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04. März 2014 078/14 Forschung
Was ist Europäern ihre Energieversorgung wert?
Oldenburg. Auch wenn sie teurer ist: Energie aus Sonne und Windkraft trägt zur allgemeinen Lebenszufriedenheit der Bevölkerung bei. Das ist ein Ergebnis einer europaweiten Studie von Prof. Dr. Heinz Welsch und Philipp Biermann, Volkswirtschaftler an der Universität Oldenburg. Unter dem Titel „Electricity Supply Preferences in Europe – Evidence from Subjective Well-Being Data“ (Präferenzen bei der Stromversorgung in Europa – Befunde anhand von Daten zum subjektiven Wohlergehen) haben die beiden Oldenburger Volkswirtschaftler den Zusammenhang zwischen der Stromversorgung, ihren länderspezifischen Kosten, ihrer Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und der allgemeinen Lebenszufriedenheit der Bevölkerung untersucht.
Dabei stützen sie sich zum einen auf Datenmaterial der International Energy Agency über den jeweiligen Energiemix aus Kohle, Öl, Gas, Wasser, Sonne und Wind, und Biokraftstoffe. Für den subjektiven Faktor greifen sie auf repräsentative Erhebungen zurück, die im Rahmen der European Social Surveys (ESS) im Zeitraum 2002 bis 2011 in 26 europäischen Ländern bei rund 140.000 Personen durchgeführt wurden. „Durch den Abgleich der Daten haben wir festgestellt, dass mit einem höheren Anteil von Wind- und Solarstrom gegenüber der Kernenergie die allgemeine Zufriedenheit der Bevölkerung in den europäischen Ländern steigt“, erklärt Welsch. Dieser Zusammenhang verstärkte sich deutlich nach dem Atomunfall im japanischen Fukushima. „Da ein höherer Anteil von Wind- und Solarenergie im Durchschnitt mit höheren und ein höherer Kernenergieanteil mit niedrigeren Strompreisen einhergeht, deuten unsere Befunde auf eine Präferenz für saubere und risikoarme Formen der Stromversorgung trotz höherer Kosten hin“, so Welsch. Im Schnitt habe ein Anstieg der Wind- und Solarenergie um einen Prozentpunkt denselben Einfluss auf die allgemeine Zufriedenheit wie ein Anstieg des jährlichen Haushaltseinkommens um mehr als 900 Euro.
Heinz Welsch und Philipp Biermann: Electricity Supply Preferences in Europe – Evidence from Subjective Well-Being Data, Volkswirtschaftliche Diskussionspapiere, Universität Oldenburg
Die Studie ist im Internet einsehbar.
ⓘ | www.uni-oldenburg.de/fileadmin/user_upload/wire/fachgebiete/vwl/V-359-13.pdf |
ⓚ | Kontakt: Prof. Dr. Heinz Welsch, Institut für Volkswirtschaftslehre, Tel.: 0441/798-4112, E-Mail: heinz.welschuni-oldenburg.de |