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01. November 2013   415/13  

25 Jahre Informatik an der Universität Oldenburg

Oldenburg. Vor 25 Jahren war es soweit: 1988 konstituierte sich an der Universität Oldenburg der Fachbereich Informatik. Dieses Jubiläum würdigte das Fach heute mit einem Festakt im Hörsaalzentrum. „Die Entwicklung der Informatik ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte an der Universität“, erklärte Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Vizepräsident für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Qualitätsmanagement der Universität, vor den zahlreichen Gästen. Sie genieße einen außergewöhnlich guten Ruf weit über ihre Fachgrenzen hinweg und trage mit ihrer hervorragenden und exzellenten Forschung dazu bei, dass die Universität Oldenburg international wahrgenommen werde.
Als mit drei Professoren vor 25 Jahren die Informatik startete, widmeten sie sich einem sehr jungen Forschungsfeld: Die Entwicklung von Computern, IT-Systemen und Softwareprogrammen steckte noch in den Kinderschuhen. „Der Niedersächsische Landtag genehmigte die Einführung der Informatik in Oldenburg, um einen zukunftsträchtigen Forschungszweig an der Universität zu etablieren – zu dem sie sich dann auch eindrucksvoll entwickelte“, so der Stuttgarter Informatiker Prof. Dr. Volker Claus in seiner Festrede. Claus war der erste Hochschullehrer für Informatik an der Universität und Gründungsdekan des Fachbereichs.
Das Hauptaugenmerk in Oldenburg galt zunächst der Berufungspolitik auf einem schwierigen Markt. Aber die gelang so gut, dass anlässlich der Konstituierung des Fachbereichs der damalige Wissenschaftsminister Johan Tönnies-Cassens ins Schwärmen geriet. Der Universität Oldenburg sei es gelungen, das Beste, was es auf dem Informatikmarkt gegeben habe, für sich zu gewinnen, verkündete er. Unter diesen Besten waren neben Volker Claus zwei Wissenschaftler, die bis heute für große Oldenburger Erfolge stehen: Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jürgen Appelrath und Prof. Dr. Werner Damm.
An den Start ging der Studiengang seinerzeit mit 60 Studierenden. In über 25 Jahren wurden fast 1.900 InformatikerInnen an der Universität Oldenburg ausgebildet und über 200 Promotionen abgeschlossen. Viele der AbsolventInnen haben hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Region gefunden oder ihre eigene IT-Firma erfolgreich gegründet. „Diese Erfolge verdeutlichen, dass wir über 25 Jahre hinweg die Lehre und Forschung ideal ausgerichtet haben“, so Prof. Dr. Susanne Boll, Direktorin des Departments für Informatik.
Innerhalb der vergangenen 25 Jahre baute die Informatik ihr ebenso grundlagen- wie anwendungsbezogenes Forschungsprofil mit Anknüpfungspunkten in den Wirtschaftswissenschaften, den Naturwissenschaften und der Medizin kontinuierlich aus. „Aktuell forschen und unterrichten 21 Professorinnen und Professoren am Department für Informatik – mehr als doppelt so viel wie ursprünglich eingeplant waren. Sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen im unermüdlichen Engagement alles daran, die Forschung an der Universität Oldenburg zu vernetzen und mit kreativen Ansätzen voranzutreiben“, so Boll.
Zu den Forschungsschwerpunkten der Oldenburger Informatik gehören die Bereiche „Vernetzte Informationssysteme“, „Sicherheitskritische und Eingebettete Systeme“ sowie „Informations- und Kommunikationstechnik zur Energieeffizienz“ WissenschaftlerInnen arbeiten beispielsweise im Bereich der Energieinformatik an IT-Lösungen zur Integration dezentraler und fluktuierender Einspeisung von Strom in das Versorgungssystem sowie am Aufbau intelligenter Stromversorgungsnetze, den Smart Grids.
Zu einem der größten Erfolge der Oldenburger Informatik zählt der Sonderforschungsbereich „Automatic Verification and Analysis of Complex Systems“ (AVACS), der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Seit Januar 2004 arbeiten bei AVACS unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Damm die WissenschaftlerInnen an Techniken zur mathematisch exakten Verifikation und zur Analyse von sicherheitskritischen eingebetteten Systemen, wie sie in Autos, Zügen oder Flugzeugen zum Einsatz kommen.
Ein wichtiger Meilenstein für die Oldenburger Informatik ist auch die Gründung des An-Instituts OFFIS im Jahr 1991. Ziel von OFFIS war es, die Grundlagenforschung der Informatik zu computergestützter Informationsverarbeitung in Hard- und Software-Systemen in anwendungsnahe Entwicklungen zu überführen. Mit Erfolg: Mittlerweile hat OFFIS über 270 MitarbeiterInnen und zählt zu einem der drittmittelstärksten An-Institute in Niedersachsen.
Besonderen Wert legt die Oldenburger Informatik auch auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Beispiele dafür sind das DFG-geförderte Graduiertenkolleg „Systemkorrektheit unter widrigen Umständen – SCARE“ oder das Promotionsprogramm „Systemintegration Erneuerbare Energien“, in dem DoktorandInnen zu Technologien für eine nachhaltige Energieversorgung forschen. In jüngster Vergangenheit entstanden am Department für Informatik zudem Kooperationsprojekte mit Universitäten in Entwicklungs- und Schwellenländern, um dort die Lehre im Bereich der Umwelt- und Wirtschaftsinformatik nach Oldenburger Vorbild zu etablieren. In den Studiengängen der Informatik wird großer Wert gelegt auf eine exzellente Ausbildung mit soliden Grundlagen, breitgefächerten Anwendungen und einer starken Forschungsorientierung.

Auf dem Foto (v.l.): Prof. Dr. Volker Claus (Gründungsdekan des Fachbereichs Informatik), Prof. Dr. Susanne Boll (Direktorin des Departments für Informatik) und Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Vizepräsident für Wissenschaftlichen Nachwuchs und Qualitätsmanagement der Universität Oldenburg.

ⓘ www.informatik.uni-oldenburg.de/
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Susanne Boll, Departement für Informatik, Tel.: 0441/9722-213, E-Mail: susanne.boll(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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