Prof. Dr. Tobias Vogt

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Institut für Kunst und visuelle Kultur  (» Postanschrift)

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Beruflicher Werdegang

  • seit 2020 Professur für „Kunstgeschichte: Geschichte und Theorie der visuellen Kultur“ am Institut für Kunst und visuelle Kultur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • 2015-2019 Vertretungs- und Gastprofessuren an der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Tübingen, der Goethe-Universität Frankfurt, der Freien Universität Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität der Künste Berlin
  • 2015 Habilitation an der FU Berlin: „Artikel der Kunst. Alltagsobjekt und Wortspiel in den Pariser Bildkünsten des 19. Jahrhunderts“
  • 2007-2015 Wissenschaftliche Mitarbeit am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin
  • 2009-2011 Habilitationsstipendium des Deutschen Forums für Kunstgeschichte Paris
  • 2005-2006 Wissenschaftliches Volontariat an der Staatsgalerie Stuttgart
  • 2004 Promotion an der FU Berlin: „Untitled. Zur Benennung von Kunst in New York 1940-1970“, ausgezeichnet mit dem Ernst-Reuter-Preis
  • 2001-2002 Forschungsaufenthalt in Washington, DC, und New York City
  • 2001-2004 Promotionsstipendium des Evangelischen Studienwerks Villigst, e.V.
  • 1999-2000 Stipendium im Forschungsprojekt „Bürgerlichkeit, Wertewandel, Mäzenatentum“ der FU und TU Berlin
  • 1998 Magister Artium an der FU Berlin: „Die Leuchtstofflampe in der bildenden Kunst: Dan Flavins the diagonal of May 25th, 1963 (to Constantin Brancusi)

Aktuelles Forschungsprojekt

 

Wertpapiere der Kunst. Authentifizierung als künstlerisches Konzept in Zeiten von Finanzkrisen 1720-2020

Ein DFG-Projekt von Prof. Dr. Tobias Vogt unter Mitarbeit von Lukas Töpfer, M. A.

https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/514731806

 

Mit den voranschreitend digitalisierten und globalisierten Informationstechnologien hat der Einsatz von Authentifizierungen nicht nur in der Ökonomie und im Recht, sondern auch in der bildenden Kunst an Beachtung gewonnen. Das Forschungsprojekt untersucht nun erstmalig künstlerisch konzipierte Zertifikate und Verträge, die als Authentifizierungsverfahren seit dem frühen 18. Jahrhundert durch verstärkte kapitalistische und koloniale Handelsbeziehungen für den Status und Wert von Kunstwerken konstitutiv geworden sind. Leitend ist die Annahme, dass gerade Kunstschaffende diese spezifischen Verfahren der Authentifizierung selbst reflektiert und in die Struktur ihrer Werke integriert haben. Im Zentrum des Projekts steht erstens die Frage nach einer Kunstgeschichte von Authentifizierungen in übergreifend sozial- und finanzhistorischen Zusammenhängen und zweitens die Frage nach der Konzipierung der Authentifizierung zwischen Beiwerk und Werk. Es arbeitet also historisch und theoretisch auf, was bislang kunstwissenschaftlich nur marginal und partikular erforscht ist, derzeit aber am Beispiel digitaler Zertifizierungspraktiken von reproduzierten Kunstwerken sogar eine breite Öffentlichkeit erreicht. Die Hypothese lautet, dass Authentifizierungen insbesondere dann als künstlerisch konzipiert hervortreten, wenn sich ein vorherrschendes Wertgefüge im Finanzwesen radikal transformiert. Es gilt zu rekonstruieren, wie diese Authentifizierungen in fünf neuralgischen Zeiträumen zwischen 1720 und 2020 zu „Wertpapieren der Kunst“ werden, die nicht nur auf diese Krisen reagieren, sondern hier auch als Kommentar, Kritik oder gar Korrektiv auftreten. Dies möchte das Projekt anhand von Subskriptionsscheinen und verwandten Druckgrafiken um 1720 in London, von Karikaturen und Trompe-l’œils von Papiergeld in Zeiten der Französischen Revolution, von künstlerisch durchwirkten Anleihen in den Goldenen Zwanziger Jahren, von Authentifizierungen in der New Yorker Conceptual Art sowie von Verträgen und Zertifikaten in gegenwärtigen Installationen nachweisen. Im Hintergrund erscheint somit ein finanzhistorisches Spektrum, das von der geplatzten „South Sea Bubble“, einer frühen Spekulationsblase durch transatlantischen Versklavtenhandel, zu den globalen und zugleich digitalen Märkten der Gegenwart reicht. Das Projekt gliedert sich in zwei Teile, die so verzahnt sind, dass sie jeweils kunsthistorische Konstellationen und kunsttheoretische Analysen unterschiedlich gewichten. Die zentralen Forschungsfragen betreffen also sowohl die Verflechtung der Kunst- mit der Finanzgeschichte als auch eine Neuausrichtung des „Werk“-Verständnisses über die Begriffe „Parergon“ und „Paratext“ hinaus, um von zwei Seiten – historisch wie theoretisch – die hier behauptete Verschiebung der Authentifizierung von Kunst zur Authentifizierung als Kunst zu analysieren.

 

Forschungsschwerpunkte

  • Bild und Text (Authentifizierungen, Schrift in Kunst, Titel) 
  • Werke und Waren (Readymade, künstlerische vs. nicht-künstlerische Produktion)
  • US-amerikanische Kunst (Abstrakter Expressionismus, Minimal Art, Conceptual Art)
  • Gegenwartskunst (Assemblage, Ausstellung, Konstruktionen von Avantgarden)
  • Kunstgeschichtsschreibung (Rhetoriken, Kunstwissenschaft vs. Kunstkritik, Methodenkritik)

Veröffentlichungen der letzten Jahre

Monographien

  • Artikel der Kunst. Alltagsobjekt und Wortspiel in den Pariser Bildkünsten des 19. Jahrhunderts. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2019.
  • Untitled. Zur Karriere unbetitelter Kunst in der jüngsten Moderne. Wilhelm Fink Verlag, München 2006.

Herausgeberschaften (seit 2010)

  • Rebus 1843-2018. Broschüre zur Ausstellung in den Kunstsaelen Berlin unter Mitwirkung von Studierenden des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin. In: www.geschkult.fu-berlin.de/e/khi/_ressourcen/aktuelles/REBUS-1843-2018.pdf
  • Kunst ↔ Begriffe der Gegenwart. Von Allegorie bis Zip. Kunstwissenschaftliche Bibliothek Bd. 50. Verlag der Buchhandlung Walther König 2013. Gemeinsam mit Jörn Schafaff und Nina Schallenberg.

Aufsätze (seit 2010)

Zeitschriften, Hand- und Jahrbücher

  • Aktien zeichnen/ Drawing Shares. In: Texte zur Kunst, Heft 117, März 2020, S. 110-125.
  • Sprache am Kunstwerk. In: Heiko Hausendorf, Marcus Müller (Hg.): Handbuch Sprache in der Kunstkommunikation, Walter De Gruyter Verlag, Göttingen 2016, S. 69-87.
  • Zur Verwissenschaftlichung der Kunstkritik. Rhetorische Muster in Texten über Gegenwartskunst. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte, Jg. 78, Nr. 1, 2015, S. 65-74.
  • Ellsworth Kelly. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Bd. 80. Walter de Gruyter Verlag, Göttingen 2014, S. 35-38.
  • On Kawara. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Bd. 79. Walter de Gruyter Verlag, Göttingen 2013, S. 473-475.
  • Neuproduktion/ New production. In: Petra Reichensperger (Hg.): Begriffe des Ausstellens/ Terms of Exhibiting. Sternberg Press, Berlin 2013, S. 263, 296-297.
  • Zertifikat. In: Jörn Schafaff, Nina Schallenberg, Tobias Vogt (Hg.): Kunst ↔ Begriffe der Gegenwart. Von Allegorie bis Zip. Kunstwissenschaftliche Bibliothek Bd. 50. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2013, S. 337-343.
  • 10 ½ inch square format. Artforum als Künstlerzeitschrift. In: Antje Krause-Wahl, Änne Söll (Hg.): kritische berichte. Künstlerzeitschriften, 4.2012, S. 77-87.
  • The Making of the Ready-made. In: Texte zur Kunst, Heft 85, März 2012, S. 39-57.

Sammelbände

  • Bibendum, Kautschuk und Collage. Artefakte der Avantgarden. In: Annette Gilbert, Cornelia Ortlieb, Andreas Bülhoff, Susanne Klimroth, Timo Sestu (Hg.): <container class="Artefakte der Avantgarden 1885-2015">. wbg Academic (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 2023, S. 77- 89.
  • Queering Objects. Geldscheine bei Akasegawa Genpei und Maria Eichhorn. In: Oliver Klaassen, Andrea Seier (Hg.): Queerulieren. Störmomente in Kunst, Medien und Wissenschaft. Neofelis Verlag, Berlin 2023, S. 291-304.
  • From Home and Abroad: Non-Art in Late 19th-century Paris. In: Words and Concepts. Proceedings of the 34th World Congress of Art History, CIHA 2016, Vol. 1, Beijing 2019, S. 210-214.
  • Vergleiche ausstellen. Zur Installation anderer Originale als eigene künstlerische Praxis. In: Klaus Krüger, Andreas Schalhorn, Elke Werner (Hg.): Evidenzen des Expositorischen. Transcript Verlag, Bielefeld 2019, S. 137-155.
  • e-flux. Von strömenden Leuchtstoffen zu elektrifizierten Netzwerken. Marcel Duchamp, Dan Flavin, Phillipe Parreno. In: Ulrich Pfisterer, Christine Tauber (Hg.): Einfluss, Strömung, Quelle: Aquatische Metaphern in der Kunstgeschichte. Transcript Verlag, Bielefeld 2018, S. 155-176.
  • Buchstabenrebus: Gérômes „O PTi CiEN“ und Duchamps „L.H.O.O.Q.“. In: Boris Roman Gibhardt, Johannes Grave (Hg.): Schrift im Bild. Rezeptionsästhetische Perspektiven auf Text-Bild-Relationen in den Künsten. Wehrhahn Verlag, Hannover 2018, S. 89-105.
  • Sichtbare Welt nach Sendeschluss: Ein Nachtprogramm von Fischli/ Weiss als Heterotopie. In: Kraus Krüger, Christian Hammes, Matthias Weiß (Hg.): Kunst/Fernsehen. Akteure, Formate und Rahmungen von Fernsehperformances. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2016, S. 209-225.
  • Painting as Minor Art. In: Eva Ehninger, Antje Krause-Wahl (Hg.): In Terms of Painting. Revolver Publishing, Berlin 2016, S. 288-300.
  • Vom Zertifikat als Beiwerk zur Authentifizierung als Kunst. In: Lucie Kolb, Christoph Lang, Wolfgang Ullrich, Judith Welter (Hg.): Art Handling. Partituren der Logistik. JPR Ringier, Zürich 2016, S. 81-89.
  • Ready-made und Poiesis. Zur Herstellung von bereits fertig Gemachtem. In: Andreas Beyer, Dario Gamboni (Hg.): Poiesis. Über das Tun in der Kunst. Deutscher Kunstverlag, Berlin und München 2014, S. 275-292.
  • Künstlertheorien der Theorieverweigerung im Abstrakten Expressionismus. In: Eva Ehninger, Magdalena Nieslony (Hg.): Theorie². Potenzial und Potenzierung künstlerischer Theorie. Peter Lang Verlag, Bern 2014, S. 111-127.
  • Necessarily Unique: the Drawing as the Multiplicand in the 1960s. In: Georg Ulrich Großmann, Petra Krutisch (Hg.): The challenge of the object: 33rd congress of the International Committee of the History of Art 2012 = Die Herausforderung des Objekts: 33. Internationaler Kunsthistoriker-Kongress/ CIHA 2012, T. 1-4. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 2013, S. 975-977.
  • Die Produzenten des Porte-bouteilles. In: Rachel Mader (Hg.): Kollektive Autorschaft in der Kunst. Alternatives Handeln und Denkmodell. Peter Lang Verlag, Bern 2012, S. 45-61.
  • Paradoxien der Erleuchtung. Jeff Koons vs. Pablo Picasso. In: Verena Krieger, Rachel Mader (Hg.): Ambiguität in der Kunst. Typen und Funktionen eines ästhetischen Paradigmas. Böhlau Verlag, Köln, Weimar und Wien 2010, S. 189-206.

Katalogtexte

  • Rosa. Geschlechter einer Farbe. In: Ausstellungs-Kat. Farbanstöße. Farbe in der neueren Kunst. Situation Kunst (für Max Imdahl). Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum, Bochum 2019, S. 96-107.
  • Dan Flavin – Untitled, 1968. In: Nina Schallenberg (Hg.): Sammlung Marx. 40 Werke / Marx Collection. 40 Works, Nationalgalerie zu Berlin und Edition Cantz, Berlin 2019, S. 66-69.
  • Von Parega und Paratexten. Max Schaffers Ränder zwischen Schrift und Bild / Of Parerga and Paratexts: Max Schaffer’s Edges between Text and Image. In: Ausstellung-Kat. Max Schaffer. Power of Style. GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen. Verlag für Moderne Kunst, Wien 2017, S. 45-54.
  • Zur Geschichte der buchstäblich buchstäblichen Kippfigur Untitled. In: Ausstellungs-Kat. Untitled (ohne Titel), Neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin 2010, S. 73-82.

Kunstkritiken, Ausstellungs- und Buchrezensionen

  • Anne-Sophie Aguilar & Éléonore Challine (Hg.): L'Enseigne. Une histoire visuelle et matérielle. In: Regards croisés. Deutsch-französische Zeitschrift für Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft & Ästhetik, No. 12, 2022, S. 145-147.
  • Biennale Arte di Venezia 2019/ Ralph Rugoff (Hg.): May You Live in Interesting Times. In: CAA reviews, caareviews.org/reviews/3684 (März 2020).
  • Detailverliebte Produktion. Über Thea Djordjaze bei Sprüth Magers, Berlin. In: Texte zur Kunst, Heft 103, September 2016, S. 213-215.
  • Maria Eichhorn in Bregenz, Austria. In: Artforum international, Vol. 53, October 2014, S. 296.
  • München, sogar. Über Marcel Duchamp im Kunstbau des Lenbachhauses, München. In: Texte zur Kunst, Heft 87, September 2012, S. 216-220.

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