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3. Juni 2024 108/24 Forschung
Wie sich unsere Zellen gegen Viren schützen
Universität Oldenburg unterstützt Hepatitis-E-Forschung des Virologen Volker Kinast
Oldenburg. Mit welchen Mechanismen reagieren menschliche Leberzellen auf eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus? Und woran liegt es, dass einige Typen dieses Virus vom Tier auf den Menschen übertragbar sind, andere aber nicht? Daran forscht der Virologe Dr. Volker Kinast von der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften an der Universität Oldenburg. Um seine Forschung auszubauen, erhält er jetzt ein „Carl von Ossietzky Young Researchers‘ Fellowship“ der Universität Oldenburg. „Mit dieser Förderung zeichnen wir herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die in zukunftsträchtigen Feldern forschen. Sie können in den drei Jahren der Förderung sowohl ihre Forschung vorantreiben als auch Anträge für eine längerfristige Drittmittelförderung vorbereiten“, erklärt Prof. Dr. Ralf Grüttemeier, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Universität.
Im Mittelpunkt von Kinasts Forschung stehen Hepatitis-E-Viren (HEV), die wie SARS-CoV-2, dem Auslöser von COVID-19, zu den RNA-Viren zählen, also ein Genom aus Ribonukleinsäure aufweisen. Je nach Genotyp übertragen sich Hepatitis-E-Viren durch Schmierinfektion oder verunreinigtes Trinkwasser von Mensch zu Mensch oder gelangen durch Verzehr von Fleisch, insbesondere rohem Schweinefleisch, vom Tier in den menschlichen Organismus. HEV ist zwar weltweit die häufigste Ursache für eine virale Hepatitisinfektion, bleibt aber häufig unbemerkt, weil oftmals keine spezifischen Symptome auftreten. Dabei kann HEV für Menschen mit eingeschränktem Immunsystem sowie schwangere Frauen schwerwiegende Folgen haben und ein Leberversagen verursachen.
Kinast will mit seinem Team die grundlegenden Interaktionen zwischen Wirt und Virus untersuchen. Dazu betrachtet er insbesondere die vom Tier auf den Menschen übertragbaren Genotypen des HEV. Der Oldenburger Virologe will herausfinden, wie das Virus den Übergang vom tierischen auf den menschlichen Wirt vollzieht, welche Eintrittsfaktoren diesen Prozess ermöglichen und wie es dem Virus gelingt, die angeborene Immunabwehr zu überwinden. Darüber hinaus nehmen Kinast und sein Team die Abwehrmechanismen der infizierten Zellen genauer unter die Lupe. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich Zellen vor einer Infektion schützen können. Diese Prozesse zu verstehen, soll langfristig dazu beitragen, wirksame Medikamente gegen eine Infektion entwickeln zu können.
Kinast studierte Biologie an der Universität Köln und erwarb seinen Master in Biomedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo er 2020 auch promovierte. Anschließend war er als Forscher an der Universität Bochum tätig und wechselte 2022 zur Universitätsmedizin Oldenburg. Dort forscht er in der Abteilung für Medizinische Mikrobiologie und Virologie von Prof. Dr. Axel Hamprecht. Zu seinem Team gehören zwei Doktorandinnen und eine Masterstudentin.
Bilder
Die Universität Oldenburg fördert die Forschung von Volker Kinast mit dem "Carl von Ossietzky Young Researchers' Fellowship". Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt |
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