Universität Oldenburg seit über 20 Jahren eine intensive Partnerschaft pflegt.

Gegenstand des Praktikums war die Restaurierung von historischem Sachgut aller Art unter museologischen Gesichtspunkten: vom steinernen Bauwerk bis zur mittelalterlichen Pergamentrolle. Die Studierenden wurden in allen Abteilungen der international renommierten Fakultät für Restaurierung und Konservierung nicht nur freundlich empfangen, sondern auch intensiv mit den besten und neuesten Methoden der restauratorischen Theorie und Praxis vertraut gemacht.

Dem Aufenthalt in Thorn schlossen sich Studientage in Malbork/Marienburg mit der verzweigten Restaurierungsgeschichte der Burg und Gdansk/Danzig mit einem breit gefächerten Museumsprogramm an. Darüber hinaus hielten die Oldenburger Studierenden, die das erste von vier Semestern auf dem Wege zu ihrem „Master of Arts“ hinter sich haben, einen gemeinsamen Vortrag an einer internationalen studentischen Konferenz zum Thema „Denkmalpflege“.

Nach der erfolgreichen Akkreditierung des Aufbaustudiengangs „Museum und Ausstellung“, der nach einem abgeschlossenen einschlägigen Hochschulstudium (etwa Geschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde oder Archäologie) absolviert werden kann, bildete der Thorn-Aufenthalt für die Studierenden einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg ins Berufsfeld „Museum“.

Für den nächsten Jahrgang des interdisziplinären Studiengangs, der gemeinsam von den Fakultäten III und IV betrieben wird, werden bis zum 15. Juli 2004 Bewerbungen von Graduierten aller Fächer mit Museumsbezug entgegen genommen. Das Interesse vor allem im europäischen Ausland nimmt weiterhin zu. Zur Verfügung stehen jeweils nur sechs Studienplätze pro Jahr, was eine intensive fachliche Betreuung gewährleistet.

Bachelorerfahrungen

In der Informatik bereits seit 2001 Realität

Ab dem Wintersemester 2004/2005 stellt die Universität Oldenburg auf Bachelor und Master um. Für die Studierenden des Fachs Informatik ist dies keine große Neuerung mehr. Bereits seit 2001 ist es möglich, als Alternative zum Diplomstudium den Bachelor of Sciences in Computing Science als Abschluss zu erwerben. Über die Besonderheiten des neuen Abschlusses befragte der Student Manuel Siebert für das UNI-INFO Sascha Konrad (BSc-Absolvent, studiert jetzt Master of Science - Informatik) und Boris Bensien (studiert Diplom-Informatik im Hauptstudium)

UNI-INFO: Was waren die Gründe, die dich vor drei Jahren dazu bewogen haben, statt mit dem Diplom- mit dem Bachelorstudium anzufangen?

SASCHA: Der entscheidende Faktor war die zeitliche Planungssicherheit. Es war mir einfach wichtig, dass ich wusste: Jetzt studiere ich sechs Semester und danach habe ich einen Abschluss.

BORIS: Ich hatte bei meinem Studienbeginn zwar nicht die Auswahl, aber das Diplom erscheint mir nach wie vor als die bessere Alternative. Die Rolle des Bachelor kann ich mir noch nicht ausmalen. Das Diplom ist nicht nur auf dem Arbeitsmarkt anerkannt, sondern im Vergleich der vorgesehenen Studienzeiten nur drei Semester länger und eröffnet bessere Gehaltsaussichten.

SASCHA: Vielleicht ist der Stellenwert des Bachelorabschlusses auf dem Arbeitsmarkt noch nicht wirklich anerkannt. Was mich daran gereizt hat, ist, dass man einen ersten Abschluss bekommt und die Möglichkeit hat, mit dem Master noch eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben, oder man fängt einen Job an, um dann später den Master berufsbegleitend zu machen.

BORIS: Es ist sicher von Vorteil, dass die Bachelorstudierenden schneller zum Abschluss kommen und ein straffer organisiertes Studium haben. Es werden aber auch weniger Inhalte vermittelt. Gerade was die persönlichen Schwerpunkte angeht, sehe ich Probleme, weil ich nicht glaube, dass man innerhalb von sechs Semestern bestimmte Inhalte wirklich vertiefen kann. So etwas braucht Zeit.

UNI-INFO: Also bildet aus eurer Sicht der Bachelor in erster Linie für den Arbeitsmarkt aus und das Diplom eher für die wissenschaftliche Karriere?

SASCHA: Nein. Das kann man definitiv nicht so sagen. Der Bachelor ist keine Berufsausbildung, sondern ein wissenschaftliches Studium. Man wird angehalten, kreativ an Probleme heranzugehen und an Lösungen mitzuarbeiten. Man wird also akademisch ausgebildet und hat dann die Wahl, ob man mit dem Gelernten früh in den Arbeitsmarkt einsteigen will oder ob man das Wissen noch vertieft und den Master macht.

BORIS: Aber die wirklich anspruchsvollen Themen können bei so einem kurzen Studium höchstens angefangen werden. Im Diplom ist es schon so, dass man gezielt auf Forschungsarbeit vorbereitet wird. Es gibt zum Beispiel die zweisemestrigen Projektgruppen, in denen man im Team an richtig großen Programmierarbeiten sitzt. Gerade diese Qualifikation ist für einen Diplom-Informatiker wertvoll.

SASCHA: Auf die Vermittlung von Soft Skills wird auch beim Bachelor viel Wert gelegt. Trotz der Kürze des Studiums bekommt man Kompetenzen in Teamfähigkeit, Problemlösung und Präsentationstechnik vermittelt. Da kann es schon sein, dass fachlich etwas abgespeckt wird, aber dafür kommt ja im Anschluss der Master.

UNI-INFO: Wie groß sind die Unterschiede bei der Studienorganisation?

SASCHA: Es wird beim Bachelor gerne übersehen, wie sehr man unter Zeitdruck steht. Wer sich für den Bachelor in Informatik entscheidet, wird nicht viel vom Klischee des Studentenlebens mitbekommen. Ich habe vor dem Studium bereits gearbeitet und kann sagen, dass ein so kurzes und straffes Studium noch stressiger ist als ein normaler Job. Manchmal wünscht man sich mehr Zeit und Ruhe.

BORIS: Die Strukturen sind allgemein in der Informatik ganz anders geworden. Alles ist jetzt sehr viel gestraffter, und es wird mehr Stoff in weniger Zeit vermittelt. Wo die Professoren bisher 4 plus 2 Wochenstunden für ein Thema veranschlagt haben, sind es heute nur noch 3 plus 1. Durch die Modularisierung der Inhalte ist es auch für Diplomstudierende stressiger und schneller geworden.

SASCHA: Beim Bachelor merkt man aber, wie wichtig diese Modularisierung von Studieninhalten sein kann. Man weiß immer, welche Leistungen man erbringen muss, man schließt komplette Themenblöcke am Ende eines Semesters mit Klausuren ab, und man hat ein viel besseres Gefühl dafür, wo man gerade in seinem Studium steht. Das hilft Orientierungslosigkeit zu vermeiden.

UNI-INFO: Bleibt bei dem Zeitdruck und dem Stress eigentlich noch Zeit, sich an der Hochschule zu engagieren, in Fachschaften oder als Tutor?

SASCHA: Die Möglichkeiten sind immer gegeben. Es spricht ja nichts dagegen, das Studium um ein oder zwei Semester zu verlängern und diese Zeit gezielt zu nutzen. Ich habe sechs Semester bis zum Abschluss gebraucht und habe in dieser Zeit ein Semester als Tutor gearbeitet.

BORIS: Die klaren Strukturen ermöglichen sogar ein besseres Engagement, weil sich das Studium neben der Gremien- oder Tutorienarbeit viel besser organisieren lässt.

Engagierte Zuwanderer

EU-Projekt bindet internationale Studierende ein

Immer mehr ZuwanderInnen aus aller Welt suchen in den Staaten der Europäischen Union ein neues Zuhause. Mögliche Konflikte, die sich aus der zunehmenden Vielfalt ergeben, sind in aller Munde. Von den Potenzialen, die die ZuwanderInnen mitbringen, ist nur selten die Rede. Diese Potenziale sind Gegenstand eines von der Europäischen Kommission mit 850.000 € finanzierten dreijährigen Forschungsprojekts an der Universität Oldenburg: „Europa aufbauen mit neuen Bürgern? Untersuchungen zum bürgerschaftlichen Engagement von ausländischen und eingebürgerten Einwohnern in 25 Ländern“. Das Interdisziplinäre Zentrum für Bildung und Kommunikation (IBKM) wird mit Forschungspartnern aus ganz Europa den Rahmenbedingungen für ein bürgerschaftliches bzw. gesellschaftliches Engagement der ZuwanderInnen nachspüren.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Oldenburger WissenschaftlerInnen eine einzigartige Projektstruktur ersonnen: Sie werden nicht nur zusammen mit ExpertInnen aus 25 Staaten länderspezifische Berichte für Wissenschaft und Politik ausarbeiten, sondern wollen auch internationale Studierende aus Nicht-EU-Staaten als lernende ForschungspartnerInnen gewinnen. Diese werden in speziellen Workshops geschult, damit sie Interviews mit ihren in Europa lebenden Landsleuten führen können. Auch das Europabild der internationalen Studierenden wird Gegenstand der Untersuchung sein. Vielleicht - so die Hoffnung - können intelligente junge Leute aus dem „Rest der Welt“ klarer die europäischen Gemeinsamkeiten erkennen, die für die Integration der Mitgliedstaaten untereinander und die Integration von ZuwanderInnen in die europäischen Staaten hilfreich sein können.

Dr. Dita Vogel, Tel.: 0421/445374,
@ dita.vogel@uni-oldenburg.de

Kroatien hautnah

Landeskundliche Exkursion / Fotoausstellung

Eine Fotoausstellung zur Exkursion einer StudentInnen-Gruppe nach Kroatien wird ab 14. Juni 2004 in den Räumen der Slavistik (A 8, 1. Stock) zu sehen sein. Auf den Spuren des kroatischen Illyrismus, der nationalen Wiedergeburtsbewegung des 19. Jahrhunderts, der Kroatien seine bedeutendsten Kulturinstitutionen verdankt, reisten kürzlich Studierende der Slavistik, der interkulturellen Pädagogik und anderer Fächer. Unter Leitung von Dr. Gun-Britt Kohler und Goran Krni bekamen die TeilnehmerInnen Einblicke in die Kultur und Sprache des Landes am Rande der EU.

Gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Kroatischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie, dem Präsidium der Universität Oldenburg und dem Fach Slavistik war die 17-köpfige Gruppe Gast der Philologischen Fakultäten in Zagreb und Zadar, der kroatischen Akademie der Wissenschaften, des kroatischen Schriftstellerverbandes und verschiedener anderer Institutionen.

Eine Vortragsreihe zum kroatischen Illyrismus ließ die TeilnehmerInnen in Zagreb und Zadar mit kroatischen WissenschaftlerInnen und Repräsentant-Innen der kroatischen Kultur zusammen treffen. Das landeskundliche Programm in und um Zagreb umfasste u.a. den Besuch der Kroatischen Nationalbibliothek, des Nationaltheaters, des Stadtmuseums, des Friedhofs Mirogoj (einer der schönsten Friedhöfe Europas), der Akademie der Wissenschaften sowie Ausflüge nach Krapina und Varaždin. Weitere Reiseziele waren die Städte Karlovac, das deutliche Spuren des letzten Krieges trägt, und die Hafenstadt Rijeka. Die Reise entlang der Adriaküste nach Zadar, Šibenik und Split bot die Gelegenheit, die landschaftliche Schönheit und das vielfach UNESCO-geschützte Kulturerbe Dalmatiens kennen zu lernen.

Studieren probieren

Etwa 2.000 OberstufenschülerInnen werden voraussichtlich am Hochschulinformationstag (HIT) teilnehmen, der am Dienstag, 22. Juni 2004, stattfindet und von der Studienberatung (ZSB) organisiert wird. Auf über 250 Veranstaltungen wird ein Einblick in Studium und Lehre gegeben. Die Umstellung der Studiengänge auf die neuen Abschlüsse Bachelor (BA) und Master (MA) wird besonderen Raum einnehmen. Außerdem können sich die BesucherInnen über Zulassungsbedingungen, Auslandsstudium, Berufsperspektiven und Studienfinanzierung informieren.

www.uni-oldenburg.de/zsb/

Angebot in Modulen

Für die im Wintersemester startenden Bachelorstudiengänge wird das Sprachenzentrum sein fremdsprachliches Kursangebot schrittweise modularisieren (beginnend mit den Anfängerkursen im WS 2004/05). Für das erste Kurssemester sowie für alle Kurse in Englisch wird damit eine generelle Anmeldung erforderlich, die in der Orientierungswoche ab 13. Oktober 2004 persönlich erfolgen muss. Studierende, die die Kurse als Wahlpflichtangebot der Bachelorstudiengänge oder aufgrund von Auflagen in den „alten“ Lehramts-, Magister- und Diplomstudiengängen besuchen, erhalten vorrangig einen Platz. Für Kurse des dritten Kurssemesters und für Fortgeschrittenenkurse sind noch keine Voranmeldungen erforderlich. Alle Fortgeschrittenenkurse sowie Elementary English sind gebührenpflichtig (50€/Semester).

Ab Anfang Juli unter www.uni-oldenburg.de/fsz

Zweimal Master

Im vergangenen Semester ist der Masterstudiengang Informatik an der Universität Oldenburg akkreditiert worden. Darauf weist das Department für Informatik hin. Damit ist das neue zweistufige Studiensystem nach internationalen Standards mit Bachelor und Master auch praktisch etabliert, d.h. die ersten Bachelor-AbsolventInnen haben inzwischen mit dem weiterführenden Masterstudiengang begonnen. Das Bachelor-/Master-System ergänzt den bisherigen Diplomstudiengang Informatik, der bis auf weiteres ebenfalls angeboten wird. Der Oldenburger Masterstudiengang (Master of Science MSc) wird in zweifacher Form angeboten, und zwar als MSc Informatik und als MSc Eingebettete Systeme und Mikrorobotik.

www.informatik.uni-oldenburg.de/studium/msc/masterFlyer.pdf

Mythos Markt

Unter dem Thema „Mythos Markt? Die ökonomische, rechtliche und soziale Gestaltung der Arbeitswelt“ schreibt die Körber-Stiftung ihren Deutschen Studienpreis aus. Der Wettbewerb richtet sich an StudentInnen und WissenschaftlerInnen, die dreißig Jahre und jünger sind. Es werden bis zu 50 Geldpreise im Gesamtwert bis zu 100.000 € vergeben. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2004.

www.studienpreis.de
Körber-Stiftung, Studienstiftung, Tel.: 04940/72503920

 

Rückmeldung

Studierende müssen sich in der Zeit vom 21. Juni bis 16. Juli 2004 durch Überweisung der Gebühren und Beiträge für das kommende Wintersemester zurückmelden. Nach Ablauf der Frist werden Mahngebühren erhoben. Darauf weist das Immatrikulationsamt hin.

 

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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