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Studium & Lehre
- Hohes Engagement
DAAD-Preis für Studentin aus Weißrussland
- Spannendes Aktenwälzen in muffigen Räumen
Praktikum als Historikerin / Von Sarah Hemmen*
- Sprungbrett Oldenburg
- Wachsmann-Preis
- Grubitzsch-Fonds
- Frist verlängert
Hohes Engagement
DAAD-Preis für Studentin aus Weißrussland
Die 30-jährige Natalia Lauts aus der Republik Belarus (Weißrussland)
ist im Rahmen einer Festveranstaltung mit dem Preis des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD-Preis) für hervorragende Leistungen ausländischer
Studierender an der Universität Oldenburg ausgezeichnet worden. Gewürdigt
wurden mit dem mit 800 € dotierten Preis sowohl die akademischen
Leistungen als auch das bemerkenswerte gesellschaftliche und interkulturelle
Engagement der Preisträgerin.
Natalia Lauts absolvierte zunächst in ihrer Heimat ein Lehramtsstudium
in den Fächern Deutsch und Englisch, das sie 1996 abschloss. Seit
dem Wintersemester 1999/2000 studiert sie an der Universität Oldenburg
Germanistik und Anglistik. Zur Zeit arbeitet sie an ihrer Magisterarbeit
zum Thema Bilinguales mentales Lexikon. Ihr Berufsziel ist
es, Lehrerin oder Lektorin für Deutsch als Fremdsprache zu werden.
Vizepräsidentin Dr. Marion Rieken überreichte
den beiden Studentinnen Natalia Lauts und Bei Peng die Urkunden. |
Neben ihrem Studium nahm Natalia Lauts immer wieder Übersetzer-
und Dolmetschertätigkeiten wahr. Ehrenamtlich war sie viele Jahre
in dem humanitären Verein Direct Human Help aus Rastede
tätig und unterstützte als Dolmetscherin und Betreuerin die
Erholungsaktionen für Kinder aus Tschernobyl-Gebieten.
Bereits seit 1996 arbeitet sie ehrenamtlich für den Sportverein VfL
Oldenburg, indem sie das jährliche Internationale Frauenhandball-Turnier
organisatorisch unterstützt und als Dolmetscherin Mannschaften aus
Russland, der Ukraine und anderen Republiken betreut. Zudem erteilte Lauts
mehrere Jahre unter Federführung der Caritas Kindern von Aussiedlern
Nachhilfeunterricht.
Die Universität ehrte darüber hinaus zwei weitere ausländische
Studierende für ihre hervorragenden Leistungen und ihr soziales Engagement:
Bei Peng, chinesische Studentin der Philosophie und Musik, sowie Tharanga
Jinasundera aus Sri Lanka, der derzeit im Studiengang Engineering
Physics seine Master-Thesis auf dem Gebiet der Theoretischen Physik
anfertigt. Jinasundera befand sich zum Zeitpunkt der Festveranstaltung
auf einer Forschungsreise.
Spannendes Aktenwälzen in muffigen Räumen
Praktikum als Historikerin / Von Sarah Hemmen*
Es ist eine schöne Erfahrung, eine Stadt dadurch kennen zu lernen,
dass man auf der Suche nach einem Antiquariat in entlegene Winkel gelangt.
Der Satz Das kann ja die Praktikantin machen hatte für
mich in den zwei Monaten, in denen ich mein Praktikum in dem Berliner
Historischen Forschungsinstitut Facts&Files absolvierte, nie den Beigeschmack
von Kaffee kochen und Bleistifte anspitzen. Ganz im Gegenteil: Er hieß
für mich - wie in diesem Fall - ein wichtiges Buch für einen
Rechercheauftrag zu besorgen.
Facts&Files ist ein privates Unternehmen, das sich auf Archivrecherche,
wissenschaftliche Beratung und Projektmanagement von Forschungsvorhaben
spezialisiert hat. Für mich war es eine tolle Gelegenheit zu erfahren,
wie man als Historikerin auch außerhalb der Universität wissenschaftlich
arbeiten kann, und wie man sich mit solchen Dienstleistungen eine Existenz
aufbauen kann. Ich fühlte mich von Anfang an wohl in dem Team. Zuerst
hatte ich ein bisschen den Eindruck, ich bekäme reine Beschäftigungsaufgaben.
Sehr schnell merkte ich aber, dass selbst das Abtippen von Daten für
eine Datenbank eine wichtige Arbeit sein kann - dann nämlich, wenn
man ein paar Tage später selbstständig mit diesen Daten arbeiten
soll.
Der große Auftrag, an dem Facts&Files gerade arbeitete, war
die Erstellung einer Datenbank, um die Lebensversicherungsansprüche
von Juden zu erfassen, denen in der NS-Zeit ihr Vermögen entzogen
worden war. Hinzu kamen Anfragen von Journalisten oder Autoren, die Hintergrundinformationen
für ihre Veröffentlichungen brauchten, oder auch mal ein sehr
persönlicher Suchauftrag nach einer Familiengeschichte.
Ich habe sehr viel sowohl im Internet, als auch in Bibliotheken und Archiven
recherchiert. Für viele Menschen klingt Archivarbeit nach Aktenwälzen
und langweiligen Recherchen. Natürlich ist es enorm anstrengend,
in einem muffigen Raum zu sitzen und schlecht lesbare Mikrofilme nach
einem bestimmten Namen zu durchsuchen. Andererseits ist es aber auch sehr
spannend, in alten Akten einen völlig neuen Aspekt einer Geschichte
zu entdecken. Und es ist sehr bewegend, wenn man auf ein Schicksal stößt,
das einen berührt und dazu anregt, sich näher mit einem Thema
zu befassen. Das macht Geschichte greifbar und lebendig.
In dem Praktikum habe ich auch Aufgaben übernommen, die nicht typisch
für Historiker sind, beispielsweise die Erstellung von Pressetexten.
Meine Mit-Praktikantin und ich formulierten mit höchster Begeisterung
diverse Texte, die sich dann zu unserem Bedauern als überhaupt nicht
pressetauglich erwiesen. Bei dieser Gelegenheit wurde mir die Bedeutung
von Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bewusst, gerade für
privat arbeitende Geisteswissenschaftler, deren Arbeit allzu oft in der
Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen wird.
Solche Erlebnisse änderten jedoch nichts daran, dass ich mich in
dem Team von Facts&Files sehr wohl gefühlt habe. Die Arbeitsatmosphäre
war freundlich, locker und sehr produktiv. Ich kann jedem, der sich für
aktive historische Forschung interessiert, ein solches Praktikum nur empfehlen.
* Sarah Hemmen studiert Politikwissenschaften und Geschichte
Sprungbrett Oldenburg
"Oldenburg
war der Beginn meiner wissenschaftlichen Karriere - mit diesen Worten
präsentierte Prof. Dr. Klaus von Klitzing sein Versetzungszeugnis
in die dritte Volksschulklasse. Das war 1951. 1985 erhielt er den Nobelpreis
für Physik. Heute ist von Klitzing Direktor des Max-Planck-Instituts
für Festkörperforschung in Stuttgart. Am Tag der Physik,
den die Universität am 3. November 2004 zeitgleich mit dem Tag
der Mathematik für SchülerInnen der gymnasialen Oberstufe
angeboten hatte, erklärte er, Was man über den Quanten-Hall-Effekt
wissen sollte. Insgesamt besuchten rund 1.000 SchülerInnen
und LehrerInnen die Veranstaltungen.
Wachsmann-Preis
Ab sofort können Oldenburger Pro-fessorInnen junge Wissenschaft-lerInnen
und AbsolventInnen der Universität für den Gerhard Wachsmann-Preis
2005 vorschlagen. Die Universitätsgesellschaft Oldenburg vergibt
den mit 3.000 € dotierten Preis jährlich. Neben einem Exemplar
der Habilitation, Promotion oder Examensarbeit sind zwei Gutachten und
eine empfehlende Stellungnahme spätestens bis zum 15. Mai 2005 bei
Prof. Dr. Horst Kurt Schminke (Institut für Biologie und Umweltwissenschaften)
einzureichen.
www.uni-oldenburg.de/ugo/foerderung
Grubitzsch-Fonds
Anlässlich seines Abschieds aus dem Amt hat der ehemalige Universitätspräsident
Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch einen Stipendienfonds eingerichtet. Zahlreiche
Gäste seines Beflügelten Abschieds kamen der Bitte
um eine Spende nach - mehr als 6.000 € wurden eingezahlt. Der Siegfried
Grubitzsch-Stipendienfonds steht künftig dem International Student
Office (ISO) zur zweckgebundenen Gegenfinanzierung so genannter
Matching-Fund-Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
(DAAD) als Studienabschlussbeihilfe für ausländische KommilitonInnen
zur Verfügung. Hintergrund ist, dass der DAAD finanzielle Unterstützung
nur dann gewährt, wenn ihr in gleicher Höhe von der Universität
eingeworbene Spendengelder gegenüber gestellt werden. Vor allem ausländische
Studierende seien in der Phase ihrer Abschlussprüfungen häufig
nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit zu bestreiten
oder zu ergänzen, sagte Grubitzsch.
Spenden für den Stipendienfonds sind weiterhin willkommen (LzO, BLZ
280 501 01, Konto Nr. 1988 112, Verwendungszweck: Finanzstelle 8970 5000).
Christine Bidell, ISO,
Tel.: 798-2479
Frist verlängert
Noch bis zum 15. Dezember 2004 können sich Studierende aller Studiengänge
für den OLB/EWE Preis für besondere studentische Leistungen
bewerben. Ziel des Preises ist die Prämierung konventioneller
Leistungen (Noten, Studienzeiten) und außergewöhnlicher Leistungen
(Projekte, Ehrenämter, Initiativen etc.).
www.uni-oldenburg.de/forschung/6871.htm
oder Tel. 0441/798-2463