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05. März 2004  051/04

Philosophieren mit Kindern

Oldenburg. "Wie ist das All entstanden?" "Warum gibt es Krieg?" "Warum werden Menschen geboren, wenn sie doch wieder sterben müssen?" - Das Spektrum von Kinderfragen ist unerschöpflich. Sie zielen auf letzte Gründe, drehen sich um Werte und Normen ebenso wie um scheinbare Banalitäten. In den Fragen der Kinder artikulieren sich Neugier und naives Staunen über Gott und die Welt - eine Haltung, die auch der Philosophie zu eigen ist.

So ist es nur konsequent, das zusammenzubringen, was zusammengehört: "Philosophieren mit Kindern im Primarbereich" lautet das Thema einer zweitägigen Konferenz für GrundschulehrerInnen, Eltern und alle Interessierten, die die Arbeitsgruppe Sachunterricht der Universität Oldenburg zusammen mit dem Fachverband Philosophie e. V. und der Gesellschaft der Didaktik des Sachunterrichts am 23. und 24. April 2004 im Hörsaalgebäude der Universität Oldenburg veranstaltet.

Das zunehmende Bewusstsein von Eltern und Lehrenden für die intellektuellen wie emotionalen Möglichkeiten und Bedürfnisse von Kindern sei ein Grund für das in den letzten Jahren gewachsene Interesse am Philosophieren mit Kindern, so Dr. Silke Pfeifer, Organisatorin der Konferenz und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik. In ihrem einführendem Vortrag spricht sie über "Die Förderung von Nachdenklichkeit und Orientierung durch Philosophieren". Pfeiffer zufolge können Erwachsene Kindern bei ihrer Suche nach Deutung und Sinn hilfreiche Begleiter sein, vorausgesetzt, sie haben selbst das Fragen und Philosophieren nicht verlernt und sind bereit, Kindern auf gleicher Augenhöhe zu begegnen.

Die Konferenz will den Erwachsenen Mut machen auf Kinderfragen einzugehen und ihnen Mittel dafür an die Hand geben. Über "Philosophieren ohne Lizenz?" referiert Prof. Dr. Dr. hc. Helmut Schreier, Erziehungswissenschaftler an der Universität Hamburg, am zweiten Konferenztag. "Philosophieren als elementare Kulturtechnik" lautet der Vortrag von Prof. Dr. Ekkehard Martens, Hamburger Hochschullehrer für Didaktik der Philosophie. In Arbeitsgruppen und Workshops geht es um Philosophieren über Natur und Zeit, Freundschaft und Glück, um Märchen, Fabeln und Kinderbücher.

Kontakt: Dr. Silke Pfeiffer, Tel.: 0441/798-2017, E-Mail:


Philosophie im Klassenraum

In einer dritten Klasse diskutierten Kinder über die Frage: "Was war am Anfang?" Dabei entspann sich folgendes Gespräch:
Peter: Am Anfang war gar nichts? Da war alles leer.
Melanie: Das geht gar nicht, das gar nichts ist. Es ist immer etwas und daraus wird dann was Neues. Wenn du z. B. ein Haus aus LEGO bauen willst, musst du erst mal Steine haben.
Lucas: Am Anfang flogen so Teile durch den Weltraum, das ist so ähnlich wie mit den LEGO - Steinen und die sind dann immer schneller geworden und gegeneinander gehaun und dann gab es einen Knall.
Antje: Und die Klumpen waren dann die Planeten?
Peter: Woher willst du das wissen? Du warst doch nicht dabei?
Melanie: Vielleicht ist das auch ganz anders gewesen.

 

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