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Klaus-von-Klitzing-Preis
Mit Schülern auf Augenhöhe
Kasseler Physiklehrer erhält
Klaus-von-Klitzing-Preis 2007
Der Kasseler Mathematik- und Physiklehrer Klaus-Peter Haupt ist „Lehrer des Jahres für naturwissenschaftliche Fächer“. Am 13. November nahm er den mit 15.000 € dotierten Klaus-von-Klitzing-Preis, den die Universität Oldenburg und die EWE Stiftung jährlich vergeben, aus den Händen des Physik-Nobelpreisträgers Prof. Dr. Klaus von Klitzing vor rund 200 geladenen Gästen in der Aula des Alten Gymnasiums Oldenburg entgegen.
Mit Klaus-Peter Haupt werde ein Lehrer ausgezeichnet, der mit nahezu unerschöpflicher Energie Jugendliche für Wissenschaft, Teamarbeit und selbstständiges, projektbezogenes Forschen zu begeistern versuche, sagte von Klitzing.
Klaus von Klitzing und Preisträger Klaus-Peter Haupt: Unerschöpfliche Energie. Foto: Peter Duddek |
Der 54-jährige Haupt ist Lehrer an der Albert-Schweitzer-Schule in Kassel, Studiendirektor am Studienseminar für Gymnasien in Kassel sowie Gründer und Leiter des 2002 gegründeten „PhysikClubs“ der Kinder- und Jugendakademie Kassel. Im „PhysikClub“ arbeiten derzeit 70 SchülerInnen aus 17 nordhessischen Schulen in 26 physikalischen Projekten. Die individuelle Förderung durch eigenständige Lehr-Lernverfahren ist Haupts bevorzugte Arbeitsmethode: Die SchülerInnen eignen sich selbstständig Wissen an, der Lehrer wird zum Lernberater und arbeitet auf gleicher Augenhöhe mit ihnen. Auch wenn Hochbegabte in Haupts „PhysikClub“ besondere Unterstützung finden, geht es vor allem um SchülerInnen, die ein besonderes Interesse und die Bereitschaft zum eigenständigen Arbeiten mitbringen. Von nationalen und internationalen Wettbewerben kehren „PhysikClub“-SchülerInnen regelmäßig als PreisträgerInnen zurück. Haupt, der neben Physik und Mathematik auch Astrophysik und Philosophie unterrichtet, ist in der Lehreraus- und fortbildung tätig und zudem Vorsitzender des Astronomischen Arbeitskreises Kassel e.V. 2003 erhielt er den Ehrenbrief des Landes Hessen. In Zusammenarbeit mit der Universität Kassel, an der er einen Lehrauftrag hat, plant er derzeit die Gründung eines Schülerforschungszentrums.
Der Klaus-von-Klitzing-Preis trage dazu bei, die Leistungen von Lehrern zu würdigen und sie zu motivieren, sagte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann. Dies sei bei naturwissenschaftlichen Fächern besonders wichtig, da in Deutschland mehr Interesse bei Schülern geweckt werden müsse. Viel zu wenig Abiturienten entschlössen sich, diese Fächer zu studieren. Dass die Universität Oldenburg die Initiative zu diesem Preis ergriffen habe, bestätige einmal mehr ihren hervorragenden Ruf auch als Lehrerausbildungsstätte.
Der Klaus-von-Klitzing-Preis geht auf eine Idee des Oldenburger Neurobiologen und Vizepräsidenten für Forschung, Prof. Dr. Reto Weiler, zurück. Er will damit die Bedeutung eines lebendigen naturwissenschaftlichen Unterrichts an deutschen Schulen unterstreichen. Nur so sei es möglich, erklärte Weiler, ein nachhaltiges Interesse an den Fächern Biologie, Chemie, Physik und Mathematik zu fördern.
„Auf gut ausgebildete Naturwissenschaftler und Ingenieure kann nicht verzichtet werden, wenn Deutschland wettbewerbsfähig bleiben will“, begründete Vorstandsmitglied Michael Wagener das Engagement der EWE Stiftung. Mit dem Klitzing-Preis wolle die Stiftung dazu beitragen, leistungsorientierten Nachwuchs für diesen Bereich zu entdecken und zu fördern.
Die Universität Oldenburg und die EWE Stiftung kooperieren bei der Preisvergabe mit namhaften Förderern im Bildungsbereich: mit Jugend forscht, der Schülerolympiade des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Karl Heinz Beckurts-Stiftung. Diese reichen Vorschläge ein, aus der die Jury des Klaus-von-Klitzing-Preises einen Lehrer oder eine Lehrerin auswählt.