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"Klänge sind wie Lebewesen"

Neuerscheinungen über die Komponistin Violeta Dinescu und ihr Werk

Bücher schreiben viele, doch nur wenigen ist es vergönnt, Gegenstand eines Buchs zu werden. Über Violeta Dinescu, Professorin an der Universität Oldenburg und, so der österreichische Standard, „eine der bedeutendsten Komponistinnen der Gegenwart“, ist soeben ein Sammelband im Pfau-Verlag erschienen.

Die Herausgeberin Eva-Maria Houben, Komponistin wie Dinescu, hat ein gutes Dutzend AutorInnen versammelt: freischaffende KünstlerInnen, Musikwis-senschaftlerInnen, SchulmusikerInnen, KritikerInnen, RedakteurInnen, DramaturgInnen und PädagogInnen. Aus unterschiedlichen Perspektiven nähern sie sich Dinescus musikalischem Werk und Wirken. Mit „Klänge sind wie Lebewesen“ ist ein Gespräch der Herausgeberin mit Dinescu überschrieben. Der freie Musikschriftsteller Josef Häusler hält eine „Laudatio auf Violeta Dinescu“ und gibt Einblicke in ihre Biographie; Gabor Halasz spürt der „Magie der Zahlen und Klänge“ in ihrer Kammeroper „Hunger und Durst“ nach; der in Amerika lehrende Wissenschaftler Prof. Dr. Dierk Hoffmann thematisiert die „ungewöhnliche Weltpremiere von Kythera“; und der Oldenburger Musikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Martin Stroh nimmt sich das Instrumentalwerk „Luftschiffe“ vor. Dinescu selbst gibt ihre persönlichen Ansichten zu Komposition und Mathematik wieder.

Dinescus Oeuvre erstreckt sich von der Instrumentalmusik über Chorliteratur, Gesangs- und Ballettkompositionen und Filmmusik bis hin zu Opern - auch für Kinder. Es ist im Anhang des Buchs auf 40 Seiten erstmals in einem Werkverzeichnis inklusive Biblio- wie Diskographie dokumentiert (Stand 2004).

Die 1953 in Bukarest geborene Künstlerin studierte Komposition, Klavier und Pädagogik am dortigen Konservatorium und erhielt nach dem Examen in Komposition, Klavier und Pädagogik einen Lehrauftrag an der George-Eunescu-Musikschule in Bukarest. In dieser Zeit entstanden die ersten Kompositionen, Konzertaufführungen und Rundfunkaufnahmen. Dinescu erhielt verschiedene Preise und wurde in den rumänischen Komponistenverband aufgenommen. Mit einem Stipendium kam sie 1982 nach Deutschland, wo sie seitdem lebt. Lehrtätigkeiten führten sie nach Heidelberg, Frankfurt, Bayreuth und in die USA. Seit 1996 lehrt sie als Professorin für Angewandte Komposition an der Universität Oldenburg. Hier setzt sie sich engagiert für die zeitgenössische Musik ein und hat 1999 ein Colloquium ins Leben gerufen, zu dem regelmäßig KomponistInnen von Rang und Namen, aber auch bedeutende InterpretInnen, MedienarbeiterInnen und Musikwissen-schaftlerInnen ihre Arbeit, ihre Werke und Projekte zur Debatte stellen.

Violeta Dinescu, hg. v. Eva-Maria Houben, Saarbrücken 2004, 168 S., zahlr. Abb., ISBN 3-89727-273-3

www.uni-oldenburg.de/musik/lehre/dinescu.html und www.pfau-verlag.de/shop/1-7-002.html

Helle Begeisterug

A-Cappella-Festival war ein großer Erfolg

Unter dem Motto „3 Tage Vokal Total im Januar“ organisierte das Institut für Musik ein A-Cappella-Festival anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des A-Cappella-Abends. Drei Konzertabende, diverse Workshops mit 250 TeilnehmerInnen aus Universität und Region sowie eine Offene Bühne sorgten für großen Zulauf und eine außerordentlich positive Resonanz des Publikums.

Bereits der Freitagabend, an dem sich kleine A-Cappella-Gruppen präsentierten, fand großen Anklang. Es traten sowohl studentische Gruppen auf, die mit teils selbst arrangierten Stücken ihr „Debüt“ gaben, als auch Ensembles, die sich schon in Oldenburg und Umgebung einen Namen gemacht haben. Neben „Quintessence“, dem gemischten Vokal-Ensemble aus Oldenburg, begeisterte auch die studentische Gruppe „Verdächtig A-Cappella“, die ihr breit gefächertes Programm mit Witz und Charme präsentierte.

Der Sonnabend stand im Zeichen der Workshops. Am „Abend der Chöre“ stellten sich neben den „Midlife Criers“ der seit einem Jahr bestehende „Pop- und Jazzchor“ des Instituts für Musik mit 70 SängerInnen unter der Leitung von Silja Stegemeier und Peter Vollhardt einem begeisterten Publikum vor.

Am Sonntag luden Al-Yasha Anderson und Beular Makhetha aus dem Ensemble des Musicals „König der Löwen“ zu einem Gospel- und einem Afrika-Workshop. Für Vielfalt sorgten auch der Schülerchor „Bra-Cappella“, die Frauengruppe „Herztöne“, der Gospelchor „Sing and Swing“ aus Sandkrug, der gemischte Chor „Kleinanzeiger“ aus Oldenburg, das Vokal-Ensemble der evangelischen Studentengemeinde sowie einige studentische Kleingruppen.

Den musikalischen Höhepunkt des Festivals setzte am Sonntagabend die Hamburger A-Cappella-Comedy-Gruppe „LaLeLu“ mit ihrem humorvollen und geistreichen Programm „Große Kunst für sehr viel Geld“. Dem Publikum wurde eine Mischung aus perfektem Satzgesang, originellen Arrangements und Eigenkompositionen, Stimmimitationen und Comedy geboten.
Hille Henrike Köhler, Wiebke Schwierjohann

Brecht rockt!

Unter dem Motto „Brecht rockt!“ steht ein Konzert am Freitag, 22. April 2005, 20.00 Uhr, in der Aula der Universität Oldenburg. Bekanntes und weniger bekanntes Material von Bertolt Brecht, Kurt Weill und Hanns Eisler wird von einer Rockband neu in Szene gesetzt. Mit hartem Groove und modernem Sound werden Musik und Texte „gelüftet und entstaubt“. „Brecht rockt!“ wurde bereits erfolgreich am Staatstheater Braunschweig aufgeführt.

Zu den Mitwirkenden gehören die Künstlerinnen Mona Tawussi und Insina Lüschen, die schon im Ensemble der Kulturetage, des Uni-Theaters OUT und im Oldenburgischen Staatstheater aufgetreten sind. Falko Burckert, Gunnar Greszik, Jörg Wockenfuß und Jan Beyer haben sich einen Namen gemacht u.a. mit ihren Theatermusiken am Staatstheater Braunschweig und Oldenburg. Ein Teil der Akteure hat auch bei der Kurt-Weill-Revue mitgewirkt. Eintrittspreis: 7,50 € (ermäßigt 5,- €).

Kunst sieht Mathematik

Zwanzig Mathematik- und Kunststudierende im Lehramt wagten im Rahmen einer Veranstaltung den Versuch, sich mit künstlerischen Mitteln der Mathematik zu nähern und stellten ihre Produkte in der Bibliothek aus. In dem Kunstwerk von Janna Arnold (Foto) stehen sich ein von Hand gemaltes und ein am Rechner erstelltes Bild gegenüber. Während das Unikat mit seinem individuellen Schwung nicht reproduzierbar ist, ist jede Linie des Computerbilds über mathematische Funktionen definiert.

www.eggrobb.de/kusima/

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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