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DFG-Projekt i3sic startet den Verschmelzungsprozess

Musterbeispiel für andere Hochschulen: Integriertes Informationsmanagement

Im Mai 2004 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für zunächst zwei Jahre eine Million s für das Projekt „i3sic“ bereitgestellt, das das Bibliotheks- und Informationssystem (BIS), das Rechenzentrum sowie die Datenverarbeitung der Verwaltung zu einer neuen Zentralen Einrichtung für Integriertes Informationsmanagement verschmelzen und damit ein Musterbeispiel für andere Hochschulen schaffen soll. i3sic hat inzwischen seine Arbeit aufgenommen. Koordinatorin ist die Arbeits- und Organisationspsychologin Antje Garrels-Nikisch, die auch als Kommunikationsmanagerin ausgebildet ist.

Die Arbeits- und Organisaionspsychologin Antje Garrels-Nikisch (rechts), hier im Gespräch mit der Projektassistentin Nicole Rosenboom, koordiniert des Projekt "i3sic".
Foto: Wilfried Golletz

Neben der Entwicklung einer integrierten und nutzerorientierten Organisation sollen in den nächsten Jahren drei beispielhafte Projekte realisiert werden. So ist geplant, die bis jetzt zahlreichen Nutzerverwaltungen mit einer Identity-Management-Lösung zu integrieren. Für die Studierenden soll eine Portallösung eingeführt werden, die alle Informationen und Dienstleistungen rund um das Studium komfortabel zusammenfasst. Portale für andere Zielgruppen sollen folgen. Schließlich werden Module zur Vermittlung von Medienkompetenz entwickelt, um den Studierenden Schlüsselqualifikationen für das Suchen, Finden und Weiterverarbeiten von Informationen zu vermitteln.

Mit der Besetzung aller Projektstellen zum Ende des letzten Jahres ist die Arbeit inzwischen in mehreren Arbeitsgruppen aufgenommen worden. Neben dem Personal der neuen Einrichtung arbeiten hier auch VertreterInnen der NutzerInnen aus Fakultäten und Verwaltung mit. Für einige Bereiche wird noch ein intensiver Dialog mit den verschiedenen Kundengruppen aufgenommen werden, um nicht am Nutzerbedarf vorbei zu planen. Die Integration und die Teilprojekte erfordern Zeit und Geduld. Dennoch konnten erste Verbesserungen bereits erreicht werden.

Die Basisdienstleistungen für alle Hochschulangehörigen haben dabei höchste Priorität. Entsprechend wurde in die Stabilisierung des E-Mail-Dienstes investiert. In einem Pilotversuch wurde hierzu neue Software getestet - und zwar so erfolgreich, dass das Land eine Landeslizenz für das Produkt erwarb. Das neue System läuft wesentlich stabiler, obwohl sich das E-Mail-Aufkommen innerhalb eines Jahres verdoppelt hat. Von 140.000 E-Mails pro Tag sind 80 Prozent Spam und 5.000 bis 7.000 Virusträger. Diese unerwünschte Fracht wird herausgefiltert.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten konnten sich Studierende im Wintersemester online zu ihren Prüfungen anmelden. Weitere Selbstbedienungsfunktionen sind geplant. Das Präsidium hat entschieden, für die Lehre uniweit die erfolgreich erprobte Lernplattform Stud.IP einzusetzen, damit die Studierenden nicht mehrere verschiedene Systeme benutzen müssen. Die Konzentration bringt deutliche Vorteile: Lehrende und Studierende müssen nur den Umgang mit einer Plattform erlernen, und die nötige technische Unterstützung und Schulung kann effizienter organisiert werden.

Module zur Vermittlung von Informations- und IT-Kompetenz an die Studierenden im Bachelor-Bereich können bereits jetzt angeboten werden, weitere Module - auch für Master-Studiengänge - sind geplant. Die Arbeitsgruppe Server- und PC-Support arbeitet intensiv mit den IT-Beauftragten einiger Institute zusammen, um gemeinsamden Service zu verbessern.

www.uni-oldenburg.de/projekti3sic/

Auschwitz, Krieg und Gott

Antwort auf Jürgen Heumanns "Tsunami und Gott"

Über „Tsunami und Gott“ hatte der Theologe Prof. Dr. Jürgen Heumann einen Beitrag in der Februar-Ausgabe des UNI-INFO geschrieben - für Artur H. E. Wersche, Absolvent der Universität, Anlass genug, Heumann zu antworten.

Die Überschrift könnte wie folgt erweitert werden: Gott und Tsunami und Krieg und Auschwitz und Dresden und Irak und ... Das Gottesverständnis hat in unserer Entwicklungsgeschichte fortlaufende Veränderungen erfahren. Mit dem Wachstum des menschlichen Gehirns und der damit verbundenen Zunahme der Intelligenz hat sich der Mensch in ungewisser Vorzeit durch Genuss der Früchte vom Baum der Erkenntnis von der Wahrnehmung der Natur zum Zwecke der Erhaltung der Art von den anderen Kreaturen abgesondert. Er nahm die Natur nicht mehr nur als Mittel der Ernährung wahr, sondern hinterfragte: Was ist das? Woher kommt das? Wozu dient das? So begann der Mensch, seine Sprache zu entwickeln und den Erscheinungen der Natur Namen zu geben. Dem Wasser, den Wolken, dem Regen, dem Donner und Anderem wurden menschlichen Gestalten zugeordnet, die die Erscheinungen „machten“, also verursachten. So sind Götter entstanden (Zeus, Poseidon u.a.), denen verschiedene göttliche Funktionen zugeschrieben wurden. Diese Zeit des Polytheismus reichte bis in das zweite Jahrtausend vor Christus. Erst durch das Alte Testament wurde durch Offenbarung der Wille Gottes in einer Person erfahren. Unser heutiges Verständnis von Gott stammt nach wie vor aus dieser Zeit, die auch in etwa mit den ersten Christen zusammenfällt (Qumran). Gott wurde zum Begriff des personalisierten, absoluten Schöpfers aller Erscheinungen der irdischen Natur und des Herrschers des Kosmos. Was wir Menschen des zweiten Jahrtausends nach Christus brauchen, ist ein unserer Zeit und unserem Verständnis angepasster „Lieber Gott“. Wir können nicht einen absoluten Schöpfer anerkennen und uns gleichzeitig darüber beklagen, dass er offenbar nicht alles zum Besten geschaffen hat. Wenn wir mit unseren unzureichenden menschlichen Fähigkeiten hinterfragen, warum Gott den Menschen Leiden zumutet - z.B. Mord, Krankheit, Schmerzen, Armut, Hunger - müssen wir einmal versuchen uns vorzustellen, dass es ohne Leiden auch kein entsprechendes Pendant gäbe, also keine Liebe, keine Gesundheit, keine Freiheit von Schmerzen, keinen Wohlstand, keine Sättigung. Unsere menschliche Existenz würde sich ohne die widersprüchlich erscheinenden Gegebenheiten in einem Zustand eines Gewürms befinden.

Bleibt die Frage, nach welchen Kriterien Gott Freud und Leid den Menschen zuteilt und zumutet. Unsere christliche Religion und auch jede andere Religion vermögen zu dieser Frage keine Antwort zu geben. Die Frage wird oft ausweichend mit dem biblischen Wort „Gottes Wege sind nicht unsere Wege“ beantwortet. Bleiben wir aber beim Inbegriff des absoluten Gottes - einen anderen kann man sich, nach heutigem Erkenntnisstand, nicht vorstellen -, dann ist damit verbunden, dass dieser Gott offenbar kein Empfinden für Gerechtigkeit auf Erden hat. Aber ein Gott der menschliche Mängel hat ist nicht vorstellbar. Er hat dieses Empfinden somit nur für seine Geschöpfe auf Erden geschaffen. Gottes Gerechtigkeit muss also dort liegen, wo wir sie nicht wahrnehmen können. Sie kann nur nichtirdischer Natur sein, dürfte somit nur im Jenseits, nach unserem Tode zu unserer Kenntnis gelangen. Die Frage, ob durch Gebete eine Änderung der Konzeption Gottes möglich ist, bleibt aber nach wie vor unbeantwortet. Es kann nach wie vor zu Gott gebetet werden, wenn uns Menschen die Ereignisse auf Erden unverständlich erscheinen. Die vorstehenden Erkenntnisse sollten, nach Meinung des Autors, möglichst bald in einer Art Reformation in der Religion Eingang finden.


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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