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Inhalt 2/2011

Ortstermin

Die Universität besteht aus Orten der Begegnung, des Denkens und Forschens. Kennen Sie die Orte der Universität? In der Rubrik „Ortstermin“ stellen wir Ihnen fortan einige vor.

Spuren durch Sand

Wasserstrahlschneidanlage

Konzentriert blickt Olaf Seifert auf das Buch in seinen Händen. Nicht etwa um es zu lesen, sondern um es zu durchbohren. Seifert darf das, denn es ist sein heutiger Auftrag für die Wasserstrahlschneidanlage. Auf seiner Nase sitzt auch keine Lese-, sondern eine Schutzbrille, und er trägt Ohrenschützer. Fachgerecht spannt der gelernte Maschinenbaumechaniker den Wälzer zwischen Metallplatten, positioniert den Bohrerkopf und nimmt am Computer letzte Feinjustierungen vor. Schon schneidet der winzige, mit Spezialsand angereicherte Wasserstrahl mit einem Druck von 3500 bar durch das zehn Zentimeter dicke Material. Für die Anlage ein Leichtes – bis auf Sicherheitsglas kann sie sämtliche Materialien, auch massive Stahlteile, auf hundertstel Millimeter genau bearbeiten. Dass es von ihr nur zwei Exemplare im Raum Oldenburg gibt, macht sie zusätzlich besonders.

Nach wenigen Minuten nimmt Seifert das Buch aus der Anlage und sieht prüfend durch das Loch: Durchblick mal anders. Später wird es sich mit anderen gelochten Büchern dekorativ um einen PC-Ständer in der Bibliothek ranken. Auch an vielen weiteren Stellen an der Universität hinterlässt der Sandwasserstrahl seine Spuren in Form von Schildern, Schaltgehäusen oder Metallkonstrukten. So fein ihr Strahl, so wuchtig die Wasserstrahlschneidanlage: Sie nimmt fast den gesamten 14 Quadratmeter großen Raum ein. Das stört Seifert aber nicht. Für ihn persönlich liegt gerade darin das Besondere: „In diesem Raum sind wirklich nur ich und die Maschine.“ (ml)

(Stand: 20.06.2024)  | 
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