Hochschulzeitung UNI-INFO
Kontakt
Hochschulzeitung UNI-INFO
Studium & Lehre
- Promotionsstudiengang
vergibt wieder 12 Stipendien
- Einzigartige
Natur des Kaukasus
Ein Exkursionsbericht von Studierenden der Landschaftsökologie
- Akustik und Heavy Metal
OLB-Preis für Nachwuchswissenschaftlerinnen aus der Physik und Musik
- Kaschmir-Konflik:
Anschläge in Indien
Studierende simulieren UN-Entscheidungsprozesse
- Praktikumserfahrungen: "Irgendwas mit Medien"
Praktikum beim Filmfestival / Von Manuel Siebert*
- Bei Einwänden nur noch Klageweg
- Informationen in neuem Gewand
- Groningen für 9,50 €
- Sprechsituationen
- Dettling-Stipendien
Promotionsstudiengang vergibt wieder 12 Stipendien
Das im Jahr 2001 an der Universität Oldenburg eingerichtete Promotionsprogramm
Didaktische Rekonstruktion geht nun in eine zweite Runde: Auf Empfehlung
der Wissenschaftlichen Kommission hat das Wissenschaftsministerium die dreijährige
Weiterfinanzierung des Programms mit zwölf Promotionsstipendien zugesagt.
Die Fördersumme beträgt 568.000 €, weitere 123.000 € legt
die Universität dazu.
Im Promotionsprogramm Didaktische Rekonstruktion
- kurz ProDid - findet eine in Deutschland einmalige Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses für die Fachdidaktiken in der Lehrerausbildung unter Beteiligung
von 12 Fächern statt. Im Rahmen des Programms wird der Zusammenhang zwischen
den Lerninhalten, der Schülerperspektive und den didaktischen wie curricularen
Konsequenzen für den Unterricht untersucht.
In einem ersten Durchgang
wurden 15 DoktorandInnen mit monatlich 1.025 € gefördert und 13 weitere
ohne Stipendienförderung in das Graduiertenprogramm einbezogen. Die ersten
Promotionen sind inzwischen erfolgreich abgeschlossen, die meisten anderen stehen
kurz vor der Vollendung.
Durch die Entscheidung über die Weiterförderung
ist nun eine Neuausschreibung von zwölf Stipendien mit zweijähriger
Laufzeit und der Option auf eine einjährige Verlängerung möglich.
Mindestens drei der Stipendien sollen an ausländische Studierende gehen.
Zudem können sich weitere zwölf DoktorandInnen, deren Lebensunterhalt
auf andere Weise gesichert ist, für das Promotionsprogramm einschreiben.
An dem Promotionsprogramm sind neben den Fachdidaktiken die Empirische Lehr-
und Lernforschung, Schulpädagogik und Bildungsforschung beteiligt. Sprecherinnen
von ProDid sind Prof. Dr. Ilka Parchmann (Institut für Reine und Angewandte
Chemie) und Prof. Dr. Barbara Moschner (Institut für Pädagogik).
www.diz.uni-oldenburg.de/forschung/ProDid/Prodid-GLS-D.htm
Einzigartige Natur des Kaukasus
Ein
Exkursionsbericht von Studierenden der Landschaftsökologie
Am Atschischko: DIe Untersuchungen auf der oberen Stufe sind abgeschlossen, der Rucksack für den Abstieg ist gepackt. |
Direkt an der Grenze
zum kaukasischen Biosphärenreservat Tico-Ssamtschitowaja Roscha,
im Bergdorf Kracnaja Poljana, startete unsere erste Wanderung in die Wildnis.
Es war die dritte und letzte Exkursion im Rahmen der Lehrveranstaltung Wildnisgebiete
Russlands. Vorbereitet von den Oldenburger Studenten Alexander Tchetchelnitzki
und Michael Plotnikov führte sie uns zusammen mit KommilitonInnen aus Russland
für fast drei Wochen in die einzigartige Natur des Kaukasus.
Nach
mehreren Tagesexkursionen ausgehend von Sotschi, dem Nizza des Schwarzen
Meers, schlugen wir in unserem ersten Untersuchungsgebiet unterhalb des Atschischko-Gipfels
unsere Zelte auf - in einer vom Kargletscher vor etwa 20.000 Jahren wie dafür
geschaffenen Ebene. Der Berghang wurde durch das Eis gründlich überformt:
Wie drei große Stufen reihen sich heute die ausgeräumten Mulden übereinander.
Auf ihnen führten wir in den nächsten Tagen landschaftsökologische
Erfassungen durch.
Unser zweites Untersuchungsgebiet lag auf der Nordabdachung
des Kaukasus. Wir brauchten fast drei Tage, um mit der Bahn, einem Allradauto
und zu Fuß zum Großen Tchatsch zu gelangen. Dort liegt, anders als
am Atschischko, Kalkgestein vor. Dass es im allgemeinen trockener als Silikatgestein
ist, erfuhren wir in den nächsten acht Tagen am eigenen Leib: Die Wasserversorgung
der Gruppe war auf eine einzige, spärlich tröpfelnde Quelle beschränkt.
Durch den porösen Untergrund fließt das Wasser durch viele senkrechte
Spalten schnell ab und versickert leicht.
Am Tag vor dem Abstieg diskutierten
wir in einer Art Rollenspiel mögliche Nutzungen des Gebiets. Die fiktive
Situation: ein geplantes Atomwaffentestgelände. Sollen Hochgebirge wie der
Kaukasus für den Naturschutz vorbehalten bleiben, sollen sie dem Tourismus
oder gar militärischen Zwecken dienen? Darf die Öffentlichkeit bei solchen
Entscheidungen außen vor bleiben? Sind Politiker allein in der Lage, solche
Entscheidungen verantwortlich zu treffen? Nach unserer hitzigen Debatte klärte
sich wie zur Beantwortung aller Fragen endlich der Nebel auf. Wir erlebten einen
wundervollen Sonnenuntergang und hatten am nächsten Morgen eine klare Sicht
bis hin zu den schneebedeckten Gipfeln am Horizont. Doch jetzt hieß es,
Zelte abbrechen und Abschied nehmen - doch vielleicht kommt der eine oder andere
ja für die Diplomarbeit zurück in den Kaukasus.
Akustik und Heavy Metal
OLB-Preis
für Nachwuchswissenschaftlerinnen aus der Physik und Musik
Die
beiden Oldenburger Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Kirsten Carola Wagener und
Sarah Chaker sind mit dem Weser-Ems-Wissenschaftspreis der OLB-Stiftung ausgezeichnet
worden. Wagener erhielt den mit 3.500 € dotierten zweiten Preis für
ihre Dissertation, die von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier betreut wurde und sich
mit der Vergleichbarkeit, Genauigkeit und dem diagnostischen Nutzen von Sprachtests
und der Beeinträchtigung der Satzverständlichkeit durch Störgeräusche
befasst. Chakers Magisterarbeit, die in der Kategorie Abschlussarbeiten den dritten
Platz erreichte (2.500 €), ist eine empirische Untersuchung zu Gewalt, Religion
und politischer Orientierung in der Black und Death Metal-Szene.
Die
mit 5.000 € dotierten ersten Prei-se gingen an die Osnabrücker Wissen-schaftlerInnen
Dr. Jürgen Clausen und Lydia Voß. Weitere Auszeichnungen und Anerkennungen
erhielten Imke Petermann, Holger Leerhoff, Barbara Langfeld, Beate Hüttl,
Thomas Wachtendorf (alle Universität Oldenburg) sowie Dr. Melanie Bittner,
Henrik Strahl, Helge Eggert und Hörn Bender (alle Universität Osnabrück).
Die Jury unter Vorsitz von Professor Dr. Jürgen Mittelstraß von der
Universität Konstanz wählte die dreizehn ausgezeichneten Beiträge
aus einer Vielzahl von Einreichungen aus. Mit 22.000 € ist der Weser-Ems-Wissenschaftspreis
der höchstdotierte Preis für NachwuchsforscherInnen im nordwestlichen
Niedersachsen.
Kaschmir-Konflikt:
Anschläge in Indien
Studierende simulieren UN-Entscheidungsprozesse
Der
Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) muss schnellstens eine Resolution auf
die Beine stellen, damit in Kaschmir nicht noch mehr Blut fließt: Nach zwei
Terroranschlägen in Indien steht die Region am Rande eines Atomkriegs. China,
Frankreich und die meisten anderen der 15 Delegationen im Sicherheitsrat haben
einen Resolutions-entwurf eingebracht. 13 Staaten stimmen für den Entwurf,
Pakistan enthält sich, die USA legen ihr Veto ein. Nach zwei zähen Verhandlungstagen
scheitert der mühsam ausgehandelte Kompromiss. Mit ihrem Einspruch verhindert
die Vetomacht, dass der Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die der
Region um Kaschmir Frieden bringen könnte, die aber politisch nicht opportun
ist. Und das ist auch gut so.
Gut so? Ja, denn dadurch wird das Szenario
realistisch. Die Rede ist hier nämlich nicht vom UN-Sicherheitsrat in New
York, sondern von einer UN-Simulation in der Universität Oldenburg. Zwei
Dezembertage lang haben sich fast 100 Studierende als UN-Diplomaten für ihr
jeweiliges Land ins Zeug gelegt. Sie haben geworben, verhandelt, gestritten -
und ärgerten sich am Ende mächtig darüber, dass keine Resolution
zustande gekommen ist. Aber trotzdem sind sich alle einig, dass das Teilzeit-Diplomatenleben
neben viel Stress auch eine Menge Spaß bringt.
Damit solche Model
United Nations häufiger stattfinden, gibt es ab dem kommenden Sommersemester
eine Hochschulgruppe, die institutionalisiert die UN simuliert. Wer bei großen
UN-Simulationen in Marburg, Hamburg und 2006 auch in New York mitmachen möchte
und den hohen Arbeitsaufwand nicht scheut, kann sich für die Hochschulgruppe
bewerben. Willkommen sind Studierende aller Fachrichtungen.
Thorsten
Busch
www.steenbusch.de
Praktikumserfahrungen:
"Irgendwas mit Medien"
Praktikum beim Filmfestival / Von Manuel Siebert*
Irgendwas mit Medien - dieser Halbsatz war irgendwann
nach dem 4. Semester zu meiner Standardantwort geworden, wenn mal wieder die Frage
aufkam, was ich denn nach dem Studium zu tun gedächte. Irgendwas mit
Medien - das war vor einiger Zeit fast so etwas wie das geflügelte
Wort einer Generation angehender Geisteswissenschaftler, die planlos wie ich in
die Zukunft blickten. Was lag da näher, als der Uni für ein paar Monate
den Rücken zu kehren, um im Rahmen eines Praktikums das theoretische Wissen
in der wirklichen Welt zu erproben.
Schon immer fasziniert von der Welt
des Kinos, bemühte ich mich beim Internationalen Filmfest Oldenburg um einem
Praktikumsplatz. Gleich beim Vorstellungsgespräch wurde das Praktikum per
Handschlag besiegelt, und zwei Wochen später ging es los. Schon an den ersten
Tagen im Festivalbüro wurde mir klar, dass die Arbeit beim Filmfest herzlich
wenig mit dem zu tun hatte, was ich mir unter Medienarbeit vorgestellt hatte.
Mir hatten tiefgreifende Gespräche über Filme und ausführliche
Diskurse zum internationalen Kino vorgeschwebt, zwischendurch ein paar Telefonate
mit Regisseuren und Schauspielern - alles sehr locker und entspannt. Was statt
dessen folgte, war ein Crash-Kurs in Kulturmarketing. Pressearbeit, Eventplanung
und Festivalorganisation gehörten fortan zu meinem täglichen Pensum.
Vom Erstellen eines Presseverteilers über die Akquise von Werbung, das Erstellen
von Flug- und Hotelplänen für Festivalgäste bis zur redaktionellen
Arbeit am Programmheft hatte ich zumindest zeitweise mit allen Arbeitsabläufen
zu tun. Mein Schwerpunkt kristallisierte sich nach ein paar Wochen heraus: Kopien-
und Rechterecherche für die Retrospektive. Da war ich als Historiker in meinem
Element. Ich rief Filmarchive in ganz Europa an und versuchte den Verbleib von
Filmrechten aus zahllosen Insolvenzen und Firmenübernahmen zu rekonstruieren.
Das Festival selbst erlebte ich als wahre Achterbahn der Gefühle.
Ständig war man in Panik, weil irgendetwas nicht zu klappen drohte und dann
wurde man regelrecht euphorisch, wenn doch wieder alles nach Plan lief und man
sah, wie das ganze Team alle Kräfte frei setzte, damit ein Rad ins andere
greift und das Festival beim Publikum Erfolg hat.
Das Festivalpersonal
besteht seit Jahren zur Hälfte aus PraktikantInnen. Viele von ihnen kommen
immer wieder, um als freie MitarbeiterInnen das Team zu verstärken. Ich habe
seit meinem ersten Praktikum in jedem Jahr wieder für das Filmfest gearbeitet,
und kann seitdem zumindest für drei Monate im Jahr sagen, dass ich wirklich
was mit Medien mache.
*Manuel Siebert studiert Geschichte, Politikwissenschaften
und Kunst- und Medienwissenschaften.
Bei
Einwänden nur noch Klageweg
Studierende können künftig
bei der Verwaltung der Universität keinen Widerspruch mehr gegen BAföG-Bescheide,
Zwangsexmatrikulationen wegen nicht erfolgter Rückmeldung, Anrechnung von
Studien- und Prüfungsleistungen, Ablehnungen von Bewerbungen für einen
Studienplatz oder Gebührenbescheide über Langzeitstudiengebühren
einlegen. Das sieht das Gesetz zur Modernisierung der Verwaltung in Niedersachsen
vor, das am 1. Januar in Kraft getreten ist. Einzige Ausnahme ist die Bewertung
von Prüfungsleistungen (Noten), gegen die auch weiterhin bei der Verwaltung
Widerspruch eingelegt werden kann.
Bei allen anderen Einwänden gegen
ablehnende Entscheidungen müssen sich Studierende jetzt direkt an das Verwaltungsgericht
wenden und den Klageweg beschreiten. Bisher wurden allein im Bereich der studentischen
und akademischen Verwaltung der Universität jährlich über 10.000
ablehnende bzw. belastende Verwaltungsakte versandt.
helga.wilhelmer@uni-oldenburg.de
Informationen
in neuem Gewand
Noch übersichtlicher und informativer präsentiert
jetzt die Universität Oldenburg ihr Studienangebot im Internet. Sie ist damit
eine der ersten Hochschulen in Deutschland, die sämtliche Informationen rund
ums Studium serviceorientiert in einer Datenbankstruktur online anbietet. Sowohl
Studieninteressierte als auch Studierende können Informationen zu Studieninhalten,
Prüfungs- und Studienordnungen, Zulassungsmodus und -fristen, FachstudienberaterInnen,
Fachschaften etc. mit einen Klick abrufen. So werden die Informationen
zu den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen - mögliche Fächerkombinationen,
1- oder 2-Fach-Bachelor und Studienvarianten - übersichtlich präsentiert.
Unter dem Punkt FAQ finden sich Antworten zu Fragen, die besonders
von SchülerInnen oft gestellt werden. Das Informationsangebot in neuem Gewand
wurde von der Zentralen Studienberatung (ZSB) erstellt.
www.uni-oldenburg.de/studium/studienangebot
Groningen für 9,50 €
Für 9,50 €
können Studierende der Universität Oldenburg mit dem Bus von Oldenburg
nach Groningen und zurück fahren. Gegenüber dem Regeltarif ist dies
eine Preisermäßigung von 50 Prozent. Das besondere Angebot gilt bis
zum 1. April 2005. Ermöglicht wird es durch eine Vereinbarung zwischen dem
AStA und der Busgesellschaft Publicexpress. Gruppenrabatte auf diese Fahrkarte
gibt es nicht. Studentische Gruppen sollten sich zwecks Platzreservierung möglichst
drei Tage vor Fahrtantritt anmelden. E-Mail: info@publicexpress.de,
Tel. 0441/361166-80, Fax: -89.
www.publicexpress.de
Sprechsituationen
Mündliche Beteiligung im Seminar,
Referate oder Prüfungen - es gibt viele Situationen im Studium, bei denen
man sich mündlich einbringen muss. Um Hemmungen in Sprechsituationen zu reduzieren,
bietet die Psychosoziale Beratungsstelle (PSB) am 15. und 16. März, 10.00
bis 18.00 Uhr, einen Kurs an.
Dettling-Stipendien
Noch bis zum 11. Februar 2005
können sich Oldenburger Studierende um ein Stipendium der Dr. Dettling-Stiftung
zur Unterstützung ihres Studienabschlusses bewerben. Die Antragsteller müssen
ein überdurchschnittliches Examen erwarten lassen und OldenburgerInnen sein.
Vier Stipendien in Höhe von 585 s werden für bis zu sechs Monate vergeben.
Ilona Neuhaus, Tel.:
0441/798-2434