Aktuelles

  • Experimente mit Alltagsbezug sind die Spezialität der Chemielehrerin. Foto: EWE Stiftung

  • Portrait von Wiebke Endres sitzend in einem Klassenraum.

    Wiebke Endres hat den Klaus-von-Klitzing-Preis 2021 erhalten. Foto: EWE Stiftung

  • Wiebke Endres erklärt einer Schülerin ein Mikroskop.

    Schülerinnen und Schüler ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten – das motiviert Wiebke Endres. Foto: EWE Stiftung

Mit Herz und Engagement

Sie veranstaltet Schülerakademien, schreibt Kinderbücher und engagiert sich in internationalen Hilfsprojekten: Die Lehrerin Wiebke Endres aus Wilhelmshaven, Alumna der Universität, hat in diesem Jahr den Klaus-von-Klitzing-Preis erhalten.

Sie veranstaltet Schülerakademien, schreibt Kinderbücher und engagiert sich ehrenamtlich in internationalen Hilfsprojekten: Die Lehrerin Wiebke Endres aus Wilhelmshaven, Alumna der Universität, hat in diesem Jahr den Klaus-von-Klitzing-Preis erhalten.

Stets gut gelaunt, witzig, voller Ideen und Spontaneität: So beschreiben Schülerinnen und Kollegen vom Neuen Gymnasium Wilhelmshaven Studiendirektorin Dr. Wiebke Endres, Fachlehrerin für Mathematik und Chemie. „Sie entwickelt fortlaufend neue Ideen für das nächste und übernächste Projekt. Ihr Engagement kann gar nicht hoch genug geschätzt werden“, sagt auch Prof. Dr. Verena Pietzner, Vizepräsidentin der Universität Oldenburg und Hochschullehrerin für Didaktik der Chemie. Sie hat die Doktorarbeit betreut, die die 40-jährige Endres parallel zu ihrem Lehrerjob 2018 fertigstellte.

Für ihr Engagement wurde Endres nun mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis geehrt, den die Universität Oldenburg und die EWE Stiftung seit 2005 gemeinsam vergeben. Er würdigt herausragendes Engagement in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern. Endres, die sich gegen 33 Mitbewerberinnen und -bewerber aus ganz Deutschland durchgesetzt hatte, erhielt die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung in einer digitalen Feierstunde. Sie sei ein echtes Multitalent und zeige ein „überdurchschnittliches Engagement für Mathematik und die Naturwissenschaften“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Dem Gremium gehören neben Namensgeber und Physiknobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von Klitzing Vertreter der Universität Oldenburg, der EWE Stiftung sowie der Schulleiter der Graf-Anton-Günther-Schule an, in der sonst die Verleihung stattfindet.

Tatsächlich hat die Wilhelmshavener Pädagogin in den letzten Jahren eine beeindruckende Zahl von Ideen verwirklicht. Dazu zählen mehrtägige Schüler-Akademien mit unterschiedlichen Schwerpunkten, ein neues Radioformat, in dem Schüler Experimente für zu Hause vorstellen, die Teilnahme an der „Experimentiermeile“ in Wilhelmshaven, sowie eine Kooperation mit der Zeitschrift „Chemie in unserer Zeit“, die Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland die Publikation erster wissenschaftlicher Artikel ermöglicht. Endres, die auch in der Schulleitung des Neuen Gymnasiums tätig ist, setzte sich dafür ein, dass ihre Schule Biosphärenschule und MINT-Exzellenzschule wurde. Vor kurzem gründete sie den Verein „Lehrer ohne Grenzen“, der Bildungsprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern fördert und sich für die internationale Zusammenarbeit von Schulen einsetzt.

„Wir dürfen auch die Kinder und Jugendlichen nicht vergessen, die keinen Zugang zu Bildung haben“, sagte Endres bei der Preisverleihung. Ihren persönlichen Anteil des Preisgeldes in Höhe von 5.000 Euro will sie an eine Schule für behinderte Kinder auf Bali spenden. Daheim in Wilhelmshaven setzt sie im Unterricht auf Experimente und Exkursionen, fährt mit ihrer Klasse, einer naturwissenschaftlichen Profilklasse, etwa zum Wilhelmshavener Aquarium oder besucht einen Bauernhof. Sie sehe ihre Aufgabe darin, Schülerinnen und Schüler zu ermutigen, ihre Träume zu verfolgen, so die Pädagogin. Sie wolle das Talent der Jugendlichen fördern, ihre Neugier wecken und ihnen Raum geben, um kreativ zu sein und sich auszuprobieren.

„Sie arbeitet wirklich unermüdlich daran, Kindern naturwissenschaftliche Themen näher zu bringen“, lobt Vizepräsidentin Pietzner. Ein gutes Beispiel sei die von Endres ins Leben gerufene „Akademie am Meer“, in der Viert- bis Sechstklässler auf interdisziplinäre und lebenspraktische Weise erfahren, wie relevant die Naturwissenschaften etwa für den Umweltschutz sind. Auch Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder zeigte sich beeindruckt davon, wie Endres Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters für Mathematik und Naturwissenschaften begeistert. „Unterstützt durch erfolgreiche Kooperationen gelingt es ihr, Wissenschaft und Forschung in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu integrieren. Das freut uns als Universität, die sich dem forschungsorientierten Lehren und Lernen verschrieben hat, ganz besonders“, sagte Bruder.

Klaus von Klitzing, der die ersten Jahre seiner Schulzeit in Oldenburg verbrachte, ist unter anderem Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Mitglied des Internationalen Solvay Instituts. 1980 entdeckte er einen neuen Quanteneffekt und erhielt dafür 1985 den Nobelpreis für Physik. Die nach ihm benannte Von-Klitzing-Konstante beeinflusste wesentlich die moderne Halbleiterentwicklung und die Präzisionsmesstechnik. Seit 2006 ist er Ehrendoktor der Universität Oldenburg.

diz-Webmaster (Stand: 20.06.2024)  | 
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