Das praxis- und transferorientierte Forschungsprojekt Wandel im individuellen Engagement sowie neue und innovative Organisations(re)formen wird in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt und durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) gefördert. Es widmet sich dem Wandel im individuellen Engagement und den Auswirkungen auf Prozesse und Strukturen der Organisation des Engagements unter grundlegend veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Konkret untersucht wird, 1. wie sich der Wandel im individuellen Engagement auf die Organisation(en) des Engagements auswirkt, 2. über welche Vorstellungen, Konzepte und Strategien Praxisexpert*innen zur Bewältigung des Wandels und Gewinnung und Bindung von Engagierten verfügen und 3. welche neuen und innovativen Organisations(re)formen im Engagement entwickelt werden.
Das Forschungsprojekt soll die Spannbreite des Engagements von informellen bis hin zu hierarchisch-verbandlichen Organisationsformen sowie die unterschiedlichen Altersgruppen und Milieus Engagierter in verschiedenen Handlungsfeldern des organisierten Engagements erfassen (wie Sport und Bewegung, Kultur und Musik, sozialer Bereich, Unfall- oder Rettungsdienst oder freiwillige Feuerwehr, Politik und politische Interessenvertretung).
Das Projekt startete im Frühjahr 2025 mit einer (inter-)nationalen Literaturrecherche zu neuen und innovativen Engagementformen, der Erschließung der Untersuchungsregionen und der Entwicklung der Erhebungsinstrumente. Anhand der Kriterien „ländlich-geprägt“ und „wirtschaftlich relativ strukturschwach“ wurden je eine Untersuchungsregion in West- und in Ostdeutschland ausgewählt. Im September 2025 begann die Erhebungsphase mit ersten leitfadenbasierten qualitativen Expert*inneninterviews und Gruppendiskussionen in den beiden Untersuchungsregionen. Ergänzend ist zu Beginn des kommenden Jahres eine quantitative Erhebung mittels einer Online-Befragung geplant.
Die Erhebung und die Auswertung der empirischen Befunde sowie die sich daraus möglicherweise ergebenden Handlungsfolgen werden mit den Praxispartner*innen (Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V. und Stiftung Aktive Bürgerschaft) intensiv und ergebnisorientiert diskutiert.