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Küstenobservatorium Spiekeroog (SCO)

Thomas Badewien

 

Daniela Pieck

Anschrift

ICBM-Zentrum für Marine Sensorik (ZfMarS)
Schleusenstraße 1
D-26382 Wilhelmshaven

Küstenobservatorium Spiekeroog (SCO)

Das integrierte Küstenobservatorium Spiekeroog (SCO) ist auf interdisziplinäre marine und terrestrische Ökosystemforschung ausgerichtet, die auch Grundwasseruntersuchungen beinhaltet. Küstenobservatorien sind der Schlüssel zu einem besseren Verständnis der Prozesse im Küstenbereich sowie deren Wechselwirkungen mit regionalen und globalen Umweltveränderungen. Inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer - der größten Wattfläche der Welt - stellt die vorgelagerte Insel Spiekeroog einen exklusiven Standort für ein Küstenobservatorium dar, das sich auf die Wechselwirkungen zwischen Land und Meer konzentriert. Die Land-Meer-Übergangszone ist ein wertvolles Gebiet, da hier einzigartige wissenschaftliche Fragestellungen unter anthropogenen und natürlichen Einflüssen bearbeitet werden. Dies etabliert das SCO als ein einzigartiges Küstenobservatorium, das durch seine Lage im Gezeitenbereich und die vielfältigen Forschungsfeldcharakteristika noch stärker an Relevanz gewinnt.

Die Messstation (Time-Series Station - TSS) Spiekeroog, die in einem Seegatt westlich von Spiekeroog im Jahr 2002 errichtet wurde, stellt die Basis für das SCO dar. Seitdem expandiert das SCO kontinuierlich und ist eine wertvolle Bereicherung, von der Bildung, Industrie, Regierung und Umweltschutz profitieren. Die Umsetzung einzelner Projekte wäre unmöglich ohne die Zusammenarbeit von SCO Infrastruktur, technischen Komponenten und Basiselementen.

Die Harmonisierung und Bündelung aller Aspekte und Kompetenzen des Küstenobservatorium Spiekeroogs wird ein nächster Schritt zur Konsolidierung des SCO sein. Die Projektunterstützung des SCO ist auf den Aufbau neuer Elemente ausgerichtet, nicht auf deren Instandhaltung, Sanierung oder Rückbau. Daher werden institutionelle Unterstützung und Finanzierungsmöglichkeiten benötigt, die nicht an Projekte gebunden sind, sondern darauf abzielen, Infrastruktur zu erhalten.

Im Jahr 2010 wurde das SCO Teil des COSYNA-Netzwerks und wurde 2018 offiziell als ein Standort des deutschen Netzwerks für ökologische und ökosystemare Langzeitforschung registriert (LTER-D).

Das Küstenobservatorium Spiekeroog (SCO) stellt eine Kombination aus Langzeitexperimenten (1, 5, 7) sowie kampagnenbasierter Forschung (6, 9) dar.
(1) Die Messstation Spiekeroog zeichnet seit 2002 kontinuierlich ozeanographische, meteorologische und biogeochemische Daten auf. (5) Experimentelle Inseln und angrenzende Salzwiesenflächen wurden 2014 errichtet, um Interaktionen von Pflanzen und Tieren zu untersuchen. Abiotische und biotische Daten werden seit dem Aufbau aufgezeichnet. (6) Der Nordstrand sowie die (9) Sandbank Janssand dienen seit 2014 bzw. 2002 als kampagnenbasierte Forschungsstandorte. (8) Ein Transekt zur Grundwasserbeobachtung wurde 2016 in Nord-Süd-Richtung am westlichen Teil der Ostplate geschaffen, um die Entwicklung von Dünen und (7) Süßwasserlinsen zu untersuchen. (10) Im Jahr 2011 wurde auf Spiekeroog ein modernes Forschungszentrum mit Labor- und Schulungsräumen sowie Unterkünften für Wissenschaftler aufgebaut.
Das Projekt Gute Küste Niedersachsen ist ein gutes Beispiel, welches viele verschiedene Komponenten des SCO erfolgreich nutzt. Es kombiniert die Forschung an verschiedenen Standorten um und auf der Insel und konzentriert sich für den marinen Teil hauptsächlich auf den Vergleich der Seegatten Otzumer Balje (2) und Harle (3), im letzteren Seegatt befindet sich eine lange Buhne (4) die als Küstenschutzmaßnahme dient.

ICBM-Webmaster (Stand: 20.06.2024)  | 
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