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  • Die ANTARCTIC ENDURANCE, das norwegische Krillfangschiff, auf dem Professor Meyer und ihre Kollegen wissenschaftlich arbeiten durften [Foto: Kjell R. Venås]

Rückreise mit Hindernissen

Seit dem 22. Februar war Prof. Dr. Bettina Meyer mit dem norwegischen Krillfangschiff ANTARCTIC ENDURANCE zu Forschungsarbeiten im Südpolarmeer unterwegs. Hier wurde die Inhaberin der Gemeinsamen Professur „Biodiversität und biologische Prozesse der Polarmeere“ an der Universität Oldenburg mit dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung, zusammen mit ihren Kollegen Lukas Hüppe und Dr. Ryan Driscoll, von der Corona-Pandemie überrascht

Unter Pandemiebedingungen aus der Antarktis zurück nach Deutschland
Seit dem 22. Februar war Prof. Dr. Bettina Meyer mit dem norwegischen Krillfangschiff ANTARCTIC ENDURANCE zu Forschungsarbeiten im Südpolarmeer unterwegs. Hier wurde die Inhaberin der Gemeinsamen Professur „Biodiversität und biologische Prozesse der Polarmeere“ an der Universität Oldenburg mit dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung, zusammen mit ihren Kollegen Lukas Hüppe und Dr. Ryan Driscoll, von der Corona-Pandemie überrascht.

Die Infektionsgefahr war in diesem entlegenen Gebiet zunächst gering. Dennoch erschien es plötzlich völlig unklar, wie man nach Deutschland zurückgelangen würde (wir berichteten). Jetzt erreichten Einzelheiten einer mehr als 14-tägigen Odyssee Prof. Meyers das ICBM.

Am 18. April sollten Meyer und ihre beiden Kollegen die ANTARCTIC ENDURANCE an Bord eines 150-Meter-Versorgungsschiffes die Meeresregion der Bransfield Strait verlassen. Der Frachter hatte die Krillschiffe im Fanggebiet mit frischen Lebensmitteln und Treibstoff versehen. Jetzt sollte er das dort produzierte Krillmehl nach Montevideo in Uruguay bringen. An Land würde das Mehl zu Nahrungsergänzungsprodukten weiterverarbeitet werden. „Der Frachter sollte uns in einer Zwischenstation auf den britischen Falkland-Inseln vor Argentiniens Küste absetzen“, so Meyer.

Vorher jedoch warteten noch elf uruguayische Wissenschaftler darauf, abgeholt zu werden. Sie saßen in der Antarktisstation ihres Landes auf King George Island fest. Nach Ankunft des Frachters in einer der Station nahegelegenen Meeresbucht wurden alle Uruguayer mit einem Zodiac übergesetzt. Doch dann konnte der Frachter wegen stark aufbrisenden Windes nicht aus seiner Liegestelle in der Bucht herausdrehen. Stattdessen wurde er immer weiter ins flache Wasser gedrückt und lief schließlich mit dem Heck auf Grund.
„Nach einem Tag kam uns eins der Krillschiffe zur Hilfe“, schildert Prof. Meyer die Ereignisse. Mit einem ROV (ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug) habe man zunächst das Unterwasserschiff auf Lecks untersucht und ob Propeller und Ruderanlage beschädigt seien. „Zum Glück war alles in Ordnung und wir saßen auf Sand und nicht Fels.“ So konnte der Frachter, nach nunmehr zwei Tagen, in tieferes Wasser geschleppt werden und seine Reise fortsetzen.

Auf den Falklands angelangt, brachte eine Militärmaschine der britischen Royal Air Force das dreiköpfige Wissenschaftlerteam schließlich zu einer Militärbasis nahe London. Von Heathrow gelangte Prof. Meyer via Frankfurt zurück nach Hamburg, um am 15. Tag der Reise – inzwischen war es der 3. Mai – wohlbehalten mit dem Zug in die Heimat zu gelangen.

Interview mit Prof. Meyer
(geführt von Laura Niemeyer, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung)

(Stand: 05.03.2024)  | 
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