Macht, Moderne und Männlichkeit? Ambivalenzen des Herrenanzugs
Macht, Moderne und Männlichkeit? Ambivalenzen des Herrenanzugs
Beteiligte: Prof. Dr. Karen Ellwanger, Prof. Dr. Silke Wenk, Lüder Tietz (Koordination)
Zeitraum: Mai 2009
Förderung: Gerda Henkel Stiftung, UGO
Struktur: Neues Lehrformat mit Nachwuchs-Symposium (Mai 2009), Publikation eines Sammelbandes (in Vorbereitung)
Kulturwissenschaftliche, kunstwissenschaftliche, körpersoziologische, politische, ethnologische und repräsentationskritische Forschungen aus einer von Gender und Queer Studies informierten Perspektive zur Ambivalenzproduktion des Herrenanzugs. In der Männerforschung wie überhaupt in der Genderforschung ist die Bedeutung des Herrenanzugs für die Naturalisierung heterosexueller bürgerlicher Männlichkeit bisher kaum rezipiert. Die Kleidungsforschung, die den Herrenanzug bisher vorwiegend kostümhistorisch untersucht hat, hat erst ansatzweise herausgearbeitet, dass und wie im Herrenanzug Macht, Modernität und Männlichkeit miteinander verknüpft sind. Seit einigen Jahrzehnten ist der Herrenanzug Ambivalenzen und Hybridisierung unterworfen. So waren Aneignungen von Dandys und als Künstleruniform, durch Frauen, von Lesben, Drag Kings und Transmännern, in Jugendkulturen und in postkolonialen Kontexten von Interesse.