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Hochschulpolitik
- Gutes Fundament
und große Perspektive
Oldenburger Delegation in der chinesischen Provinz Anhui / eLearning-Angebot "Ökonomische Bildung"
- Stärkerer Hochschulrat
Nach Zukunftsvertrag kommt Novelle des NHG
Gutes Fundament und große Perspektive
Oldenburger Delegation in der chinesischen Provinz Anhui / eLearning-Angebot "Ökonomische Bildung"
Herzlicher
Empfang für die Oldenburger Delegation: Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski,
Prof. Dr. Hans-Michael Trautwein, Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Vizepräsident
der Normal University Prof. Shi Hua Wang, Prof. Dr. Klaus Schüler
und Yunzhi Hong, Leiter des Auslandsamts (v.l.n.r.). Foto: Yanbing Mao |
"Mit
der Universität Wuhu betreiben wir eine Kooperation, die bereits ein gutes
Fundament hat und eine große Perspektive verspricht. Mit diesen Worten
kommentierte Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind die Ergebnisse eines einwöchigen
Besuchs Anfang Oktober mit einer Delegation unter seiner Führung in der chinesischen
Provinz Anhui. Durch die überzeugende Arbeit, die vom Institut für Ökonomische
Bildung (IÖB) unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Kaminski geleistet
worden sei, könne die Universität Oldenburg einen hohen Vertrauensvorschuss
für sich verbuchen, den es gelte auszubauen, sagte Schneidewind.
Kaminskis
Arbeitsgruppe ließ sieben Module ihres erfolgreichen eLearning-Angebots
Ökonomische Bildung online ins Chinesische übersetzen und
gibt zunächst 30 chinesischen WirtschaftswissenschaftlerInnen aus der Provinz
Anhui die Möglichkeit, das Programm kennen zu lernen und damit zu arbeiten.
Den Start bildete ein fünftägiger Präsenzkurs. Bis März 2006
werden die TeilnehmerInnen online betreut. Beteiligt sind daran in Oldenburg immatrikulierte
Studenten aus China. Eine weitere Präsenzphase wird mit einem Zertifikat
abgeschlossen. Wenn sich Ökonomische Bildung online auch für
China bewähre, solle das gesamte Programm für Wissenschaftliche Mitarbeiter
an Universitäten und für künftige Ökonomielehrer in den Schulen
der Provinz Anhui angeboten werden, formulierte Kaminski das Ziel.
Die
Provinz Anhui, bereits seit 1984 offiziell durch eine Partnerschaft mit Niedersachsen
verbunden, ist eine - auch für chinesische Verhältnisse - besonders
stark prosperierende Region mit einem riesigen Markt. Auf einer Fläche halb
so groß wie die Bundesrepublik leben 62 Millionen Menschen. Bis Anfang der
90er Jahre galt Anhui, das in Ostchina gelegene Land, als arm. Dann aber setzte
eine beispiellose Entwicklung ein. Heute gibt es 24 Wirtschaftssonderzonen, welche
in High-Tech, Economic und Technical sowie Tourist Zones unterteilt sind. Eine
der besonders boomenden Städte ist Wuhu, die Stadt am Jangtse mit einem der
größten Autowerke. Mit der dortigen Normal University (20.000
Studierende) wurde 2003 ein Kooperationsvertrag geschlossen.
Die Verbindung
war durch Prof. Dr. Klaus Schüler, dem Chinabeauftragten der Universität
Oldenburg, zustande gekommen, der seit vielen Jahren intensive Kontakte mit chinesischen
Volkswirten pflegt. Schüler gehörte neben Schneidewind und Kaminski
ebenso der Oldenburger Delegation an wie Prof. Dr. Hans-Michael Trautwein (Internationale
Wirtschaftsbeziehungen) und Kursleiter Heiko Feeken (IÖB) sowie drei chinesische
Studierende, die in Oldenburg immatrikuliert sind. Sie waren während des
Besuchs als Übersetzer und in der Kursbetreuung tätig.
Das Interesse
gilt in Wuhu aber nicht allein der Universität. Die Vertreter der Kommune
zeigten großes Interesse an einer Partnerschaft mit der Stadt Oldenburg,
über die in den nächsten Monaten gesprochen werden soll. Das Entwicklungspotenzial
der Kooperation sei erheblich, da sowohl die Universitäten, als auch die
Städte als Oberzentren Ähnlichkeiten aufwiesen, betonte Schneidewind.
Stärkerer
Hochschulrat
Nach Zukunftsvertrag kommt Novelle des NHG
Nach Unterzeichnung
des Zukunftsvertrags, der den Universitäten und Fachhochschulen bis 2010
weitgehend einen Etat auf dem diesjährigen Niveau sichern soll, hat das Kabinett
die Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) beschlossen
und es für die Anhörung freigegeben. Die Novelle sieht u.a. die Wiedereinführung
der Habilitation vor, die Beteiligung von auswärtigen WissenschaftlerInnen
in Berufungskommissionen und die Wiedereinführung von Akademischen Räten
auf Zeit. Besondere Bedeutung wird der Stärkung des Hochschulrats zugemessen,
der u.a. bei der Wahl des Präsidenten die entscheidende Rolle spielen soll.
Bisher ist der Senat das entscheidende Wahlgremium.
Auch die Studiengebühren
sind Bestandteil der Novelle. Die Regierungsparteien haben sich darauf verständigt,
dass die Studienanfänger im Wintersemester 2006/07 erstmals 500 € zahlen
- unabhängig davon, wo und welches Fach studiert wird. Ab Sommersemester
2007 werden dann alle Studierenden mit einer einheitlichen Gebühr von 500
€ pro Semester zur Kasse gebeten. Der so genannte Bestandsschutz für
die schon immatrikulierten Studierenden erzwingt das gestufte Verfahren.
Die
Finanzmittel aus den Gebühren werden den Hochschulen weitestgehend überlassen
und den jetzt zugesagten Haushaltsansatz aufstocken. Etwa sechs Prozent sollen
jedoch in einen Ausfallfonds für nicht zurückgezahlte Gebührendarlehen
fließen. Nach Ansicht von Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind sei
die Universität Oldenburg zwar unterfinanziert, letztlich könne sie
aber mit dem Zukunftsvertrag zufrieden sein, weil er ihr endlich Sicherheit für
Zukunftsplanungen gewährleiste.