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Studium & Lehre
- Ein internationales Sommerfest ...
- Mathematik-Studierende im Spielfieber
Reale Verhältnisse der Versicherungs- und Finanzwelt werden im Planspiel simuliert
- Wirtschaft und Schule
Praktikerforum für mehr ökonomische Bildung
- Oscar-Romero-Haus
- Dettling-Stiftung
- Das Zweirad als Integrationshilfe
- Werder-Boss im Trikot empfangen
Jürgen L. Bron sprach über Werder als Unternehmen
Ein internationales Sommerfest ...
... feierten mehrere Tausend Studierende
und Bedienstete der Universität am 10. Juni auf dem Mensavorplatz
am Uhlhornsweg. Neben Live-Musik, Performances und Darbietungen internationaler
Tanzgruppen präsentierten ausländische Studierende ihre
Heimatländer an rund 50 Ständen. Anschließend wurde
bis in die frühen Morgenstunden in der Mensa eine vom AStA organisierte
Party gefeiert. Veranstaltet wurde das Sommerfest vom International
Student Office (ISO) zusammen mit verschiedenen Hochschulgruppen. |
Mathematik-Studierende im Spielfieber
Reale Verhältnisse der Versicherungs- und Finanzwelt werden im
Planspiel simuliert
Ein Planspiel, das Geschäftsprozesse aus der Sachversicherungs-
und Finanzwelt realitätsnah simuliert, begeistert seit Anfang des
Sommersemesters Studierende am Institut für Mathematik. Angeleitet
werden sie von Prof. Dr. Dietmar Pfeifer und seiner Mitarbeiterin Doreen
Scholze, die das Spiel im Rahmen des Multimedia-Projekts e-stat entwickelt
haben.
Und so sieht es aus: Sechs Versicherer verwalten Bestände von jeweils
50.000 Gebäuden, die gegen Schäden aus Sturm, Hochwasser und
Erdbeben versichert sind. Eine Spielgruppe ist dafür verantwortlich,
dass die entsprechenden Naturkatastrophen zufällig die verschiedenen
Gebäude treffen, wobei auch einmal ein Jahrhundertschaden
bei einem Versicherer eintreten kann. Die Studierenden müssen nun
für die Unternehmen Versicherungsprämien berechnen und einnehmen,
Schadensfälle bearbeiten und regulieren sowie mit zwei Rückversicherern
Rückversicherungsverträge aushandeln. Überdies sind die
Unternehmen als Aktiengesellschaften nicht nur ihren Kunden,
sondern auch ihren Aktionären gegenüber verpflichtet.
Ziel des Spiels ist es, ein möglichst gutes Rating zu erzielen.
Zum Spiel gehört auch die Erstellung bilanztechnischer Jahresabschlüsse,
bei denen sich die Studierenden in Anlehnung an reale Vorbilder bisher
sehr viel Mühe gegeben haben - bis hin zur Kreation eigener Firmenlogos,
Werbesprüche oder professionell erstellter Web-Seiten für Internet-Auftritte.
Insgesamt steht die praktische Umsetzung der in den Vorlesungen erlernten
Methoden im Vordergrund. Nebenbei werden spielerisch weitere Soft-Skills
wie der Umgang mit Tabellenkalkulationsprogrammen oder statistischen Software-Paketen
erworben. Der zeitliche Aufwand für die einzelnen Spielgruppen hat
sich nach den ersten Anlaufschwierigkeiten bei jetzt etwa sechs bis zehn
Stunden pro Woche eingependelt.
Wir können uns gut vorstellen, das Spiel im nächsten Jahr
auch für Studierende anderer Fakultäten zu öffnen, z.B.
aus den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, so Pfeifer. Damit
könnte die Spielidee etwa um Komponenten des Marketings oder internationalen
Ansprüchen genügende Bilanzierungsverfahren erweitert werden.
Das Spiel wird voraussichtlich Ende des Jahres in einer internetfähigen
Version vorliegen, die es sogar erlaubt, auswärtige Spielgruppen
zu integrieren. Auch ein Einsatz als Professionali0ierungskomponente in
den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen ist denkbar. Die
Hannover Rück hat schon Interesse an unserem Spiel bekundet,
so Pfeifer. Es wäre spannend zu sehen, wie sich unsere Studierenden
gegenüber Profis, die ja unter Pseudonym mitspielen können,
behaupten.
www.mathematik.uni-oldenburg.de/personen/pfeifer/VSpiel.html
Wirtschaft und Schule
Praktikerforum für mehr ökonomische Bildung
Unter dem Motto Wissenschaft, Schule und Wirtschaft für mehr
ökonomische Bildung fand Mitte Ma im Alten Gymnasium Oldenburg
(AGO) ein Praktikerforum des Fördervereins Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
statt. Vereinsvorsitzende Mirja Viertelhaus-Koschig brachte das Problem
auf den Punkt: Nicht erst seit der PISA-Studie wissen wir, dass
es in Deutschland eine Vielzahl ökonomischer Analphabeten
gibt.
Es gibt allerdings positive Gegenbeispiele. So kann das AGO auf zehn Jahre
Wirtschaftslehre zurückblicken. Die guten Erfahrungen, so Studiendirektor
Dr. Karl-Josef Burkhard, seien an den ständig steigenden TeilnehmerInnenzahlen
abzulesen. Themen wie Unternehmen und Private Haushalte
würden stets an konkreten Beispielen erarbeitet.
Das Institut für Ökonomische Bildung (IÖB) der Universität
leistet dabei tatkräftige Hilfe und stellt Konzepte, Fallstudien
und Materialien für den Unterricht zur Verfügung. Regelmäßig
tagende Arbeitsgruppen mit LehrerInnen und WissenschaftlerInnen sorgen
dafür, dass die Inhalte praxisnah umgesetzt werden. Prof. Dr. Dr.
Hans Kaminski berichtete unter anderem über Erfahrungen mit dem Fach
Wirtschaftslehre im Ausland. Dr. Werner Brinker, Vorsitzender des Hochschulrates,
Vorstandsvorsitzender der EWE AG und Vorsitzender des Clubs Wirtschaft
& Gymnasium (WiGy e.V.) betonte in seinem Vortrag, dass das Spannungsfeld
von Ökonomie und Ökologie immer mehr an Bedeutung gewinne und
die unternehmerische Sicht adäquat vermittelt werden müsse.
www.ioeb.de/aktuelles/praktikerforum.htm
Oscar-Romero-Haus
Ab dem Wintersemester 2004/05 stehen 14 weitere Wohnmöglichkeiten
für Studierende zur Verfügung. Der Neubau des Oscar-Romero-Hauses
der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) an der Bloherfelder Straße
24 wird dann seiner Bestimmung übergeben. Das Haus, das ausschließlich
aus Spendengeldern und zinslos gewährten Darlehen wurde, trägt
den Namen des 1980 ermordeten Märtyrerbischofs von El Salvador, Oscar
Arnulfo Romero.
Das neue Haus bietet u. a. ein behindertengerechtes Zimmer sowie zwei
Wohnräume für alleinerziehende Studierende. Die Stiftung will
Studentinnen in Schwangerschafts-Konfliktsituationen unterstützen
und Wohn- und Lebensraum zur Verfügung stellen, so dass sowohl Schwangerschaft
als auch Abschluss des Studiums möglich sind. Außerdem sollen
maximal drei Plätze an ausländische Studierende, die oft über
keine kontinuierlichen Finanzierungsmöglichkeiten verfügen,
vermietet werden. Zum Konzept des Hauses gehört ein Raum der Stille,
der vom Künstler Klaus Simon aus Krefeld gestaltet werden wird.
Bewerbungen um einen Platz: Tel. 0441-73734 bzw. e-Mail: khg@uni-oldenburg
Dettling-Stiftung
Noch bis zum 16. Juli 2004 können sich Studierende der Oldenburger
Universität, die vor dem Examen stehen, um eins der vier Stipendien
der Dr. Dettling Stiftung bewerben. Voraussetzung für ein Stipendium
ist, dass kein BAFöG bezogen wird und dass die bisherigen Leistungen
einen überdurchschnittlichen Abschluss in Kürze erwarten lassen.
Das Stipendium in Höhe von 585 € wird in der Regel für
die Dauer von sechs Monaten gewährt.
Ilona Neuhaus, Dezernat
5, Tel.: 0441/798-2434
Das
Zweirad als Intergrationshilfe
15 erwachsene Migrantinnen aus vier Nationen nahmen im Juni das Angebot eines Lehrgangsprojekts wahr, um das Radfahren zu lernen. Initiator und Träger des durch den Europäischen Sozialfond geförderten Projekts war der Sportverein TUS Bloherfelde. Konzeption, Durchführung und wissenschaftliche Begleitung lagen in den Händen des Instituts für Sportwissenschaft. Unter Anleitung von vier Studentinnen der Sport-, Erziehungs- und Sozialwissenschaften haben die im Stadtteil Bloherfelde lebenden Frauen nicht nur ihre Mobilität steigern, sondern als Nebeneffekt auch ihre Deutschkenntnisse verbessern können. |
Werder-Boss im Trikot empfangen
Jürgen L. Born sprach über Werder als Unternehmen
In
grün-orangen Trikots empfingen einige von 400 Studierenden den Vorstandsvorsitzenden
des SV Werder Bremen, Jürgen L. Born (2. v. l.), der in der Universität
über Werder Bremen - ein mittelständisches Unternehmen
sprach. Born war der Einladung des Betriebswirtschaftswissenschaftlers
Dr. Michael Mohe (l.) im Rahmen seiner Veranstaltung Unternehmensführung
gefolgt. Im Laufe seines 60-minütigen Vortrags gewährte Born
den Oldenburger StudentInnen viele spannende Blicke hinter die Kulissen
des Profi-Fußballs. Natürlich ist die wirtschaftliche
Situation des Vereins immer abhängig vom sportlichen Erfolg der Mannschaft,
räumte Born zu Beginn ein, aber das ist eine wechselseitige
Beziehung: Für die Sicherstellung des sportlichen Erfolgs bedarf
es auch eines professionellen Managements. Heute sei der SV Werder
Bremen & Co. KG aA - wie es korrekt heißt - einer der Wirtschaftsträger
für Bremen und umzu. Viele direkte und indirekte Arbeitsplätze
seien durch Werder geschaffen geworden.
Born skizzierte auch die veränderten Rahmenbedingungen für die
Fußball-Konzerne. Die Konjunkturflaute, der Crash
bei der Kirch-Gruppe bei gleichzeitig explodierten Gehaltsforderungen
der Spieler und die Nachwirkungen des Bosman-Urteils haben die Branche
gehörig durcheinander gewirbelt, betonte Born. Ein Manager,
der im Fußball-Geschäft erfolgreich sein wolle, müsse
allerdings neben finanzwirtschaftlichen Aspekten auch andere Bereiche
beherrschen. Der Aufbau und die Vermarktung der Marke SV Werder
Bremen gehörten zwingend dazu. Der derzeitige Trikotsponsor
sei ein Beispiel, wie erfolgreich die Verbindung mit Werder sein könne.
Die Marke hatte noch vor einem Jahr einen Bekanntheitsgrad von null Prozent,
jetzt kennen sie 70 Prozent.
Für die Erhebung solcher Daten wird eng mit Medienunternehmen und
Forschungsinstituten zusammengearbeitet. Der Wert einer Fußball-Marke
bemisst sich beispielsweise nach der Präsenz des Vereins in Zeitungen
und im TV. Vor gut zwei Jahren sei man mit Einzelberichten auf über
insgesamt 21 Stunden TV-Präsenz gekommen. Dieses Jahr dürfte
das etwas mehr sein, fügte Born augenzwinkernd mit Blick auf
das Double und das große Medieninteresse hinzu.
In der Diskussion mit den Studierenden wurde auch deutlich, dass bei allen
wirtschaftlichen Zielen die soziale Seite nicht vergessen wird: Der Verein
berät seine Spieler für die Zeit nach dem Fußball. Nicht
wenige scheiterten früher, manche wurden dann von Werder unterstützt.