Liebrecht

Liebrecht, Jobst

Statement

„Ich glaube an das Aufsteigen von Melodien in entscheidenden Lebenssituationen. Ich fühle mich also allen Melodikern zwischen Franz Schubert und Brian Wilson eng verbunden. In meinem musikalischen Denken spielen dann die präzise Form und Logik einer Struktur, sich verkürzende, verknappende wie auch expansive Abläufe, repetitive Muster und Ordnungsschemata eine große Rolle. Beeindruckt haben mich außerdem immer wieder alle Erscheinungen einer „musica impura“: gestörte Klänge, Geräusche, Aktionen, unsaubere Töne, querstehende, skurrile oder abseitige Details. Wenn ich jedoch eine umfassende Vision benennen sollte, dann sind es Freude, Trost und Gemeinschaft, die meine Musik den Zuhörern bringen möge. In den letzten Jahren habe ich mich deshalb verstärkt großen, erzählerischen musikalischen Formen zugewandt.“

Biographie

Jobst Liebrecht wurde 1965 in Hamburg geboren. Er dirigierte u.a. das Rundfunksinfonieorchester Berlin, die Duisburger Philharmoniker, die Sinfonietta Leipzig, das Münchner Kammerorchester sowie an den Opernhäusern in Hamburg, Halle und Gießen. Er ist ECHO-Preisträger und arbeitete mit vielen Neue-Musik-Ensembles zusammen wie mit dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien, dem Ensemble Resonanz, dem Ensemble Mosaik sowie dem EnsembleUnitedBerlin. Immer aktiv war er in der Jugendarbeit: Seit 2005 leitet er das Jugendsinfonieorchester Marzahn-Hellersdorf an der Hans-Werner-Henze-Musikschule, seit 2013 zusammen mit Gerhard Scherer das neu gegründete Landesjugendensemble für Neue Musik Berlin, seit 2014 die Kompositionswerkstatt für Kinder an der Berliner Staatsoper. 2015 und 2017 war Jobst Liebrecht als Kompositionslehrer an die Monash University in Melbourne, Australien eingeladen. Als Komponist hat Jobst Liebrecht ein mittlerweile breites Oeuvre von der Kammermusik über  Chorwerke bis hin zu einer Oper und fünf Sinfonien aufzuweisen. Seine Sinfonie Nr. 1 wurde in der Gedenkstätte Imgingak auf der Grenze zwischen Nord- und Südkorea aufgeführt. Seine Werke werden im Verlag Neue Musik, Berlin verlegt.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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