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Studium & Lehre

Praktikumserfahrungen: Apfel oder Ei

Auf der "Polarstern" / Von Susanne Adam *

Das Grönlandmeer: schneeweiße Eisschollen in schwerzem Wasser.

Was hält wohl eher dem Druck in 3.700 Meter Tiefe stand, ein Apfel oder ein Ei? Beide werden an einer Messsondemontiert und in die eisigen Tiefen des Grönlandmeers herabgelassen. Zurück an der Oberfläche besteht der Apfel, wenn auch leicht matschig, den Test. Das Ei ist kaputt. So also sieht Forschung in der Arktis aus? Als wir am 1. Juli 2000 Bremerhaven an Bord der „Polarstern“ verlassen, hätte man uns Neulingen auch das glauben machen können.

Auf ihrem Weg entlang der norwegischen Küste, links an den Bäreninseln vorbei, entlang des 75. Breitengrads hinüber nach Grönland und schließlich nach Spitzbergen, beproben und sondieren OzeanographInnen, MeereschemikerInnen, AtmosphärenphysikerInnen, BiologInnen und GeologInnen vier Wochen lang das arktische Gewässer. Und ich als Studentin der Marinen Umweltwissenschaften und wissenschaftlicher „Messknecht“ der Ozeanographen mittendrin.

Die FahrtteilnehmerInnen machen sich schnell miteinander bekannt, und jeder versucht zu ergründen, womit sich denn wohl die anderen befassen. Die Atmosphäre an Bord ist angenehm locker. Ein bisschen wie „Big Brother“, lass‘ ich mir sagen. Detailliertere Inspektionen finden im Zillertal, der Bordbar der „Polarstern“, bei Wein und Bier statt. Später weiß man nicht mehr, ob man torkelt, weil das Schiff schwankt, weil man vielleicht vor Aufregung doch zu tief ins Glas geschaut hat oder einfach nur vor Glück, mit dabei zu sein.

Glück ist die erste Begegnung mit dem Eis. Weite Flächen von über zwei Meter dicken Eisschollen, auf denen ganze Stadtteile Oldenburgs Platz fänden. Ganz oben im Krähennest, warm in den Überlebensanzug eingehüllt, bietet sich der beeindruckendste Anblick: schwarzes, scheinbar bewegungsloses Wasser, in dem sich die Welt darüber widerspiegelt: türkisblaue Pfützen auf der schneeweißen Oberfläche der Eisschollen, die sich zu bizarren Gebilden auftürmen - so weit das Auge reicht. Und die „Polarstern“: ein 12.000 Tonnen schwerer Koloss von 188 Meter Länge, der sich elegant durch dieses Labyrinth windet oder laut krachend die Schollen bricht. Beim Rammen neigt sich das Schiff manchmal, bis es dem Kentern nahe ist, nur die Pumpensysteme können das Gleichgewicht wieder herstellen.

Die Polarstern: ein Koloss von 188 Meter Länge nimmt Kurz auf die Polarregion.

„Polarstern“ aber heißt mehr, als nur die Bizzarheit der Polarregion zu bewundern, „Polarstern“ heißt auch, sie zu ergründen. Die OzeanographInnen spüren der langfristigen Veränderung des Wasserkörpers in der Grönlandsee und dessen innerer Dynamik nach: Wie und wodurch - zum Beispiel - verändern sich die Eigenschaften des Wassers, und wie sind die langfristigen Tendenzen? Hierfür wird die Verteilung von Temperatur und Salzgehalt mit einer so genannten CTD-Sonde gemessen, die vom Schiff aus über eine Winde bis zum Ozeanboden herabgelassen wird. Die Messsonde wird elektronisch von einem Windenführer und einem Ozeanographen vom Windenleitstand aus gesteuert. So hat man als „Ozi“ schon fast einen Sonderstatus an Bord des Schiffes: man ist kaum der Kälte ausgesetzt und macht sich die Hände nicht schmutzig.

Das Ende der Reise kommt schneller als gewünscht. Auch wenn ich zwei Jahre zuvor ein Praktikum auf Sylt und ein Jahr später ein dreimonatiges Praktikum auf Baja California in Mexiko absolviert habe, so war doch das auf der „Polarstern“ mit großem Abstand das spektakulärste.

* Susanne Adam hat „Marine Umweltwissenschaften“ studiert und ist heute Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ICBM.

Paten für den Alltag

Netzwerk für internationale Studierende

Wenn junge Menschen aus Ungarn, Japan oder der Ukraine in Oldenburg studieren oder forschen, bleibt ihr Radius oft auf den Campus beschränkt. Die Alltagswelt ihres Gastlandes, die Welt der Berufstätigen, der Familien, Kinder oder Senioren, bleibt ihnen weitgehend verborgen. Das will ServasCampus, ein Projekt der Universität in Kooperation mit Servas Germany e.V., ändern. Es bringt internationale Studierende und GastwissenschaftlerInnen mit Menschen aus Oldenburg und Umgebung zusammen. Die Premiere fiel auf den 2. Advent: Studierende aus Kirgisien, China, den Kapverdischen Inseln und Marokko trafen sich mit ihren „Alltagspaten“ zu Kaffee und Klönschnack. Die Paten wollen helfen, den Alltag in Deutschland - in der Freizeit oder am Arbeitsplatz, bei Familienfeiern oder Ausflügen - zu erkunden und erfahren.

Die Organisation des Projekts liegt bei Birgit Bruns, International Relations Office (IRO); vorangetrieben wird es von einem Team um Prof. Dr. Barbara Moschner, Dekanin der Fakultät I Erziehungs- und Bildungswissenschaften.

www.servas.de

Inszenierte Empörung

Resolution zum so genannten BAföG-Betrug

An die 40.000 Studierende und SchülerInnen sollen sich bundesweit, so die medienwirksam inszenierte Empörung, Fördermittel nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erschlichen haben. Ihnen drohen Verfahren wegen Sozialbetrugs. In einer gemeinsamen Resolution vom 1. Dezember 2004 wenden sich der Senat und das Studierendenparlament der Universität Oldenburg sowohl gegen das Verfahren als auch gegen die Art und Weise der Berichterstattung. Statt einen Skandal künstlich zu inszenieren, müsse die Frage nach den gesellschaftlichen und politischen Bedingungen aufgeworfen werden, denen es zu verdanken sei, dass BAföG-Beziehende mittels „automatisierten Datenabgleichs“ unter Generalverdacht gestellt würden.

In der Resolution wird darauf hingewiesen, dass es offensichtlich nicht zu Irritationen führe, wenn bundesweit eine soziale Gruppe tendenziell kriminalisiert werde. Es treffe nicht zufällig Personen, deren soziale Herkunft ein Studium ohne finanzielle Förderung durch die Gesellschaft nicht gestatte.

Kontaktstudium

Supervision und Organisationsberatung“ lautet das Thema eines Kontaktstudiums des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW), das im März 2005 beginnt und sechs Semester umfasst. Fachkräfte aus dem Gesundheits-, Sozial- und Wirtschaftsbereich mit mindestens fünfjähriger Berufserfahrung und einem Mindestalter von 28 Jahren können sich noch bis zum 10. Januar 2005 anmelden. Das Studium vermittelt spezifische Kompetenzen für die Berufspraxis, Strategien zur Selbstreflexion und Fähigkeiten zur Problemanalyse.

https://uol.de/zww/berufsbegleitend/psychosoziales/#7

@ baerbel.brinkmann@uni-oldenburg.de

Anmeldung online

Das Akademische Prüfungsamt hat seinen Service erweitert: Ab sofort können sich Erstsemester, die den Bachelor anstreben, online zu Klausuren anmelden. Damit entfällt künftig die handschriftliche Eintragung in Klausurlisten beim Prüfungsamt. Nach einem erfolgreichen Testlauf in den Wirtschaftswissenschaften wird dieser Service jetzt auch für Studierende der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge angeboten. Das Prüfungsamt weist auf folgende Fristen hin: Bachelorstudierende müssen sich vom 8. Januar 2005 bis 14 Tage vor ihrem jeweiligen Klausurtermin anmelden, Studierende der Wirtschaftswissenschaften zwischen dem 8. und 23. Januar.

www.uni-oldenburg.de/dezernat3/pruefung

Rückmeldung

Studierende müssen sich in der Zeit vom 17. Januar bis 11. Februar 2005 durch Überweisung der Gebühren und Beiträge in Höhe von 200,65 € für das kommende Sommersemester zurückmelden. Danach werden Mahngebühren erhoben. Darauf weist das Immatrikulationsamt hin.

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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