Kontakt

Lehrstuhlinhaber

Prof. Dr. Malte Rolf

Team

Personen

Sekretariat

Tina Schmelter

Anschrift

Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg
Fakultät IV - Institut für Geschichte
Ammerländer Heerstr. 114-118
26129 Oldenburg

Tobias Neubauer

Promotionsstipendiat

Zur Person

Tobias Neubauer (Jahrgang 1993) schloss im Dezember 2018 sein Bachelor-Studium im Fach Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ab. Im Frühjahr 2022 beendete er den Masterstudiengang Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erfolgreich, wobei sein Spezialisierungsbereich auf der Neueren und Neuesten Geschichte und dabei insbesondere auf der Geschichte Europas im 19. und 20. Jahrhundert lag. Im Anschluss an die Fertigstellung seiner Masterarbeit, die sich mit den Gewalttaten österreichisch-ungarischer Militärangehöriger in Galizien und der Bukowina während des Ersten Weltkrieges beschäftigte, war er als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter im Memorium Nürnberger Prozesse im Rahmen der Vorbereitung der Wechselausstellung „Rechtsterrorismus: Verschwörung und Selbstermächtigung - 1945 bis heute“ tätig. Zum aktuellen Zeitpunkt promoviert er an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg unter der Betreuung von Prof. Dr. Malte Rolf und Priv.-Doz. Dr. Tamara Scheer (Universität Wien). Seit Oktober 2022 ist er Promotionsstipendiat der Hanns-Seidel-Stiftung.

Dissertationsprojekt

Krieg nach außen – Krieg nach innen. Gräueltaten österreichisch-ungarischer militärischer Akteure gegen die Zivilbevölkerung im Ersten Weltkrieg

Der ab Sommer 1914 einsetzende „Große Krieg“ fand nicht nur zwischen den Streitkräften und den bewaffneten Kampfbeteiligten der sich einander feindlich gegenüberstehenden Kriegsparteien statt: die Gewalt griff im Ersten Weltkrieg auch auf die Zivilbevölkerung über. Gräueltaten gegen Zivilistinnen und Zivilisten wurden von verschiedenen Parteien verübt. Auch österreichisch-ungarische militärische Akteure führten ab Sommer 1914 einen Krieg, der sich nicht nur gegen die fremde, sondern auch gegen die eigene Zivilbevölkerung richten sollte. Sowohl außerhalb als auch innerhalb des Habsburgerreiches kam es zu gewaltsamen Übergriffen der Militärangehörigen gegen Zivilpersonen.

Das Dissertationsprojekt hat zum Ziel, zur Aufarbeitung jener Gräueltaten österreichisch-ungarischer militärischer Akteure beizutragen, indem es betroffene Bevölkerungsgruppen und Faktoren, die die Gewalttaten bedingten, identifiziert. Es wird hierbei unter anderem der Frage nachgegangen, welchen Einfluss Faktoren nehmen konnten, die bereits vor 1914 Bestand hatten – wie beispielsweise bestehende Problemstellen im Bereich der Verfassung und des Rechtsstaates oder auch der Umstand, dass militärische Akteure bereits im Vorfeld des Krieges bestimmte Bevölkerungsgruppen zu potenziellen inneren Feinden erklärt hatten. Darüber hinaus gilt es aber auch Faktoren zu ermitteln, die im Zusammenhang mit den Wandlungsprozessen des Sommers 1914 und infolge des Krieges sowie seines Verlaufes hinzutraten. Dabei sollen auch ihre Wirkungskräfte für die Entstehung der Gewalttaten aufgezeigt werden. Ein Vergleich verschiedener regionaler Gebiete des Habsburgerreiches – und dabei auch der Vergleich der in jenen Räumen stattgefundenen Gewalttaten – bietet dabei das Potenzial, die Fragestellungen des Forschungsprojektes beantworten zu können.

Insgesamt soll das Dissertationsprojekt nicht nur die Aufarbeitung jenes – über einen langen Zeitraum vergessenen – Kapitels der Geschichte der Habsburgermonarchie voranbringen, sondern darüber hinaus auch einen Beitrag zur Gewaltgeschichte des Ersten Weltkrieges leisten.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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