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Dagmar Freist

Nele Gram

 

19. November 2013   441/13   Veranstaltungsankündigung

„Die Tränen der Königin“
Konzert und Vortrag im Rahmen des Kooperationsprojekts „Freiheitsraum Reformation“

Oldenburg. „Die Tränen der Königin“ – unter diesem Titel findet am Sonntag, 24. November, 17.00 Uhr, in der Oldenburger Ansgari-Kirche, eine Veranstaltung mit Konzert und Erläuterungen von Prof. Dr. Dagmar Freist, Historikerin an der Universität Oldenburg, statt. Auf dem Programm des von Veronika Skuplik geleiteten Ensemble „La Dolcezza“ stehen Werke von Henry Purcell (1659 –1695), Matthew Locke (1621 – 1677) und Antonio Bertali (1605 – 1669). Solisten sind Nele Gramß (Sopran) und Harry von der Kamp (Bass). Die Veranstaltung ist Teil des nordwestdeutschen Kooperationsprojekts „Freiheitsraum Reformation“, das die Universität koordiniert.
In ihrem Vortrag über Henrietta Maria (1609 – 1669), die katholische Ehefrau von Karl I., König von England, Schottland und Irland aus dem Haus Stuart, spricht Freist über die Dramatik der religiösen Konflikte, die Hinrichtung Karls und die Klagelieder Henrietta Marias. „Als fünfzehnjähriges Mädchen reist die junge Französin Henrietta Maria im Jahre 1625 durch das vom dreißigjährigen Krieg geschüttelte Europa nach England einem, so scheint es, ungewissen Abenteuer entgegen.“ Die überzeugte Katholikin soll als zukünftige Gemahlin des protestantischen englischen Königs für das Wohl der katholischen Minderheit in England eintreten – das waren die Bedingungen Roms, um dieser gemischtkonfessionellen Ehe zuzustimmen. „Mit dieser Forderung“, so Freist, „war das Schicksal der jungen Frau, das mit den Tränen der Königin endet, fast schon vorgezeichnet. England galt damals als äußerst anti-katholisch.“ In einer Verkettung von Umständen wird Henrietta Maria mitverantwortlich gemacht für den Ausbruch des englischen Bürgerkriegs im Jahre 1637. Zu den Begründungen der kriegerischen Auseinandersetzungen gehört der Vorwurf einer drohenden Rekatholisierung des Landes. Am 30. Januar 1649 wird Karl I. hingerichtet. In Briefen ist die Trauer und Liebe dieser Königin um ihren Mann überliefert – und, was bislang völlig unbekannt und berührend ist, auch in der Musik des 17. Jahrhunderts.
„Trauer und Liebe“, so die Barockgeigerin Skuplik, „gehören zu den zentralen menschlichen Gefühlen, denen die Musik seit ihren Anfängen Ausdruck verleiht“. Das Besondere an der Überlieferung des Klagelieds der Königin sei der unmittelbare historische Bezug. Die ganze Dramatik, Liebe und Trauer dieses Lebens finde hier eine Stimme und vermittele die Brutalität kriegerischer Religionskonflikte. „Ich hatte zufällig das Lamento della Regina Inghiterra von Antonio Bertali gefunden und war fasziniert von der Musik“, erinnert sich Skuplik, „als ich von der Historikerin Dagmar Freist erfuhr, dass sie über Henrietta Maria geforscht hat“. Und so wurde die Projektidee „Die Tränen der Königin“ geboren. Das Konzert spiegelt in Musik und Wort die bewegte Lebensgeschichte der Königin von der Hochzeit bis zur Hinrichtung des Königs. Auf ungewöhnliche Weise wird hier die Spannung zwischen Liebe, Lebensfreude, Hingabe, Tod und Trauer lebendig.
Eintritt: 15, erm. 10 Euro.


Bild 1: Die Barockgeigerin Veronika Skuplik (Foto: Andreas Etter)
Bild 2: Die Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist
Bild 3: Plakat zur Veranstaltung

ⓘ freiheitsraumreformation.de/
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Dagmar Freist, Institut für Geschichte, Tel.: 0441/798-4640, E-Mail: dagmar.freist(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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