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Studium & Lehre

Ein internationales Sommerfest ...

... feierten mehrere Tausend Studierende und Bedienstete der Universität am 10. Juni auf dem Mensavorplatz am Uhlhornsweg. Neben Live-Musik, Performances und Darbietungen internationaler Tanzgruppen präsentierten ausländische Studierende ihre Heimatländer an rund 50 Ständen. Anschließend wurde bis in die frühen Morgenstunden in der Mensa eine vom AStA organisierte Party gefeiert. Veranstaltet wurde das Sommerfest vom International Student Office (ISO) zusammen mit verschiedenen Hochschulgruppen.

Mathematik-Studierende im Spielfieber

Reale Verhältnisse der Versicherungs- und Finanzwelt werden im Planspiel simuliert

Ein Planspiel, das Geschäftsprozesse aus der Sachversicherungs- und Finanzwelt realitätsnah simuliert, begeistert seit Anfang des Sommersemesters Studierende am Institut für Mathematik. Angeleitet werden sie von Prof. Dr. Dietmar Pfeifer und seiner Mitarbeiterin Doreen Scholze, die das Spiel im Rahmen des Multimedia-Projekts e-stat entwickelt haben.

Und so sieht es aus: Sechs Versicherer verwalten Bestände von jeweils 50.000 Gebäuden, die gegen Schäden aus Sturm, Hochwasser und Erdbeben versichert sind. Eine Spielgruppe ist dafür verantwortlich, dass die entsprechenden Naturkatastrophen zufällig die verschiedenen Gebäude treffen, wobei auch einmal ein „Jahrhundertschaden“ bei einem Versicherer eintreten kann. Die Studierenden müssen nun für die Unternehmen Versicherungsprämien berechnen und einnehmen, Schadensfälle bearbeiten und regulieren sowie mit zwei Rückversicherern Rückversicherungsverträge aushandeln. Überdies sind die Unternehmen als Aktiengesellschaften nicht nur ihren „Kunden“, sondern auch ihren „Aktionären“ gegenüber verpflichtet. Ziel des Spiels ist es, ein möglichst gutes Rating zu erzielen.

Zum Spiel gehört auch die Erstellung bilanztechnischer Jahresabschlüsse, bei denen sich die Studierenden in Anlehnung an reale Vorbilder bisher sehr viel Mühe gegeben haben - bis hin zur Kreation eigener Firmenlogos, Werbesprüche oder professionell erstellter Web-Seiten für Internet-Auftritte.

Insgesamt steht die praktische Umsetzung der in den Vorlesungen erlernten Methoden im Vordergrund. Nebenbei werden spielerisch weitere „Soft-Skills“ wie der Umgang mit Tabellenkalkulationsprogrammen oder statistischen Software-Paketen erworben. Der zeitliche Aufwand für die einzelnen Spielgruppen hat sich nach den ersten Anlaufschwierigkeiten bei jetzt etwa sechs bis zehn Stunden pro Woche eingependelt.

„Wir können uns gut vorstellen, das Spiel im nächsten Jahr auch für Studierende anderer Fakultäten zu öffnen, z.B. aus den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften“, so Pfeifer. „Damit könnte die Spielidee etwa um Komponenten des Marketings oder internationalen Ansprüchen genügende Bilanzierungsverfahren erweitert werden.“

Das Spiel wird voraussichtlich Ende des Jahres in einer internetfähigen Version vorliegen, die es sogar erlaubt, auswärtige Spielgruppen zu integrieren. Auch ein Einsatz als Professionali0ierungskomponente in den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen ist denkbar. „Die Hannover Rück hat schon Interesse an unserem Spiel bekundet“, so Pfeifer. „Es wäre spannend zu sehen, wie sich unsere Studierenden gegenüber Profis, die ja unter Pseudonym mitspielen können, behaupten.“

www.mathematik.uni-oldenburg.de/personen/pfeifer/VSpiel.html

Wirtschaft und Schule

Praktikerforum für mehr ökonomische Bildung

Unter dem Motto „Wissenschaft, Schule und Wirtschaft für mehr ökonomische Bildung“ fand Mitte Ma im Alten Gymnasium Oldenburg (AGO) ein Praktikerforum des Fördervereins Wirtschafts- und Rechtswissenschaften statt. Vereinsvorsitzende Mirja Viertelhaus-Koschig brachte das Problem auf den Punkt: „Nicht erst seit der PISA-Studie wissen wir, dass es in Deutschland eine Vielzahl ‚ökonomischer Analphabeten’ gibt.“

Es gibt allerdings positive Gegenbeispiele. So kann das AGO auf zehn Jahre Wirtschaftslehre zurückblicken. Die guten Erfahrungen, so Studiendirektor Dr. Karl-Josef Burkhard, seien an den ständig steigenden TeilnehmerInnenzahlen abzulesen. Themen wie „Unternehmen“ und „Private Haushalte“ würden stets an konkreten Beispielen erarbeitet.

Das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) der Universität leistet dabei tatkräftige Hilfe und stellt Konzepte, Fallstudien und Materialien für den Unterricht zur Verfügung. Regelmäßig tagende Arbeitsgruppen mit LehrerInnen und WissenschaftlerInnen sorgen dafür, dass die Inhalte praxisnah umgesetzt werden. Prof. Dr. Dr. Hans Kaminski berichtete unter anderem über Erfahrungen mit dem Fach Wirtschaftslehre im Ausland. Dr. Werner Brinker, Vorsitzender des Hochschulrates, Vorstandsvorsitzender der EWE AG und Vorsitzender des Clubs Wirtschaft & Gymnasium (WiGy e.V.) betonte in seinem Vortrag, dass das Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie immer mehr an Bedeutung gewinne und die unternehmerische Sicht adäquat vermittelt werden müsse.

www.ioeb.de/aktuelles/praktikerforum.htm

Oscar-Romero-Haus

Ab dem Wintersemester 2004/05 stehen 14 weitere Wohnmöglichkeiten für Studierende zur Verfügung. Der Neubau des Oscar-Romero-Hauses der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) an der Bloherfelder Straße 24 wird dann seiner Bestimmung übergeben. Das Haus, das ausschließlich aus Spendengeldern und zinslos gewährten Darlehen wurde, trägt den Namen des 1980 ermordeten Märtyrerbischofs von El Salvador, Oscar Arnulfo Romero.

Das neue Haus bietet u. a. ein behindertengerechtes Zimmer sowie zwei Wohnräume für alleinerziehende Studierende. Die Stiftung will Studentinnen in Schwangerschafts-Konfliktsituationen unterstützen und Wohn- und Lebensraum zur Verfügung stellen, so dass sowohl Schwangerschaft als auch Abschluss des Studiums möglich sind. Außerdem sollen maximal drei Plätze an ausländische Studierende, die oft über keine kontinuierlichen Finanzierungsmöglichkeiten verfügen, vermietet werden. Zum Konzept des Hauses gehört ein Raum der Stille, der vom Künstler Klaus Simon aus Krefeld gestaltet werden wird.

Bewerbungen um einen Platz: Tel. 0441-73734 bzw. e-Mail: khg@uni-oldenburg

Dettling-Stiftung

Noch bis zum 16. Juli 2004 können sich Studierende der Oldenburger Universität, die vor dem Examen stehen, um eins der vier Stipendien der Dr. Dettling Stiftung bewerben. Voraussetzung für ein Stipendium ist, dass kein BAFöG bezogen wird und dass die bisherigen Leistungen einen überdurchschnittlichen Abschluss in Kürze erwarten lassen. Das Stipendium in Höhe von 585 € wird in der Regel für die Dauer von sechs Monaten gewährt.

Ilona Neuhaus, Dezernat 5, Tel.: 0441/798-2434

Das Zweirad als Intergrationshilfe

15 erwachsene Migrantinnen aus vier Nationen nahmen im Juni das Angebot eines Lehrgangsprojekts wahr, um das Radfahren zu lernen. Initiator und Träger des durch den Europäischen Sozialfond geförderten Projekts war der Sportverein TUS Bloherfelde. Konzeption, Durchführung und wissenschaftliche Begleitung lagen in den Händen des Instituts für Sportwissenschaft. Unter Anleitung von vier Studentinnen der Sport-, Erziehungs- und Sozialwissenschaften haben die im Stadtteil Bloherfelde lebenden Frauen nicht nur ihre Mobilität steigern, sondern als Nebeneffekt auch ihre Deutschkenntnisse verbessern können.

Werder-Boss im Trikot empfangen

Jürgen L. Born sprach über Werder als Unternehmen

In grün-orangen Trikots empfingen einige von 400 Studierenden den Vorstandsvorsitzenden des SV Werder Bremen, Jürgen L. Born (2. v. l.), der in der Universität über „Werder Bremen - ein mittelständisches Unternehmen“ sprach. Born war der Einladung des Betriebswirtschaftswissenschaftlers Dr. Michael Mohe (l.) im Rahmen seiner Veranstaltung „Unternehmensführung“ gefolgt. Im Laufe seines 60-minütigen Vortrags gewährte Born den Oldenburger StudentInnen viele spannende Blicke hinter die Kulissen des Profi-Fußballs. „Natürlich ist die wirtschaftliche Situation des Vereins immer abhängig vom sportlichen Erfolg der Mannschaft“, räumte Born zu Beginn ein, „aber das ist eine wechselseitige Beziehung: Für die Sicherstellung des sportlichen Erfolgs bedarf es auch eines professionellen Managements.“ Heute sei der SV Werder Bremen & Co. KG aA - wie es korrekt heißt - einer der Wirtschaftsträger für Bremen und umzu. Viele direkte und indirekte Arbeitsplätze seien durch Werder geschaffen geworden.

Born skizzierte auch die veränderten Rahmenbedingungen für die „Fußball-Konzerne“. „Die Konjunkturflaute, der Crash bei der Kirch-Gruppe bei gleichzeitig explodierten Gehaltsforderungen der Spieler und die Nachwirkungen des Bosman-Urteils haben die Branche gehörig durcheinander gewirbelt“, betonte Born. Ein Manager, der im Fußball-Geschäft erfolgreich sein wolle, müsse allerdings neben finanzwirtschaftlichen Aspekten auch andere Bereiche beherrschen. Der Aufbau und die Vermarktung der Marke „SV Werder Bremen“ gehörten zwingend dazu. Der derzeitige Trikotsponsor sei ein Beispiel, wie erfolgreich die Verbindung mit Werder sein könne. Die Marke hatte noch vor einem Jahr einen Bekanntheitsgrad von null Prozent, jetzt kennen sie 70 Prozent.

Für die Erhebung solcher Daten wird eng mit Medienunternehmen und Forschungsinstituten zusammengearbeitet. Der Wert einer Fußball-Marke bemisst sich beispielsweise nach der Präsenz des Vereins in Zeitungen und im TV. Vor gut zwei Jahren sei man mit Einzelberichten auf über insgesamt 21 Stunden TV-Präsenz gekommen. „Dieses Jahr dürfte das etwas mehr sein“, fügte Born augenzwinkernd mit Blick auf das „Double“ und das große Medieninteresse hinzu.

In der Diskussion mit den Studierenden wurde auch deutlich, dass bei allen wirtschaftlichen Zielen die soziale Seite nicht vergessen wird: Der Verein berät seine Spieler für die Zeit nach dem Fußball. Nicht wenige scheiterten früher, manche wurden dann von Werder unterstützt.

 

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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