Räume und im Raum sein beeinflussen, wie wir lernen und lehren. Dass Studierende in Reih und Glied, gerne in hintersten Reihen sitzen, fördert eine defensive, konsumorientierte Haltung. Umgekehrt: Es muss ja nicht gleich der Stuhlkreis sein, um eine offene Gesprächs- und Diskussionskultur zu fördern. Wie also lassen sich die Räume und räumliche Gestaltung unserer Hochschulen nutzen, wenn Tische und Stühle festgeschraubt sind oder Studierende nicht gezwungen werden sollen, ihre Komfortzone vollständig zu verlassen. Wie kann ich als Dozent*in Settings für mein didaktisches Szenario nutzen? Welche räumliche Gestaltung ist für welche Art von Veranstaltung am besten geeignet? Diesen Fragen wollen wir im Workshop nachgehen und dabei auch ganz praktisch auf Exkursion gehen und uns Räume ansehen, wie diese auf uns wirken und welche Gestaltungsmöglichkeiten bestehen.
In der Pandemie haben wir gelernt, dass das „Nicht-im-Raum-sein“ Lehren und gemeinsames Lernen erschweren kann. Dass das gleichzeitige im Blick haben verschiedener Räume der Teilnehmer*innen einer Videokonferenz ein wesentliches Element der Zoom-Fatigue ist. Und dass das Bett nicht unbedingt der geeignetste Lernraum ist. Der private Raum beeinflusst im Online-Setting den beruflichen und umgekehrt. Wie kann ich auch im Online-Setting die Effekte der eingeschränkten gemeinsamen Raumerfahrung mildern und mich einem gemeinsamen Raumgefühl nähern? Auch hier wollen wir gemeinsame Erfahrungen teilen und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in die Lage versetzt...
- Wirkung von Settings und Räumen auf die Lehre zu erkennen
- Möglichkeiten zur Gestaltung von Lehrsettings für das eigene Lehrszenario zu entwickeln
- Beispiele von Lehrsettings zu sammeln, zu tauschen und zu bearbeiten
- Wirkung von Räumen mittels praktischer Beobachtung und Experimentierens zu erfahren
- Online-Settings auf räumliche Gestaltungsmöglichkeiten zu untersuchen
Methoden
Impulsvortrag, gemeinsame Arbeit in Gruppen, Präsentation und Diskussion im Plenum, kollegialer Austausch, Klärung von Fragestellung und Anliegen der Teilnehmenden, praktische Beobachtung von Raumwirkung online und in Präsenz
Veranstaltungsinformationen
Termin
Mi 14. August 2024, 09.00 – 17.00 Uhr
Ort
Präsenz (Rauminformation folgt)
Dozentin
Corinna Ruppel
Umfang
Die Veranstaltung umfasst 10 Arbeitseinheiten (AE) und kann für das Zertifikatsprogramm "Hochschuldidaktische Qualifizierung" für die Bausteine 2.2 (Modul 2) oder 3.3 (Modul 3) anerkannt werden.
Anmeldung
Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Zur Anmeldung
Zielgruppe
Lehrende der Universität Oldenburg. Die Teilnahme ist kostenlos.
Zur Person: Corinna Ruppel ist studierte Sozialwirtin und Mediatorin, Certified Scrum Master und Design Thinking Instructor. Neben ihrer Beratungstätigkeit und langjährigen Erfahrung als Führungskraft sowie Projektmanagerin war und ist sie als Dozentin an verschiedenen Hochschulen (Hasso- Plattner-Institut Potsdam, Hochschule Düsseldorf, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) sowie in der Hochschuldidaktik unterwegs. Dabei beschäftigt sie sich mit der Frage, wie über eine projektbasierte Lehre die Problemlösekompetenz sowie Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Selbstorganisation der Studierenden gefördert werden kann.