Eine ergänzende Funktion kann die Suche mit der Beta-Version der Google- Wissenschafts-Suchmaschine besitzen, die Sie mit diesem Link aufrufen können: scholar.google.com/.
Mit Schlagworten oder Autor*innenamen können Sie auf diese Weise weitere Quellen recherchieren. Mitunter erhalten Sie auf diesem Weg Arbeitspapiere als Download, die ansonsten nicht verfügbar sind. Zudem sind hier auch Dokumente angegeben, die einen bestimmten Eintrag zitieren. So kann man hier auch analog zum SSCI recherchieren, wenn auch in einem deutlich bescheideneren Umfang.
Verfahren Sie dabei jedoch nicht nach der Devise, je entlegener die Quelle, desto wertvoller. Ist ein wissenschaftlicher Beitrag bedeutsam, so wird er in der Regel auch an einem gut sichtbaren Ort, d.h. in einer guten Zeitschrift, veröffentlicht. Wenn Sie die genannten Schritte absolviert haben, dürften Sie einen guten Einblick in das von Ihnen gewählte Thema gewonnen haben. Gleichwohl tauchen im Zuge der Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit typischerweise neue Themenfacetten, Autorenamen, Argumentationsstränge und Schlagworte auf, die zunächst nicht erfasst wurden. Mithin berührt ein betriebswirtschaftliches Thema auch Nachbardisziplinen wie etwa die Volkswirtschaftslehre, die Soziologie oder Psychologie. Aus diesem Grund muss die beschriebene Rechercheprozedur in modifizierter Form mehrfach durchlaufen werden.
In Anbetracht der weit reichenden Recherchemöglichkeiten, die mittlerweile zur Verfügung stehen, ist die Literaturarbeit auch der Gefahr ausgesetzt, auszuufern. Symptome hierfür sind:
- Sehr viele entlegene Quellen wie Arbeitspapiere und unbedeutende Sammelbände wurden bereits verarbeitet.
- Die Suche nach neuen Quellen ersetzt die Suche nach neuen Erkenntnissen.
- Es fehlen Qualitätsmaßstäbe und Selektionskriterien für Quellen.
- Der Hauptteil der Rechercheaktivitäten fördert nur die Quellen zu Tage, die an anderer Stelle bereits gefunden wurden.
Um den richtigen Mittelweg zwischen sorgfältiger Literaturarbeit und ausufernder Recherche zu finden, mögen folgende Orientierungspunkte hilfreich sein:
- Orientierung an der Fragestellung: Welchen Beitrag leisten die Quellen zur Beantwortung der leitenden Fragestellung der Arbeit? Ist dies nicht klar, muss die Quelle nicht berücksichtigt werden.
- Reputationsorientierung. Konzentrieren Sie Ihre Suche auf die einschlägigen, begutachteten Fachzeitschriften.
- Zeitliche Orientierung. Setzen Sie sich eine Frist, ab der Sie mit der Verschriftlichung beginnen. Der Prozess des Schreibens bringt Ihre Gedanken in eine Reihenfolge und fokussiert damit die Recherche.
- Orientierung an vergleichbaren Vorhaben. Analysieren Sie einen aktuellen und hochwertigen Artikel aus Ihrem Themengebiet. Haben Sie deutlich mehr einschlägige Quellen zu den einzelnen Aspekten des Themas verarbeitet als in dem Artikel angegeben, haben Sie das Thema wahrscheinlich bereits gut ausrecherchiert.