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Tagungen & Symposien


Monumentale Relikte: Landschaft und Geschichte

Interdisziplinäres Symposium und Ausstellung zum U-Boot-Bunker Valentin

Nur rund 30 Kilometer von Oldenburg entfernt findet sich in Bremen-Farge eine der größten Rüstungsruinen des Nationalsozialismus. Mit einer Grundfläche von mehreren Zehntausend Quadratmetern und der Höhe eines achtstöckigen Hauses ragt der Bunker „Valentin“ aus der idyllischen Flusslandschaft der Unterweser. Der flächenmäßig größte Bunker Deutschlands sollte als bombensichere Werft für die Endmontage von U-Booten genutzt werden. Zu seiner Errichtung wurden ab 1943 Tausende Zwangsarbeiter - Kriegsgefangene, Fremdarbeiter sowie KZ-Häftlinge - eingesetzt, die in dem riesigen, ca. 21 Quadratkilometer großen Lagerkomplex interniert waren. Viele kamen bei den Bauarbeiten ums Leben oder starben an Unterernährung.

Blick von der Fassade des
U-Boot-Bunkers Valentin auf die Flusslandschaft der Unterweser.
Foto: Harald Schwörer


Die monumentalen Relikte sind Thema eines wissenschaftlichen Symposiums im Landesmuseum Natur und Mensch (Damm 38-44) am 22. Februar 2007. Veranstalter sind, neben der Universität, der DenkOrt Bunker Valentin, das Landesmuseum Natur und Mensch und die Oldenburgische Landschaft. Das Kulturamt der Stadt unterstützt die Tagung. Am Beispiel von Werftbunker und Lagergelände geht es um den Zusammenhang von „Landschaft - Natur - Geschichte“ sowie die Frage: „Wie kann Natur bewahrt und Erinnerung gestaltet werden?“ Die internationalen ReferentInnen nähern sich dem Thema u.a. aus kulturwissenschaftlicher, historischer und biologischer Sicht.

Der von der Bundesmarine als Depot genutzte Teil des Bunkers wird bis 2010 aufgelöst. Gefragt sind Nutzungskonzepte für die Zukunft, die bei den anstehenden landschaftsarchitektonischen Gestaltungen ökologische Gesichtspunkte beinhalten und den Bunker Valentin als „DenkOrt“ einbeziehen. Um den Bunker herum hat sich seit der Bombardierung durch die britische und amerikanische Luftwaffe eine dichte Vegetation entwickelt, die vielen Tierarten als Refugium dient. Das Dach des Bunkers zeigt eine für die Region einzigartige Flora und Fauna. Ein Teil des Geländes dient als Standortübungsplatz der Bundeswehr und ein anderer als Naherholungsgebiet. Einige Plätze können im Sinne des Naturschutzgesetzes als Biotope betrachtet werden. Neben grundsätzlichen Überlegungen zur Landschaft als Topografie der Erinnerung und der Erhaltung und Pflege von entstandenen Naturräumen wird auf dem Symposium der Frage nachgegangen, wie sich die Vegetation am Ort des historischen Geschehens und die Wahrnehmung der Landschaft, der damaligen Großbaustelle und der heutigen Relikte verändert haben.

Begleitet wird das Symposium von der Ausstellung „Grasnarben“ mit Fotografien von norddeutschen NS-Lagern im Elisabeth-Anna-Palais (Schlosswall 16). Die in Kooperation mit der AG Kunst der Oldenburgischen Landschaft konzipierte Ausstellung wird am 22. Februar eröffnet und bis zum 30. März zu sehen sein. Sie zeigt Farbaufnahmen der Bremer FotokünstlerInnen Barbara Millies und Harald Schwörer, die Verbindungen zur Gegenwart aufzeigen.

www.uni-oldenburg.de/geschichte/22394.html

Drei Tagungen zur Umweltforschung

Die umweltorientierte Forschung an der Universität Oldenburg wird einmal mehr in den nächsten Wochen sichtbar. Im Februar und März finden allein drei Tagungen zu den Themen umweltorientierte Informationstechnologie, Zukunft der Energie und Nachwachsende Rohstoffe statt.


Informationstechnologie

Ein internationales Forum für IngenieurInnen, WirtschaftswissenschaftlerInnen und InformatikerInnen, die sich den disziplinübergreifenden Herausforderungen umweltwissenschaftlicher Fragestellungen annehmen, bietet die Tagung „Information Technologies in Environmental Engineering 2007“. Organisiert von der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtwissenschaften findet sie am 29. und 30. März statt. Erwartet werden TeilnehmerInnen aus 15 Ländern. Auf dem Programm stehen mehr als 50 Fachvorträge und vier Keynotes. Den hochschulöffentlichen Auftaktvortrag zum Thema „Zukunft der Energieversorgung“ hält der Vorstandsvorsitzende der EWE AG, Dr. Werner Brinker.

http://itee07.uni-oldenburg.de

Dezentrale Energiesysteme

Beim internationalen Symposium „Decentralised Energy Systems - Integrating Renewable Energy Technologies in Tomorrow`s Energy Supply“ am 15. und 16. Februar beschäftigen sich ExpertInnen aus Forschung, Industrie und Politik vor allem mit den Themen Photovoltaik, Windenergie, Bioenergie und nachwachsende Rohstoffe, Speicher- und Regelungstechnik, Management dezentraler Energiesysteme sowie Netz-integration. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen - ein weiterer Anstieg ist absehbar. Gleichzeitig steckt der Energieversorgungsbereich in einem organisatorischen und technischen Strukturwandel. Beide Entwicklungen bedingen eine verstärkte Nutzung intelligenter dezentraler Technologien in der Energieversorgung. Das Symposium wird von ForWind, in Kooperation mit der Versammlung der Regionen Europas (VRE) und mit Unterstützung des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums durchgeführt. Die Tagungsgebühr beträgt 150,- €.

www.forwind.de/des


Nachwachsende Rohstoffe

Zum 10. Symposium „Nachwachsende Rohstoffe für die Chemie“ am 28. und 29. März werden von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. als Veranstalter über 200 VertreterInnen aus Wissenschaft und Wirtschaft erwartet. Rund zehn Prozent der von der chemischen Industrie verarbeiteten Rohstoffe sind heute nachwachsend. Mit intensiver Forschungsförderung lotet die vom Bund finanzierte Fachagentur neue Verwendungen aus und lässt Verarbeitungsverfahren entwickeln, mit denen die besonderen Qualitäten der Biorohstoffe auch ökonomisch zur Geltung kommen können. Dr. Peter Paziorek, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, leitet am 28. März den politischen Teil der Veranstaltung ein. Es folgen Beiträge zur Nutzung pflanzlicher Öle in der Oleochemie und zu neuen Entwicklungen in der Bauchemie. Die Themenpalette des zweiten Veranstaltungstags reicht von Werkstoffen und Bioverbunden über Pharmazeutika und Kosmetika bis hin zur Biokonversion. Anmeldungen sind bis zum 28. Februar möglich, die Tagungsgebühr beträgt 150,- € (erm. 50,- €).

www.fnr.de/10-symposium/

Gender und Schule

Mit dem Geschlechterverhältnis in Theorie und schulischer Praxis beschäftigt sich am 6. März 2007 der Fachtag „Ethnische Diversitäten, Gender und Schule“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) im Vortragssaal der Bibliothek. Dabei stehen Themen wie „Rassismus bei jungen Männern“ und der Umgang von Schulkollegien mit der „Pluralisierung der Lernenden“ auf dem Programm. Den drei Workshops folgt eine Podiumsdiskussion um 16.15 Uhr zum Thema „Veränderungsperspektiven für die schulische Praxis“. Die Teilnahme an der Tagung kostet 20,- bzw. 10,- € (für Studierende und GEW-Mitglieder). Anmeldungen unter zfg@uni-oldenburg.de oder Tel.: 0441/798-4316.

Informatik-Tag

Ein „Tag der Informatik-Lehrerinnen und -Lehrer in Niedersachsen“ findet am Donnerstag, 1. März 2007 ab 9.00 Uhr im Hörsaalzentrum der Universität statt. Initiator ist der Oldenburger Informatiker Prof. Dr. Peter Gorny. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) - Fachgruppe Informatik-Lehrerinnen und -Lehrer in Niedersachsen (NILL) statt. Den Hauptvortrag zum Thema „Vom User zum Konsumenten - und zurück. Die Bildung virtueller Gemeinschaften und die Kommerzialisierung des Internets“ hält Prof. Dr. Wolfgang Coy, Humboldt Universität Berlin. Schirmherr der Tagung ist Wissenschaftsminister Lutz Stratmann.

www.till-nds.de

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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