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Forschung

Nach Max-Planck auch Fraunhofer

Projektgruppe zur Stärkung der Hörforschung

Nach der Entscheidung der Max-Planck-Gesellschaft, für die Meeresforschung zwei Nachwuchsgruppen in Oldenburg zu etablieren, wird sich auch die Fraunhofer-Gesellschaft am Standort in Oldenburg im Bereich der Hörforschung engagieren. Das gab Wissenschaftsminister Lutz Stratmann am 23. Januar bekannt und erklärte: „Das ist ein bedeutendes Ereignis für die Entwicklung Oldenburgs als Forschungsstandort und eine weitere großartige Auszeichnung für die Universität.“

Das Land werde für den Aufbau der Fraunhofer-Projektgruppe 3,3 Millionen € bereitstellen, kündigte Stratmann an. Das seien gut investierte Mittel. Der Weltmarkt der Hörsysteme habe schon jetzt einen jährlichen Umsatz von 4,5 Milliarden € mit Wachstums-erwartungen von 5 bis 8 Prozent. In 80 Prozent aller weltweit verkauften Hörgeräte stecke ein Stück Oldenburg. Das Engagement der u.a. bei MP3-Audio-Systemen führenden Fraunhofer-Gesellschaft werde dazu beitragen, die auch international herausragende Stellung der Oldenburger HörforscherInnen zu festigen und in Richtung Audio-Systeme auszubauen.

Die Fraunhofer-Gesellschaft, die größte Organisation im Bereich der angewandten Forschung, sieht die Errichtung einer Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie in Oldenburg vor. Sie soll an das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie in Ilmenau angeschlossen werden und eng mit den Oldenburger HörforscherInnen zusammenarbeiten, die auf diese Weise auch Zugang zur Forschungsinfrastruktur der Fraunhofer-Gesellschaft erhalten. Die zunächst auf fünf Jahre angelegte Gruppe wird mit fünf WissenschaftlerInnen starten und in der Endstufe 18 umfassen. Danach wird sich entscheiden, ob sie eine Abteilung des Ilmenauer Instituts wird oder gar zu einem eigenen Institut reift. „Die Universität Oldenburg stellt mit ihrem Forschungsprofil eine hervorragende Ergänzung unserer Kompetenz in der Audio-Systemtechnik und Akustik dar“ betonte Dr. Thomas Sporer, der stellvertretende Institutsdirektor. Die Projektgruppe werde sich mit der Verbesserung der Sprachqualität von Fernsehgeräten für schwerhörige Menschen befassen.

Die Anerkennung, die die Universität Oldenburg durch die Max-Planck-Gesellschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft jetzt erfahre, werde kurz- und langfristig große Wirkung haben, sagte Prof. Dr. Reto Weiler, Vizepräsident für Forschung. Oldenburg werde immer attraktiver für andere Forschungseinrichtungen, aber auch für Firmengründer. Der Imagegewinn sei sehr hoch. Die Strategie des Präsidiums, die Forschung in den Fokus genommen zu haben, sei voll aufgegangen. Die Universität Oldenburg stehe besser da als je zuvor und sei für die Zukunft gerüstet. Das wirke sich auch auf die Lehre positiv aus und mache die Universität immer anziehender für Studierende.

„Für uns geht ein Traum in Erfüllung. Fraunhofer in Oldenburg ist eine weitere Bestätigung für unsere Forschungsarbeit“, erklärte auch der Leiter des Hörzentrums und Begründer der Oldenburger Hörforschung, Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier. So werde es noch besser möglich sein, mit der Industrie zu kooperieren und Produkte zu entwickeln. In Oldenburg werde es eine Kette von der Grundlagenforschung bis zum Produkt geben. Ein besonders wichtiger Faktor ist dabei auch das am 23. Januar offiziell eröffnete „Zentrum für Hörforschung“ – eine gemeinsame Einrichtung der Universität Oldenburg und der Medizinischen Hochschule Hannover. Wie bereits berichtet, fördert das Land diese Einrichtung mit weiteren 3,75 Millionen €. Zum Leitungsteam gehören neben Kollmeier der Oldenburger Biologe Prof. Dr. Georg Klump und der Direktor der HNO-Klinik der Medizinischen Hochschule, Prof. Dr. Thomas Lenarz.

Neues Zeitalter für das ICBM

Meeresforschungsinstitut integriert TERRAMARE

Gewachsen und gestärkt geht das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg ins Jahr 2008. Am 1. Januar wurde das Wilhelmshavener Forschungszentrum TERRAMARE ins ICBM integriert, zwei Max-Planck-Forschergruppen werden die Arbeit des Instituts befruchten, und auch der Etat wächst erheblich. Neben den 1,1 Millionen €, die das Land bisher für TERRAMARE aufwendet, erhält das ICBM im Rahmen der Klimapolitik des Landes eine Aufstockung seines Haushalts um jährlich 3 Millionen €.
Der Meeresforschungsstandort Wilhelmshaven wird nach der Integration von TERRAMARE mit seinen gut 20 MitarbeiterInnen erhalten bleiben – zumal das ICBM in dem schönen Gebäude am Hafen (Foto) schon immer eine Außenstelle unterhielt. Der neue ICBM-Direktor Prof. Dr. Jürgen Rullkötter kündigte sogar einen Ausbau des Standorts an. Neben den Arbeitsgruppen Meereschemie und der Geoökologie werden 2008 eine Arbeitsgruppe Planktologie und die Nachwuchsgruppe IMPULSE in Wilhelmshaven etabliert, die sich u.a. mit der mathematischen Modellierung im Bereich des integrierten Küstenzonenmanagements befassen wird. Zudem werde es weitere größere Forschungsprojekte für Wilhelmshaven geben, die bereits bewilligt oder mit großer Aussicht auf finanzielle Förderung beim Land Niedersachsen beantragt seien. Thematisch richten sie sich auf die Untersuchung des Jadebusens, die Verfolgung der Entwicklungen auf der Kachelotplate und die Auswirkungen der Klimaentwicklung im nordwestdeutschen Raum.

Das Forschungszentrum TERRAMARE habe seit seiner Gründung im Jahr 1990 Pionierarbeit bei der Zusammenführung der meeresforschenden Einrichtungen Niedersachsens und der Koordination gemeinsamer Forschungsprojekte geleistet, betonte Rullkötter. Diese Arbeit werde das ICBM fortführen. Das große Interesse an gemeinsamen Forschungsarbeiten in Nordwestdeutschland sei ungebrochen und solle nach Möglichkeit weiter ausgebaut werden. Im Rahmen einer derartigen Zusammenarbeit würden die ehemaligen Mitgliedseinrichtungen von TERRAMARE e.V. (u.a. das Senckenberg-Institut, das Institut für Vogelforschung, die Nationalparkverwaltung) auch weiterhin die Infrastruktureinrichtungen im Wilhelmshavener Institutsgebäude nutzen können.

Wie stark die Oldenburger Meeresforschung inzwischen eingeschätzt wird, machte der ehemalige TERRAMARE-Vorsitzende und Ministerialdirigent im Niedersächsischen Wissenschaftsministerium, Heiko Gevers, deutlich. Niedersachsen werde sich darum bemühen, dass das neue ozeantaugliche Forschungsschiff „Sonne“ in Wilhelmshaven beheimatet wird. Wenn die Universität dafür einen Antrag stelle, stünden die Aussichten nicht schlecht, das 100 Millionen € teure Schiff in der Stadt am Jadebusen zu stationieren.

Neue Chefs für 200 Mitarbeiter

Seit dem 1. Januar hat das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) eine neue Führung. Prof. Dr. Jürgen Rullkötter, der schon einmal von 1992 bis 1995 ICBM-Direktor war, hat das Amt von Prof. Dr. Meinhard Simon übernommen. Ihm zur Seite steht Dr. Bert Albers als Geschäftsführer. Rullkötter wurde 1992 an die Universität berufen und ist Sprecher der DFG-Forschergruppe BioGeoChemie des Watts. Von 2003 bis Frühjahr 2007 war er auch Dekan der Fakultät V, wo er mit Albers als Fakultätsgeschäftsführer bereits eng zusammenarbeitete. Albers, der in Oldenburg Biologie studierte, kam nach Tätigkeiten in Bayreuth, München und Berlin zurück nach Oldenburg. – Am Institut sind elf ProfessorInnen, 86 Wissenschaftliche MitarbeiterInnen, 45 MitarbeiterInnen im Technischen und Verwaltungsdienst sowie über 60 Wissenschaftliche und Studentische Hilfskräfte beschäftigt.

Spatenstich für EWE-Forschungszentrum



Mit Spatenstichen gaben am 15. Januar der Vizepräsident für Forschung der Universität, Prof. Dr. Reto Weiler, Prof. Dr. Carsten Agert, Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, EWE-Vorstandsvorsitzender Dr. Wer-ner Brinker und Oberbürgermeister Prof. Dr. Gerd Schwandner (v.l.n.r.) das Startzeichen für den Bau des EWE- Forschungszentrums für Energietechnologie auf dem Campus Wechloy. Es wird etwa 50 WissenschaftlerInnen Arbeitsplätze bieten. Agert ist der jüngst ernannte Direktor des An-Instituts, das in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiespeicherung forschen wird. Die EWE AG, die auch Bauherr ist, fördert das Zentrum jährlich mit drei bis fünf Millionen €. Der Gesamtetat soll allerdings durch Drittmitteleinwerbung gesteigert werden. Die Entscheidung für das Zentrum fiel 2006 nach einer Konferenz am Bullensee bei Ottersberg, zu der EnergiemanagerInnen und WissenschaftlerInnen zusammen gekommen waren und in zehn Thesen die Zukunft der Energiewirtschaft unter den Bedingungen der Klimapolitik beschrieben hatten. Die Universität Oldenburg wurde von der EWE als Standort gewählt, weil sie besonders starke Kompetenzen auf diesem Gebiet hat – sowohl in der Physik als auch in der Informatik und der Volkswirtschaft. Seit über 25 Jahren sind die Erneuerbaren Energien ein Forschungsschwerpunkt an der Universität.
Foto: Peter Duddek

"Klimawandel vor Gericht"

Bundesumweltstiftung fördert Bildungsprojekt

Bei jungen Menschen das Bewusstsein und das Verständnis für die Zusammenhänge beim Klimawandel entwickeln: Das ist das Ziel des Oldenburger-Bremer Gemeinschaftsprojekts „Der Klimawandel vor Gericht“, das von der Deutschen Bundesumweltstiftung mit 250.000 € gefördert wird. Daran beteiligt sind die Oldenburger Biologiedidaktik mit Prof. Dr. Corinna Hößle, die Bremer Chemie- und Physikdidaktik mit Prof. Dr. Ingo Eilks und Dr. Dietmar Höttecke sowie der Oldenburger Dr. Jürgen Menthe als Vertreter des Unterrichtsfachs Politik.
In den Schulen findet eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Klimawandel nur begrenzt statt. Daher wollen die WissenschaftlerInnen gemeinsam mit LehrerInnen neue Unterrichtseinheiten und Lehrmaterialien entwickeln und deren Wirkung auf das Lernen von SchülerInnen untersuchen. Dabei geht es einerseits um die wissenschaftlichen Grundlagen für ein Verständnis des Klimawandels, andererseits um eine Förderung der Kompetenzen von jungen Menschen, Entscheidungen rund um den Klimawandel und den Klimaschutz besser verstehen und bewerten zu können. Teil des Projekts ist die Entwicklung von Planspielen, in denen SchülerInnen realitätsnahe Situationen in Form einer Gerichtsverhandlung, einer Ausschusssitzung oder einer Podiumsdiskussion nachspielen sollen.

Einbezogen in das Projekt sind auch außerschulische Bildungsorte: Umwelthäuser, Science Center sowie Umweltverbände und deren Jugendarbeit. „Es wird spannend sein zu sehen, wie unterschiedlich die beteiligten Fächer Biologie, Chemie und Physik in der Schule, aber auch in der Öffentlichkeit mit dem Klimawandel umgehen“, bewertet die Biologiedidaktikerin Hößle das Projekt.

Das Leben in Darwins Staub

Oldenburger Forscher um Anna Gorbushina mit Aufsehen erregender Entdeckung

Das gläserne Reagenzglas mit der Sammlungsnummer 2897 trägt ein Etikett aus verblichenem Papier. Darauf sind mit schwarzer Tinte zwei der berühmtesten Namen der Wissenschaftsgeschichte zu lesen: „Darwin“ und „Beagle“. In dem mit einem Korken verschlossenen Glas aus der Sammlung des Berliner Museums für Naturkunde findet sich puderfeiner rötlicher Staub, den der Begründer der Evolutionslehre (1809-1882) von den Segeln seines Forschungsschiffs „Beagle“ gefegt hatte. Der Staub stammt aus dem Westen der Sahara und wurde mit dem Wind über den Atlantik bis auf das Schiff geweht. Mehr als ein Jahrhundert später wurden nun darin zahlreiche lebende Keime nachgewiesen. Das berichtet eine Gruppe um die Oldenburger Geomikrobiologin PD Dr. Anna Gorbushina (Institut für Chemie und Biologie des Meeres) im Journal „Environmental Microbiology“ (Bd. 9, Nr. 12, S. 2911).

Die Proben wurden damals in Glasgefäßen sicher verschlossen und an den Berliner Naturforscher Christian Gottfried Ehrenberg (1795-1876) geschickt. Ehrenberg war als Mediziner, Zoologe und Botaniker tätig und einer der vielseitigsten Naturforscher des 19. Jahrhunderts.

Puderfeiner Saharastaub von den Segeln des Forschungsschiffs "Beagle" - sicher verschlossen
im Reagenzglas.
Foto: Anna Gorbushina

Die nun präsentierten Daten zeugten davon, dass der Staub tatsächlich aus der Wüste und nicht aus der Karibik stamme, berichtet Co-Autor Prof. Dr. Hans-Jürgen Brumsack. Inzwischen ist bekannt, dass der Wind große Mengen Staub aus der Sahara über den Atlantischen Ozean trägt und damit einen Beitrag zur Versorgung des Wassers mit Nährstoffen leistet. „Wahrscheinlich gehen sogar große Algenblüten auf den eisenhaltigen Staub zurück“, sagt Brumsack. Die von der Sahara ausgehenden Staubstürme können mitunter so viel Material durch die Luft tragen, „dass man die Hand nicht mehr vor Augen sieht“.

Die Oldenburger Forschergruppe öffnete einige wenige historische Proben der Ehrenbergschen Sammlung. Dies sei nur deshalb zulässig gewesen, weil die inzwischen zur Verfügung stehende Analysetechnik einen riesigen Wissenszuwachs habe erwarten lassen: „Wir hatten den Eindruck, dass dies der Fall war und haben unter keimfreien Bedingungen Proben genommen“, erklärt die Gruppe.

Sie verteilte den historischen Staub in winzigen Mengen – beim sterilen Wiegen von weniger als 50 Tausendstel Gramm (50 Milligramm) wäre jeder Lufthauch verheerend gewesen – auf verschiedene Nährmedien. Damit wollten sie die lange Zeit überlebensfähigen Sporen, Dauerformen von Bakterien, wieder keimen lassen. Und tatsächlich: Darwins weit gereister Saharastaub birgt Leben. Die Bakterien wachsen und bilden zahlreiche Kolonien.
Um sicher zu sein, dass die Keime nicht mit dem „zeitgenössischen“ Staub des Berliner Museums ins Reagenzglas gelangt waren, betrachteten die Wissenschaftler viele Proben beiderlei Herkunft unter mehreren starken Mikroskopen. Das Resultat: Der moderne Schmutz war mit zahlreichen Pollen behaftet, der alte nicht – er war also über die Jahrzehnte sicher verwahrt und von Kontamination verschont geblieben.

Selbst in den ältesten Proben der Sammlung – datiert aufs Jahr 1812, gesammelt auf der Karibikinsel Barbados – steckte noch Leben, heißt es in dem Journal. Gorbushina und ihre KollegInnen wiesen mit einer Genanalyse insgesamt 17 verschiedene Bakterienarten und zwei Pilzarten nach. (dpa)

"Spitzenposition in Europa"

"Nordwest-Verbund Meeresforschung" gegründet

Neun bremische und niedersächsische Forschungseinrichtungen haben sich im Dezember 2007 zum „Nordwest-Verbund Meeresforschung“ zusammengeschlossen, um die Meeresforschungseinrichtungen der Region stärker miteinander zu verzahnen. Gleichzeitig versteht sich der Verbund als Ansprechpartner der Meereswissenschaften auf politischer Ebene.

Als ersten konkreten Schritt wollen die Partner ein Kompetenzzentrum Nordsee einrichten. Es wird sich mit dem globalen Wandel und dessen bereits heute absehbaren Folgen im Nordseeraum befassen.

Das neue Netzwerk biete „eine fachliche Kompetenz und inhaltliche Breite, die bundesweit einzigartig ist und in Europa eine Spitzenposition einnimmt“, sagt Prof. Dr. Michael Schulz, der zum Vorsitzenden des Verbunds gewählt wurde. Insgesamt verfügen die beteiligten Einrichtungen über rund 1.500 Arbeitsplätze im Bereich Meeres- und Klimaforschung.
Dem Nordwest-Verbund gehören im Land Bremen die Universität, die Jacobs University, das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie, das Zentrum für Marine Tropenökologie, das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, die Hochschule Bremerhaven, das Deutsches Schifffahrtsmuseum an, in Niedersachsen die Universität Oldenburg (Institut für Chemie und Biologie des Meeres) und das Senckenberg Institut Wilhelmshaven.

Die Universität auf der CEBIT

Oldenburger Forscher präsentieren vier IT-Projekte

Die Universität Oldenburg und das Informatikinstitut OFFIS sind auf der CeBIT 2008 in Hannover mit vier Projekten vertreten: Vom 4. bis zum 9. März präsentieren Oldenburger WissenschaftlerInnen am Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen (Halle 9, Stand B22) Software zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten (Projektgruppe „cerebral“), Informations- und Kommunikationstechnik für die zweite Lebenshälfte (Forschungsnetzwerk GAL) sowie das Dienstleistungsforschungsprojekt „IMIV“. Offis ist zudem mit der Forschergruppe „C3World“ auf dem niedersächsischen Telematik-Gemeinschaftsstand Niedersachsen (Halle 15) vertreten.
Die WirtschaftsinformatikerIn-nen der Projektgruppe „cerebral“ (Corporate Environmental Reporting for Business Related AffiLiates) stellen eine Software vor, die kleinere Unternehmen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten unterstützt. Entwickelt wurde eine plattformunabhängige Anwendung, deren Architektur flexibel genug ist, um an die jeweiligen Bedürfnisse der Unternehmen angepasst werden zu können. Ein Assistent führt den Nutzer durch das System. Dabei wird das Nutzungsverhalten kontinuierlich analysiert, so dass weiterführende Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Eine der Stärken von cerebral besteht darin, dass der Inhalt des „Infokorbs“ mit dem Standard der Global Reporting Initiative (GRI) verglichen wird und aufzeigt, welche Inhalte des Berichts fehlen oder unvollständig sind.

An dem Niedersächsischen Forschungsnetzwerk zur Gestaltung altersgerechter Lebenswelten sind neben OFFIS, der Universität Oldenburg und dem Kompetenzzentrum HörTech die Technische Universität Braunschweig, die Medizinische Hochschule Hannover, das Zentrum Altern und Gesellschaft der Hochschule Vechta sowie Arbeitsgruppen der Charité und der Universität Potsdam beteiligt. Ziel ist es, neue Verfahren der Informations- und Kommunikationstechnik für altersgerechte Lebenswelten zu identifizieren und weiterzuentwickeln. Auf dem Stand werden verschiedene Forschungslösungen der Netzwerkpartner präsentiert.

Ein weiteres OFFIS-Projekt auf der CeBIT ist das BMBF-geförderte Dienstleistungsforschungsprojekt „IMIV“ (IT-basiertes Management integrierter Versorgungsnetzwerke). Bei IMIV werden in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und der TU Berlin die Anforderungen an ein Managementwerkzeug für integrierte Versorgungsnetzwerke (IVN) in einem Katalog festgelegt und dann in einen Prototyp umgesetzt. Auf der Messe wird eine erste Version des Werkzeugs „MedoCom“ vorgestellt.
In dem Projekt „C3World - Connected Cars in a Connected World“ arbeiten - koordiniert von OFFIS - ForscherInnen von Volkswagen und dem „Niedersächsischen Kompetenzzentrum Informationssysteme für die mobile Nutzung“ (Niccimon) an der Informations- und Kommunikationstechnik für das Fahrzeug von morgen. Dabei geht es im Wesentlichen um die drahtlose Übertragung von Information innerhalb des Fahrzeugs oder zwischen dem Fahrzeug und seiner Umgebung, um die Weiterentwicklung von Navigationsgeräten zu intelligenten Reisebegleitern und die drahtlose Einbindung von Infotainmentsystemen in das Fahrzeug.

Langfrist-Politik

Sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung

Long-Term Policies: Governing Social-Ecological Change” – so nennt sich die internationale Konferenz zur sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung am 22. und 23. Februar 2008 in der Freien Universität Berlin, die von CENTOS (Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management) und der Forschungsstelle für Umweltpolitik, Freie Universität Berlin, organisiert wird. Tagungsleiter sind Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Oldenburger Hochschullehrer für Ökologische Ökonomie, und Dr. Klaus Jacob, Direktor der Berliner Forschungsstelle.

Die Konferenz, die den internationalen Dialog fördern und Forschungsergebnisse und -konzepte aus Deutschland international stärken will, ist zugleich die achte Tagung im Rahmen der Konferenzreihe „European Conferences on the Human Dimensions of Global Environmental Change“. Im Mittelpunkt der Tagung stehen Fragen der Langfrist-Politik, bei denen soziale, ökonomische und ökologische Dimensionen gleichermaßen eine Rolle spielen. So wird es um die Erforschung und den gesellschaftlichen Umgang mit Problemen wie Klimawandel, Artenverlust, Veränderung der Landnutzung sowie der Infrastruktursysteme gehen.

Die Konferenz wird im Rahmen des Förderschwerpunkts der Sozial-ökologischen Forschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom International Human Dimensions of Global Environmental Change Programme (IHDP) unterstützt.

www.fu-berlin.de/ffu/akumwelt/bc2008

Forschungsrating in der Chemie

Die chemische Forschung in Deutschland kann sich internatio­nal sehen lassen und verfügt über ein sehr ausgewogenes Profil. Das geht aus dem ersten Forschungsrating hervor, das im Auftrag des Wissenschaftsrats erstellt wurde. Anders als bei Rankings wurden keine auf Gesamtnoten basierenden Ranglisten erstellt, sondern für jede Einrichtung ein individuelles Bewertungsprofil gezeichnet. In Niedersachsen schnitt die Universität Göttingen am besten ab. Die Universität Oldenburg erreichte insgesamt einen mittleren Platz und liegt damit etwa gleichauf mit Bremen. Die Oldenburger Forschungsqualität wurde mit „gut bis befriedigend“ bewertet, die Bereiche Effizienz und Nachwuchsförderung mit „gut“.

www.wissenschaftsrat.de/pilot_start

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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