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Volker Schindel

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Di 15-16 Uhr

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Eine Brücke in die Zukunft

Klanginstallation von Enrico Stolzenburg in Zusammenarbeit mit dem Institut für Musik zum 50. Jubiläum der Carl von Ossietzky Universität.

Feierliche Eröffnung: 22. Juni 2024 um 17 Uhr

Aktuelle Pressemitteilung

Weiteres Programm am 22. Juni: 
Institut für Musik – 50 Jahre

„Es wird einmal die Stunde kommen, wo alles Gegenwart sein wird, was jetzt noch vage Zukunft ist, wo die Zeit selber von uns Rechenschaft fordern wird, was wir all die Jahre getan haben. Von unserer Antwort wird es abhängen, ob wir ihren Weg teilen dürfen oder ob sie über uns hinweggehen wird“

Carl von Ossietzky: Ein Wort über Aktivismus, in: Monatliche Mitteilungen des Deutschen Monistenbundes, 1. März 1918.

Die Klanginstallation knüpft anlässlich des 50. Jubiläums an dieses Zitat an und will die Universität der Gegenwart für die Zukunft hörbar machen. Sie ist speziell für den Ort der Brücke geschaffen und als Dauerinstallation konzipiert. Es handelt sich um ein kooperatives Projekt, an dem über den Zeitraum eines Semesters viele Studierende und Dozierende des Instituts für Musik mitgewirkt haben. Die Komposition, die zu hören ist, verwendet originale und transformierte Tonaufnahmen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Universität (Mensa, Bibliothek, Labor...). Sie dokumentiert unseren Alltag im Heute und schlägt auf künstlerische Weise eine Brücke ins Morgen.

Die Installation spielt nacheinander 36 kleine Stücke.
Zwischen allen Stücken sind unterschiedlich lange Pausen von maximal 4 Minuten.
Nach 150 Minuten startet der Loop von vorn.
Die Installation läuft täglich von 8 bis 18 Uhr. Sie ist jederzeit öffentlich zugänglich.
Der Eintritt ist frei.

Der Ort

Der Übergang auf der Brücke zum Gebäude der Mensa und der Bibliothek fasziniert vom ersten Augenblick an durch seine futuristisch anmutende Form. Die klare Architektur einer vergangenen Zeit ist in die Jahre gekommen, wirkt jedoch mit dem kühlen Sichtbeton gleichermaßen historisch wie modern und erscheint, mit etwas Fantasie, wie das Setting für einen alten Science-Fiction-Film.

So wie in der Gestalt, gibt es auch in ihrer Anwendung einen faszinierenden Widerspruch. Einerseits liegt die Brücke sehr sichtbar und prominent im Zentrum eines maßgeblichen Gebäudekomplexes, andererseits wird sie, selbst bei Regen, überraschend selten genutzt. Der Weg über den Zebrastreifen scheint für den täglichen Gebrauch plausibler.

Bei leichtem Autoverkehr wird der Weg auf der Brücke neben der Optik und dem Gebrauch auch klanglich interessant. Wie Wasser an einem Ufer rollen die Fahrzeuge in Wellen heran und verschwinden wieder. Im Sommer hören wir von hier aus die Vögel in den Bäumen und das Stimmengewirr der Studierenden auf dem Mensavorplatz. Zu jeder Tageszeit gibt es Fahrräder, Busse und Menschen, die zu Fuß gehen. Diese und andere Alltagsgeräusche machen den großen Resonanzraum der Brücke und der Gebäudekonstruktion zu einem klanglich besonderen Ort.

Vorgehensweise

Arbeitsschritt 1 

Die Studierenden wie Dozierenden der Seminare fertigen im Austausch mit dem Berliner Klangkünstler Aufnahmen (field recordings) in der Universität an. 

Enrico Stolzenburg erstellt seit November 2022 eigene Aufnahmen vor Ort.

Arbeitsschritt 2 

Die Seminare transformieren die Aufnahmen der „Geräusche“ in Instrumental- und Vokalklänge. Dabei halten sie sich konsequent an die Zeitstruktur der Originalaufnahmen, und es entsteht eine „Musik“. So wird beispielsweise aus der Baustelle am Zebrastreifen Percussionsklang, aus dem Kaffeeautomaten ein Saxophonsolo, aus dem Klang des Eingangsbereiches ein Chor, das Labor wird zur Glasharfe.

Arbeitsschritt 3

Enrico Stolzenburg verhält sich kompositorisch zu dem Material aus den Seminaren. Er ergänzt, kombiniert, bearbeitet und fertigt schließlich die finalen Tonspuren an, die im Loop als Zuspielung der 4-Kanal-Klanginstallation zu hören sind. 

Die Klanginstallation wird am 22. Juni um 17 Uhr performativ mit Live-Programm eingeweiht.

Mitwirkende

Künstlerische Leitung: Enrico Stolzenburg

Projektleitung: Volker Schindel

Projektkoordination: Nina Aubke & Wiebke Hermsteiner

Technische und künstlerische Mitarbeit: Hagen Pianka und Hermann Stolzenburg
 

Kammerchor (Leitung: Silja Stegemeier)

Julia Barwig, Hauke Mirco Bents, Aaron Beyersdorf, Ilka Dirksen, Hakon Dorn, Clemens Hupka, Carla Josupeit, Katharina Kaht, Ragnar Kleen, Hanna Kretschmer, Jennifer Lambertz, Luisa Manegold, Jule Manja Molchin, Jan-Daniel Moulai, Clemens Ohlendorf, Lucija Periša, Valentina Josefa Pille, Lina Pokern, Lilli Rhensius, Sophia Rother, Malin Rudolph, Anna Elia Schmidt, Jonas Schmitt, Kajsa-Linn Schnaak, Jordis Antonia Schönlau, Simon Stendel, Jonathan Strehle, Simone Thyen, Louis Wilke

Seminar: Komposition(en) für die Klanginstallation „Eine Brücke in die Zukunft“ anlässlich des 50. Jubiläums der CvO-Uni Oldenburg (Leitung: Olga Riazantceva-Schwarz)

Linnéa Gutekunst, Annette Kurz, Hagen Pianka, Erika Reinhardt, Christin Stefanie Scheibe

Seminar: Musik Macht Theater - Teilprojekt zum CvO-Jubiläum (Leitung: Christiane Abt)

Julia Barwig, Carina Dirks, Natalie Hagen, Dmitrey Ivanov, Niels Jantschalek, Lisa Klawonn, Wiebke Johanna Legtenborg, Sophia Rother, Frederika Scheifler, Mona Semken, Lara Spechmann, Rouven Thiele, Jan Tschuschke, Sarah Wagner, Janel Zajac

Seminar: Push the Bridge: Live Sampling für Eine Brücke in die Zukunft (Leitung: Jan-Torge Claussen)

Alysha Sebastiao, Amelie Trocka, Martain-Louis Wiek

Seminar: Impro- und Spielkonzepte für die musikalische Arbeit mit Gruppen WiSe 23/24 und SoSe 24 (Leitung: Volker Schindel)

Amelie Trocka, Maren Bußmann, Era Freiin von Massenbach, Linnéa Gutekunst, Valeria Hoffmann, Katharina Kaht, Jan-Phillip Köhler, Klaas Kretzmer, Annette Kurz, Melanie Miller, Lars Möllering, Hannah Rameil, Ann-Cathrin Reimann, Simon Stendel, Theresa Stengert

Seminar: Percussive Soundscapes (Leitung: Gereon Voß)

Jana Düning genannt Hagemann, Sophia Hilbers, Ragnar Kleen, Leo Rott

 

Aufnahmeorte und Dateinamen

  • Mensa
  • Brücke A2
  • Bibliothek 
  • Sport/Schwimmbad
  • Parkhaus
  • Institut für Musik: A09/A10/ A11
  • Flure A1, A14, A13
  • Unilabore Wechloy
  • Natur rund um den Campus

… und viele weitere Orte

Vita Enrico Stolzenburg

Enrico Stolzenburg, Jahrgang 1973, ist Theaterregisseur und Klangkünstler.

Er war Mitglied des Berliner Ensemble und Hausregisseur am Deutschen Nationaltheater Weimar, inszenierte unter anderem an der Schaubühne, am Deutschen Theater Berlin, am Theater Freiburg. Er realisierte Ur- und Erstaufführungen in Deutschland und in der Schweiz, in Athen, für das Festival d'Avignon, am Viirus-Theater sowie am Kiasma-Teatteri im Museum of Contemporary Art in Helsinki, im Miryang Theatre Village Südkorea und am Seika-Theater in Osaka.

Seine Inszenierungen gastierten auf internationalen Festivals wie Premières am Théâtre National de Strasbourg, Miryang Summer Performing Arts Festival in Südkorea, bei den Autorentheatertagen am Thalia Theater in Hamburg und am Deutschen Theater Berlin, „Auawirleben“-Zeitgenössisches Theatertreffen Bern, Hangö-Teaterträff in Finnland.

Als Klangkünstler arbeitet er interdisziplinär mit anderen Künstlerpersönlichkeiten zusammen und auch solistisch. Er realisierte ortsspezifische Kompositionen, Audiowalks und Klanginstallationen unter anderem für die Münchener Biennale, Kunstfest Weimar, Festival Neue Musik Rümlingen, Niedersächsische Musiktage, Sinfonieorchester Münster, Musikkollegium Winterthur, Wittener Tage für neue Kammermusik, Zeiträume Basel, Rainy Days Luxembourg, Lieu d’Europe Strasbourg, Donaueschinger Musiktage.

Als Professor für Szene im Studiengang Schauspiel unterrichtet er seit 2014 an der Universität der Künste Berlin.

Impressionen aus den Veranstaltungen

(Stand: 22.06.2024)  | 
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