Hochschulzeitung UNI-INFO

Inhalt 2/2011

Personalien


Verstorben

Ulrich Günther †

Ulrich Günther, der am 3. Januar im Alter von 87 Jahren gestorben ist, repräsentiert eine Generation von Musikpädagogen, die als Jugendliche die Musikerziehung im Dritten Reich miterlebt, in den 1960er Jahren die verbliebenen Reste dieser Tradition mit wissenschaftlicher Akribie kritisiert, Anfang der 1970er Jahren diese Kritik in radikalen Reformkonzepten ausformuliert und im Laufe dieses Jahrzehnts dann in Studienmodellen konkretisiert haben. Ulrich Günthers Besonderheit innerhalb dieser Generation war, dass er die eigentliche Bezugsgröße der Musikpädagogik, den Schüler, auch methodologisch nie aus dem Auge verloren hat. Dies war durchaus ungewöhnlich, weil die musikpädagogischen Auseinandersetzungen der Nachkriegszeit sich nicht entlang der Betroffenen, sondern „der Sache selbst“, der Musik bzw. der Kunstwerke, bewegt haben. Mit der „Auditiven Wahrnehmungserziehung“ formulierte Günther eine neue Inhaltsbestimmung und Zielsetzung von Musikunterricht: Ziel der Musikerziehung sollte ein Hörer sein, der der Avantgardemusik ebenso selbstbewusst und kritisch gegenübertritt wie der Popmusik oder „Klassik“. Dieses Konzept wurde in einem Team von Musiklehrer/innen praktisch erprobt, und Günther hat bis ins hohe Alter hinein diese Art Teamarbeit und Unterrichtsforschung gepflegt, weiter entwickelt und als seinen Beitrag zur aktuellen bildungspolitischen Forderung nach Schülerorientierung des Unterrichts verstanden.
Wolfgang Martin Stroh

Doris Meyer-Logemann †

Doris Meyer-Logemann, Lehrkraft für Textilproduktion im Fach Materielle Kultur, ist in der Nacht zum 24. Januar nur wenige Wochen nach Wiederausbruch ihrer schweren Krankheit verstorben. Meyer-Logemann war eine starke Person, und sie hing bis zuletzt – Anfang Januar lehrte sie noch – an ihrer Arbeit. „Die hält mich“, hat sie uns gesagt. Meyer-Logemann hatte in Oldenburg Lehramt studiert und anschließend in der Industrie gearbeitet, was ihr Interesse an den sozialen und ökologischen Bedingungen der Textil- und Bekleidungsproduktion entfachte. Seit 1987 gestaltete sie das damalige Fach Textilwissenschaft, heute Materielle Kultur, mit – sie wurde unsere Fachfrau für Textiles.
Sie vermochte es auf besondere Weise, Praxis und Theorie zu verbinden und liebte Projektarbeit; zuletzt engagierte sie sich im „Trachten“-Forschungsprojekt. In ihrem Lieblingsmodul „Textilien und Nachhaltigkeit“ suchte sie gemeinsam mit den Studierenden und ihrem Lehrpartner nach alltagstauglichen Konzepten – durch und durch Pragmatikerin, war sie skeptisch gegen hochfliegende Lösungen, die nicht zu Ende gedacht waren. Wir werden sie, ihre Fachkompetenz, Kollegialität und ihre Beharrlichkeit vermissen.
Karen Ellwanger


Personalien

Peter SchuppProf. Dr. Peter Schupp, bislang Hochschullehrer und Direktor an der Universität Guam (USA), hat den Ruf auf die Professur für „Umweltbiochemie/Chemische Ökologie“ angenommen. Schupp studierte von 1985 bis 1993 Biologie, Meeresbiologie, Limnologie und Ozeanographie an den Universitäten Mainz, Konstanz, Oregon und Guam. Seine Doktorarbeit schloss er 2000 an der Universität Würzburg ab. Es folgten Forschungs-aufenthalte in Chuuk (Mikronesien) und Sydney (Australien). Schupps Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Biofouling, Bio-Innovation, Umweltbiochemie und Chemische Ökologie.

Dietmar GrubeProf. Dr. Dietmar Grube, bislang Hochschullehrer an der Universität Vechta, hat den Ruf auf die Professur für „Pädagogische Psychologie“ angenommen. Grube studierte Psychologie in Göttingen und übernahm dort anschließend eine Forschungs- und Lehrtätigkeit. Von 1993 bis zu seiner Promotion 1998 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der TU Dresden. Nach einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Assistent habilitierte er sich 2004 im Fach Psychologie an der Universität Göttingen. 2008 und 2009 vertrat Grube die Professur für „Pädagogische Psychologie“ an der Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie. Zentrale Themen sind Lernen und Gedächtnis, kognitive Entwicklung, Entwicklung schulfachlicher Kompetenzen, Lernvoraussetzungen und Lernstörungen.

Markus TepeDr. Markus Tepe hat den Ruf auf die Juniorprofessur für „Positive Politische Theorie / Politische Ökonomie“ angenommen. Sein Studium der Politikwissenschaft, des Öffentlichen Rechts und der Wirtschaftspolitik absolvierte er an den Universitäten Münster und Exeter (Großbritannien). Nach dem Studienabschluss in Münster 2005 promovierte Tepe im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs „Pfade organisatorischer Prozesse“ an der Freien Universität Berlin. Seit 2008 ist er als Postdoktorand im DFG Sonderforschungsbereich 597 an der Universität Oldenburg tätig. Zentrale Themen seiner Forschung sind Politische Ökonomie, Positive Politische Theorie sowie Methoden empirischer Sozialforschung.

Einstellungen im Wissenschaftsbereich

Patrick Zägel, IBU
Dr. Stefanie Enriquez-Geppert, Psychologie
Dr. Anja Fitter, ICBM
Dr. Beate Grünberg, Forschungszentrum Neurosensorik
Dr. Rainer Henking, Physik
Aline Henzler, IBU
Antje Lietzmann, Pädagogik
Martin Podszus, Sonder- u. Rehabilitationspädagogik
Patrick Zark, IRAC

Einstellungen im Dienstleistungsbereich

Charlotte Schäffer, COAST
Ulrich Wielage, Dez. 4
Ausgeschieden
Angelika Boenisch, Präsidialamt
Swenja Bölter, Dez. 2
Heide-Marie Müller-Heinz, Dez. 3
Folkert Sanders, Dez. 4

25-jähriges Dienstjubiläum

Peter Jägeler, BIS
Prof. Dr. Michael Kleyer, IBU
Uwe Kohlrenken, BIS
Rolf-Jürgen Weiß, IT

40-jähriges Dienstjubiläum

Volker Paluch, Dez. 1


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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