Zitation

Klassisches wörtliches Zitat

„Historisch gesehen gehen Schrift und Schreiben nicht auf die Textproduktion, sondern auf die Buchhaltung zurück“ (Becker-Mrotzek/Böttcher 2006, S. 12).

Längere zitierte Passagen (etwa ab drei Zielen Länge) werden als sogenannte Blockzitate gesetzt, d.h. vom Haupttext durch Einrückungen und Leerzeilen abgesetzt, sodass eine Markierung mit Anführungszeichen in diesen Fällen nicht notwendig ist. Enthält die zitierte Passage bereits ein Zitat (was man jedoch im Regelfall verhindern sollte), handelt es sich also um ein Zitat im Zitat, werden die ursprünglich doppelten Anführungszeichen des Zitats im Zitat zurückgesetzt auf einfache Anführungszeichen.

Wiederholtes Zitieren desselben Werkes

Wird ein Werk eines Autors zweimal direkt hintereinander zitiert, werden Nachname und Erscheinungsjahr durch (ebd.) ersetzt.

Beispiel:

„Auf diese Weise können Sprechhandlungen über Raum und Zeit hinweg transportiert werden“ (ebd., S. 14).

Ändert sich auch die Seitenzahl nicht, steht (ebd.) alleine.

Beispiel:

„Allerdings hat es ein halbes Jahrtausend nach Erfindung der Schrift gedauert, bis auch Texte damit aufbewahrt wurden“ (ebd.).

Umstellen, Auslassungen und Anpassung eines wörtlichen Zitats

„[S]prachliche Äußerungen [sind] so zu konzipieren, dass sie aus sich heraus verständlich sind […]“ (Becker-Mrotzek/Böttcher 2006, S. 57).

Sonderfälle:

Fehler und alte Orthographie werden so übernommen und evtl. mit [sic!] hinter dem entsprechenden Wort markiert. Hervorhebungen im Original müssen übernommen werden.

Sekundärzitate ('Zitieren aus zweiter Hand')

Sekundärzitate sind Zitate, die in dem von mir rezipierten Text bereits zitiert sind.

Sie sollten nur dann verwendet werden, wenn die Originalliteratur nicht zugänglich ist und werden mit „zitiert in“ bzw. „zitiert nach“ markiert.

Beispiel:

„Die Schüler schreiben nicht reflektiert über ein Thema (wie im Aufsatz), sondern sie stellen ihre Sache direkt dar. Dabei verhalten sie sich wie ein Schriftsteller.“ (Wessels 1999, S. 2007, zitiert nach Steinig/Huneke, S. 209)

Referieren (indirektes Zitieren)

Indirekte Zitate sind Stellen, die nicht wörtlich, aber sinngemäß aus einem anderen Text übernommen werden. Sie werden ohne Anführungszeichen verwendet und mit „vgl.“ markiert.

Beispiel:

Schreibaufgaben und schulische Schreibcurricula verlaufen weitestgehend parallel. So werden in der Grundschule vor allem narrative Textarten geschrieben, in der Sekundarstufe I deskriptive, informierende und reproduzierende und schließlich argumentative in der Sekundarstufe II (vgl. Becker-Mrotzek/Böttcher 2006, S.64).

Zur besonderen Kennzeichnung ist hier auch der Konjunktiv sinnvoll.

Generell gilt, dass die Quellenangaben nicht als Fußnoten angegeben werden, sondern nach dem amerikanischen System in den Text integriert werden. Dabei verwendet man die Kurzform (Autor Jahr:Seite). Eine komplette bibliographische Angabe ist hier nicht sinnvoll (auch nicht beim ersten Nennen der Quelle). Für Anmerkungen werden Fußnoten verwendet.

Germanistik-Webmaster (Stand: 20.06.2024)  | 
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