Messung des Unterwasserlichtfelds mit modifizierter Treibboje
Im Mittelmeer, zwischen Nizza und Korsika, brachten Wissenschaftler jetzt ein sogenanntes BGC-Float der Arbeitsgruppe Marine Sensorsysteme des ICBM aus. Diese automatische Tauchboje für biogeochemische (“BGC”) Messungen wurde am Institut erstmals mit einem hyperspektralen RAMSES-Radiometer des Projektpartners TriOS ausgestattet. Diese Geräte können, einfach gesprochen, ganze Lichtfarbskalen, genauer Wellenlängenbereiche, aufzeichnen. Bisher wurden auf BGC-Floats nur Radiometer verbaut, die vier oder weniger Wellenlängen registrieren konnten. Das Float dient dabei als Tauchroboter, der je nach Auslegung, bis zu einige Tausend Meter tief abtauchen kann, in regelmäßigen Abständen auftaucht und die dabei gesammelten Messdaten an die Wissenschaft funkt. Der Hyperspektralsensor gehört zur Messausstattung des Tauchroboters.
Wie tief welches Licht ins Meer eindringt und wie es sich in unterschiedlichen Wasserschichten verändert, sind wichtige Fragen für die marine Forschung. Antworten darauf, zusammen mit der Kenntnis der jeweiligen Wassertemperatur, erlauben den Meereswissenschaftlern Rückschlüsse auf die biologische Aktivität unter Wasser. Denn das sogenannte Lichtfeld hat Einfluss auf das Wachstum von Algen, darüber hinaus direkt wie indirekt auch auf tierisches Plankton, Fische und andere Lebewesen.
Derzeit ist das hyperstpektrale BGC-Float der AG Marine Sensorsysteme im Mittelmeer im Testeinsatz im Rahmen des Projekts Spektral-Argo-N, bei dem das Unterwasserlichtfeld erstmals hochauflösend gemessen wird. Zusätzlich werden in dem Vorhaben neue Auswerte- und Datenmanagementverfahren entwickelt. Letztlich wollen die Wissenschaftler in ausgewählten Seegebieten umfangreiche Daten zum Unterwasserlichtfeld sammeln, deren jahreszeitliche und räumliche Veränderungen beschreiben und die Ergebnisse auch mit aktuellen Satellitendaten vergleichen.
Ein zweites RAMSES-bestücktes Float wird aktuell in der Nordsee getestet, bevor es in der Ostsee zum Einsatz kommen soll.