Hochschulzeitung UNI-INFO
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Studium & Lehre
- Praktikumsabenteuer an Partneruniversität Torún
Restaurieren und Konservieren in Theorie und Praxis
- Bachelorerfahrungen
In der Informatik bereits seit 2001 Realität
- Engagierte Zuwanderer
EU-Projekt bindet internationale Studierende ein
- Kroatien hautnah
Landeskundliche Exkursion / Fotoausstellung
- Studieren probieren
- Angebot in Modulen
- Zweimal Master
- Mythos Markt
- Rückmeldung
Praktikumsabenteuer an Partneruniversität Torún
Restaurieren und Konservieren in Theorie und Praxis
Ein wenig Bammel hatten wir schon. Mehrere waren noch nie in Polen gewesen
und hatten nicht nur Gutes gehört, und dann gleich fünf Wochen
am Stück, aber es hat sich wirklich sehr gelohnt, so resümiert
Ulrike Steffen ihr Abenteuer in Thorn. Zusammen mit fünf
weiteren Studierenden des Masterstudiengangs Museum und Ausstellung
war sie im März und April 2004 Gast der Universität Torún/Thorn,
mit der die Universität Oldenburg seit über 20 Jahren eine intensive
Partnerschaft pflegt.
Gegenstand des Praktikums war die Restaurierung von historischem Sachgut
aller Art unter museologischen Gesichtspunkten: vom steinernen Bauwerk
bis zur mittelalterlichen Pergamentrolle. Die Studierenden wurden in allen
Abteilungen der international renommierten Fakultät für Restaurierung
und Konservierung nicht nur freundlich empfangen, sondern auch intensiv
mit den besten und neuesten Methoden der restauratorischen Theorie und
Praxis vertraut gemacht.
Dem Aufenthalt in Thorn schlossen sich Studientage in Malbork/Marienburg
mit der verzweigten Restaurierungsgeschichte der Burg und Gdansk/Danzig
mit einem breit gefächerten Museumsprogramm an. Darüber hinaus
hielten die Oldenburger Studierenden, die das erste von vier Semestern
auf dem Wege zu ihrem Master of Arts hinter sich haben, einen
gemeinsamen Vortrag an einer internationalen studentischen Konferenz zum
Thema Denkmalpflege.
Nach der erfolgreichen Akkreditierung des Aufbaustudiengangs Museum
und Ausstellung, der nach einem abgeschlossenen einschlägigen
Hochschulstudium (etwa Geschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde oder Archäologie)
absolviert werden kann, bildete der Thorn-Aufenthalt für die Studierenden
einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg ins Berufsfeld Museum.
Für den nächsten Jahrgang des interdisziplinären Studiengangs,
der gemeinsam von den Fakultäten III und IV betrieben wird, werden
bis zum 15. Juli 2004 Bewerbungen von Graduierten aller Fächer mit
Museumsbezug entgegen genommen. Das Interesse vor allem im europäischen
Ausland nimmt weiterhin zu. Zur Verfügung stehen jeweils nur sechs
Studienplätze pro Jahr, was eine intensive fachliche Betreuung gewährleistet.
Bachelorerfahrungen
In der Informatik bereits seit 2001 Realität
Ab dem Wintersemester 2004/2005 stellt die Universität Oldenburg
auf Bachelor und Master um. Für die Studierenden des Fachs Informatik
ist dies keine große Neuerung mehr. Bereits seit 2001 ist es möglich,
als Alternative zum Diplomstudium den Bachelor of Sciences in Computing
Science als Abschluss zu erwerben. Über die Besonderheiten des neuen
Abschlusses befragte der Student Manuel Siebert für das UNI-INFO
Sascha Konrad (BSc-Absolvent, studiert jetzt Master of Science - Informatik)
und Boris Bensien (studiert Diplom-Informatik im Hauptstudium)
UNI-INFO: Was waren die Gründe, die dich vor drei Jahren dazu bewogen
haben, statt mit dem Diplom- mit dem Bachelorstudium anzufangen?
SASCHA: Der entscheidende Faktor war die zeitliche Planungssicherheit.
Es war mir einfach wichtig, dass ich wusste: Jetzt studiere ich sechs
Semester und danach habe ich einen Abschluss.
BORIS: Ich hatte bei meinem Studienbeginn zwar nicht die Auswahl, aber
das Diplom erscheint mir nach wie vor als die bessere Alternative. Die
Rolle des Bachelor kann ich mir noch nicht ausmalen. Das Diplom ist nicht
nur auf dem Arbeitsmarkt anerkannt, sondern im Vergleich der vorgesehenen
Studienzeiten nur drei Semester länger und eröffnet bessere
Gehaltsaussichten.
SASCHA: Vielleicht ist der Stellenwert des Bachelorabschlusses auf dem
Arbeitsmarkt noch nicht wirklich anerkannt. Was mich daran gereizt hat,
ist, dass man einen ersten Abschluss bekommt und die Möglichkeit
hat, mit dem Master noch eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben,
oder man fängt einen Job an, um dann später den Master berufsbegleitend
zu machen.
BORIS: Es ist sicher von Vorteil, dass die Bachelorstudierenden schneller
zum Abschluss kommen und ein straffer organisiertes Studium haben. Es
werden aber auch weniger Inhalte vermittelt. Gerade was die persönlichen
Schwerpunkte angeht, sehe ich Probleme, weil ich nicht glaube, dass man
innerhalb von sechs Semestern bestimmte Inhalte wirklich vertiefen kann.
So etwas braucht Zeit.
UNI-INFO: Also bildet aus eurer Sicht der Bachelor in erster Linie für
den Arbeitsmarkt aus und das Diplom eher für die wissenschaftliche
Karriere?
SASCHA: Nein. Das kann man definitiv nicht so sagen. Der Bachelor ist
keine Berufsausbildung, sondern ein wissenschaftliches Studium. Man wird
angehalten, kreativ an Probleme heranzugehen und an Lösungen mitzuarbeiten.
Man wird also akademisch ausgebildet und hat dann die Wahl, ob man mit
dem Gelernten früh in den Arbeitsmarkt einsteigen will oder ob man
das Wissen noch vertieft und den Master macht.
BORIS: Aber die wirklich anspruchsvollen Themen können bei so einem
kurzen Studium höchstens angefangen werden. Im Diplom ist es schon
so, dass man gezielt auf Forschungsarbeit vorbereitet wird. Es gibt zum
Beispiel die zweisemestrigen Projektgruppen, in denen man im Team an richtig
großen Programmierarbeiten sitzt. Gerade diese Qualifikation ist
für einen Diplom-Informatiker wertvoll.
SASCHA: Auf die Vermittlung von Soft Skills wird auch beim Bachelor viel
Wert gelegt. Trotz der Kürze des Studiums bekommt man Kompetenzen
in Teamfähigkeit, Problemlösung und Präsentationstechnik
vermittelt. Da kann es schon sein, dass fachlich etwas abgespeckt wird,
aber dafür kommt ja im Anschluss der Master.
UNI-INFO: Wie groß sind die Unterschiede bei der Studienorganisation?
SASCHA: Es wird beim Bachelor gerne übersehen, wie sehr man unter
Zeitdruck steht. Wer sich für den Bachelor in Informatik entscheidet,
wird nicht viel vom Klischee des Studentenlebens mitbekommen. Ich habe
vor dem Studium bereits gearbeitet und kann sagen, dass ein so kurzes
und straffes Studium noch stressiger ist als ein normaler Job. Manchmal
wünscht man sich mehr Zeit und Ruhe.
BORIS: Die Strukturen sind allgemein in der Informatik ganz anders geworden.
Alles ist jetzt sehr viel gestraffter, und es wird mehr Stoff in weniger
Zeit vermittelt. Wo die Professoren bisher 4 plus 2 Wochenstunden für
ein Thema veranschlagt haben, sind es heute nur noch 3 plus 1. Durch die
Modularisierung der Inhalte ist es auch für Diplomstudierende stressiger
und schneller geworden.
SASCHA: Beim Bachelor merkt man aber, wie wichtig diese Modularisierung
von Studieninhalten sein kann. Man weiß immer, welche Leistungen
man erbringen muss, man schließt komplette Themenblöcke am
Ende eines Semesters mit Klausuren ab, und man hat ein viel besseres Gefühl
dafür, wo man gerade in seinem Studium steht. Das hilft Orientierungslosigkeit
zu vermeiden.
UNI-INFO: Bleibt bei dem Zeitdruck und dem Stress eigentlich noch Zeit,
sich an der Hochschule zu engagieren, in Fachschaften oder als Tutor?
SASCHA: Die Möglichkeiten sind immer gegeben. Es spricht ja nichts
dagegen, das Studium um ein oder zwei Semester zu verlängern und
diese Zeit gezielt zu nutzen. Ich habe sechs Semester bis zum Abschluss
gebraucht und habe in dieser Zeit ein Semester als Tutor gearbeitet.
BORIS: Die klaren Strukturen ermöglichen sogar ein besseres Engagement,
weil sich das Studium neben der Gremien- oder Tutorienarbeit viel besser
organisieren lässt.
Engagierte Zuwanderer
EU-Projekt bindet internationale Studierende ein
Immer mehr ZuwanderInnen aus aller Welt suchen in den Staaten der Europäischen
Union ein neues Zuhause. Mögliche Konflikte, die sich aus der zunehmenden
Vielfalt ergeben, sind in aller Munde. Von den Potenzialen, die die ZuwanderInnen
mitbringen, ist nur selten die Rede. Diese Potenziale sind Gegenstand
eines von der Europäischen Kommission mit 850.000 € finanzierten
dreijährigen Forschungsprojekts an der Universität Oldenburg:
Europa aufbauen mit neuen Bürgern? Untersuchungen zum bürgerschaftlichen
Engagement von ausländischen und eingebürgerten Einwohnern in
25 Ländern. Das Interdisziplinäre Zentrum für Bildung
und Kommunikation (IBKM) wird mit Forschungspartnern aus ganz Europa den
Rahmenbedingungen für ein bürgerschaftliches bzw. gesellschaftliches
Engagement der ZuwanderInnen nachspüren.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Oldenburger WissenschaftlerInnen
eine einzigartige Projektstruktur ersonnen: Sie werden nicht nur zusammen
mit ExpertInnen aus 25 Staaten länderspezifische Berichte für
Wissenschaft und Politik ausarbeiten, sondern wollen auch internationale
Studierende aus Nicht-EU-Staaten als lernende ForschungspartnerInnen gewinnen.
Diese werden in speziellen Workshops geschult, damit sie Interviews mit
ihren in Europa lebenden Landsleuten führen können. Auch das
Europabild der internationalen Studierenden wird Gegenstand der Untersuchung
sein. Vielleicht - so die Hoffnung - können intelligente junge Leute
aus dem Rest der Welt klarer die europäischen Gemeinsamkeiten
erkennen, die für die Integration der Mitgliedstaaten untereinander
und die Integration von ZuwanderInnen in die europäischen Staaten
hilfreich sein können.
Dr. Dita Vogel, Tel.:
0421/445374,
@ dita.vogel@uni-oldenburg.de
Kroatien hautnah
Landeskundliche Exkursion / Fotoausstellung
Eine Fotoausstellung zur Exkursion einer StudentInnen-Gruppe nach Kroatien
wird ab 14. Juni 2004 in den Räumen der Slavistik (A 8, 1. Stock)
zu sehen sein. Auf den Spuren des kroatischen Illyrismus, der nationalen
Wiedergeburtsbewegung des 19. Jahrhunderts, der Kroatien seine bedeutendsten
Kulturinstitutionen verdankt, reisten kürzlich Studierende der Slavistik,
der interkulturellen Pädagogik und anderer Fächer. Unter Leitung
von Dr. Gun-Britt Kohler und Goran Krni bekamen die TeilnehmerInnen Einblicke
in die Kultur und Sprache des Landes am Rande der EU.
Gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, dem Kroatischen
Ministerium für Wissenschaft und Technologie, dem Präsidium
der Universität Oldenburg und dem Fach Slavistik war die 17-köpfige
Gruppe Gast der Philologischen Fakultäten in Zagreb und Zadar, der
kroatischen Akademie der Wissenschaften, des kroatischen Schriftstellerverbandes
und verschiedener anderer Institutionen.
Eine Vortragsreihe zum kroatischen Illyrismus ließ die TeilnehmerInnen
in Zagreb und Zadar mit kroatischen WissenschaftlerInnen und Repräsentant-Innen
der kroatischen Kultur zusammen treffen. Das landeskundliche Programm
in und um Zagreb umfasste u.a. den Besuch der Kroatischen Nationalbibliothek,
des Nationaltheaters, des Stadtmuseums, des Friedhofs Mirogoj (einer der
schönsten Friedhöfe Europas), der Akademie der Wissenschaften
sowie Ausflüge nach Krapina und Varadin. Weitere Reiseziele
waren die Städte Karlovac, das deutliche Spuren des letzten Krieges
trägt, und die Hafenstadt Rijeka. Die Reise entlang der Adriaküste
nach Zadar, ibenik und Split bot die Gelegenheit, die landschaftliche
Schönheit und das vielfach UNESCO-geschützte Kulturerbe Dalmatiens
kennen zu lernen.
Studieren probieren
Etwa 2.000 OberstufenschülerInnen werden voraussichtlich am Hochschulinformationstag
(HIT) teilnehmen, der am Dienstag, 22. Juni 2004, stattfindet und von
der Studienberatung (ZSB) organisiert wird. Auf über 250 Veranstaltungen
wird ein Einblick in Studium und Lehre gegeben. Die Umstellung der Studiengänge
auf die neuen Abschlüsse Bachelor (BA) und Master (MA) wird besonderen
Raum einnehmen. Außerdem können sich die BesucherInnen über
Zulassungsbedingungen, Auslandsstudium, Berufsperspektiven und Studienfinanzierung
informieren.
www.uni-oldenburg.de/zsb/
Angebot in Modulen
Für die im Wintersemester startenden Bachelorstudiengänge wird
das Sprachenzentrum sein fremdsprachliches Kursangebot schrittweise modularisieren
(beginnend mit den Anfängerkursen im WS 2004/05). Für das erste
Kurssemester sowie für alle Kurse in Englisch wird damit eine generelle
Anmeldung erforderlich, die in der Orientierungswoche ab 13. Oktober 2004
persönlich erfolgen muss. Studierende, die die Kurse als Wahlpflichtangebot
der Bachelorstudiengänge oder aufgrund von Auflagen in den alten
Lehramts-, Magister- und Diplomstudiengängen besuchen, erhalten vorrangig
einen Platz. Für Kurse des dritten Kurssemesters und für Fortgeschrittenenkurse
sind noch keine Voranmeldungen erforderlich. Alle Fortgeschrittenenkurse
sowie Elementary English sind gebührenpflichtig (50€/Semester).
Ab Anfang Juli unter www.uni-oldenburg.de/fsz
Zweimal
Master
Im vergangenen Semester ist der Masterstudiengang Informatik an der Universität
Oldenburg akkreditiert worden. Darauf weist das Department für Informatik
hin. Damit ist das neue zweistufige Studiensystem nach internationalen
Standards mit Bachelor und Master auch praktisch etabliert, d.h. die ersten
Bachelor-AbsolventInnen haben inzwischen mit dem weiterführenden
Masterstudiengang begonnen. Das Bachelor-/Master-System ergänzt den
bisherigen Diplomstudiengang Informatik, der bis auf weiteres ebenfalls
angeboten wird. Der Oldenburger Masterstudiengang (Master of Science MSc)
wird in zweifacher Form angeboten, und zwar als MSc Informatik und als
MSc Eingebettete Systeme und Mikrorobotik.
www.informatik.uni-oldenburg.de/studium/msc/masterFlyer.pdf
Mythos Markt
Unter dem Thema Mythos Markt? Die ökonomische, rechtliche
und soziale Gestaltung der Arbeitswelt schreibt die Körber-Stiftung
ihren Deutschen Studienpreis aus. Der Wettbewerb richtet sich an StudentInnen
und WissenschaftlerInnen, die dreißig Jahre und jünger sind.
Es werden bis zu 50 Geldpreise im Gesamtwert bis zu 100.000 € vergeben.
Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2004.
www.studienpreis.de
Körber-Stiftung, Studienstiftung, Tel.: 04940/72503920
Rückmeldung
Studierende müssen sich in der Zeit vom 21. Juni bis 16. Juli 2004
durch Überweisung der Gebühren und Beiträge für das
kommende Wintersemester zurückmelden. Nach Ablauf der Frist werden
Mahngebühren erhoben. Darauf weist das Immatrikulationsamt hin.