Ziele des Studiengangs

Studienziele

Interaktive, kooperative und cyber-physische Systeme durchdringen zunehmend unsere Lebenswelt und werden die Art und Weise, in der wir mit der physischen Umwelt und miteinander interagieren, in ähnlicher Weise verändern, wie dies das Internet bezüglich der Interaktion mit der virtuellen Welt getan hat. Die hiermit verbundenen technischen wie sozialen und gesellschaftlichen Umwälzungen zu verstehen und bewusst und verantwortlich zu gestalten erfordert ein Zusammenwirken vieler Disziplinen. Der Studiengang "M.Sc. Engineering of Socio-Technical Systems" befasst sich deshalb interdisziplinär mit diesem Themenfeld. Er vermittelt fachübergreifend die den wesentlichen Grundlagen des Entwurfs und der Evaluation von sicherheitskritischen Systemen in der Verbindung mit der Mensch-Technik-Interaktion. Besonderheit des Studiengangs ist die starke Kombination von Lehrangeboten aus der Informatik und der Psychologie, besonders der Kognitions- und Wahrnehmungspsychologie.

Mögliche Berufsfelder für Absolventinnen und Absolventen finden sich in allen Anwendungsbereichen, in denen interaktive, kooperative und cyber-physische Systeme (CPS) entwickelt und optimiert werden. Derartige Systeme werden zukünftig zentrale Beiträge zu Sicherheit, Effizienz, Komfort und Gesundheit des Menschen leisten und sind eine Schlüsseltechnologie der wirtschaftlich bedeutenden Domänen Smart Mobility, Smart Maritime, Smart Grid, Smart Production, Smart Home und Smart Health.

Die Absolventinnen und Absolventen arbeiten infolgedessen in Unternehmen als Usability oder Safety Engineer, im Bereich Human Factors, als Entwicklerinnen und Entwickler von Interaktion, Nutzungsschnittstellen und Kooperationsstrategien zukünftiger interaktiver und kooperativer informatischer wie cyber-physischer Systeme. Mögliche Anwendungsfelder finden sich in allen Anwendungsbereichen, in denen interaktive und kooperative System entwickelt werden. Dabei können die Branchen weitgefächert sein von mobiler Anwendungsentwicklung zu teilautonomen technischen Systemen, von Web-Services über Automotive und Aerospace zur Medizingeräteentwicklung.

Die drei Schwerpunkte im Master ermöglichen hierbei eine Akzentsetzung in verschiedene Richtungen der Gestaltung und Entwicklung sozio-technischer Systeme. Studierende im Schwerpunktes Human Computer Interaction setzen den Fokus auf die Gestaltung interaktiver Systeme im Sinne des User-Centered Design Process und wenden die Methoden und Grundlagen zur Entwicklung gebrauchstauglicher interaktiver Systeme an. Studierende des Schwerpunkts Embedded Brain Computer Interaction arbeiten als Entwicklerinnen und Entwickler von Sensorik und Aktorik zur Interaktion mit dem menschlichen Gehirn sowie als Entwicklerinnen und Entwickler von Assistenzsystemen, die Brain Computer Interaktionen nutzen. Absolventinnen und Absolventen im Schwerpunkt Systems Engineering arbeiten in der Forschung, Entwicklung und Sicherheitsanalyse cyber-physischer Systeme und haben ein breites Berufsfeld in der Beratung, der Systemanalyse, -gestaltung, und -einführung in vielen technischen wie kaufmännischen Branchen.

Der Studiengang adressiert den großen Bedarf an Fachkräften sowohl in der grundlagengetriebenen Entwicklung von soziotechnischen und sicherheitskritischen Systemen als auch in deren domänenspezifischer Anwendung. Die Absolventinnen und Absolventen finden national und international auch eine Möglichkeit zur Promotion in diesem sich entwickelnden Gebiet.

Der englischsprachige Master-Studiengang EngSTS bietet ein wissenschaftliches Vertiefungsstudium auf der Grundlage eines abgeschlossenen Bachelor-Studiums in der Informatik oder in der Psychologie mit technischer Ausrichtung bzw. in einem den vorgenannten fachlich eng verwandten Studiengang. Das Studienprogramm umfasst einen interdisziplinären Zugang zur Entwicklung sicherheitskritischer computerbasierter interaktiver Systeme unter besonderer Berücksichtigung des Zusammenspiels von Mensch und Technik. Er vereint hierzu Inhalte aus den Neurowissenschaften mit Methoden der ingenieurmäßigen Entwicklung von Informatiksystemen. Besonderheit des Studiengangs ist die starke Vernetzung von Lehrangeboten aus der Informatik und der Psychologie, besonders der Kognitions- und Wahrnehmungspsychologie.

Der Studiengang besteht aus einem verpflichtenden Anteil, welcher Kernkompetenzen im Bereich der ingenieurmäßigen Entwicklung soziotechnischer Systeme vermittelt, sowie aus die Vielfalt dieser Systeme und ihrer Anwendungsgebiete widerspiegelnden Schwerpunktsetzungen und Anwendungsbereichen. Hierbei widmen sich die Schwerpunkte verschiedenen Systemklassen, welche je spezifische Entwurfs- und Analysemethoden erfordern, während unterschiedliche domänenspezifische Anwendungsperspektiven in einem eigenen Strang des Studienplans vermittelt werden, so dass die Studierenden ungeachtet ihrer Spezialisierungen ein breites und über die spezifische Systemklasse hinausgehendes Anwendungswissen erlangen.

Absolventen und Absolventinnen dieses Studiengangs besitzen neben einem klaren Verständnis der für die Entwicklung zuverlässiger Soziotechnischer Systeme einschlägigen Prinzipien und Methoden der Informatik und Kognitionswissenschaften sowie ihrer Anwendungen einen Einblick in Methoden, Probleme und Ergebnisse aus neuester Forschung in diesem Themengebiet. Sie sind in der Lage, Theorien und Methoden, Vorgehensmodelle, Werkzeuge und Systeme nach wissenschaftlichen Kriterien zu beurteilen und zur Lösung praxisrelevanter Probleme anzuwenden. Sie vermögen diese Kompetenz auch auf komplexe und neuartige Probleme zu übertragen. Sie besitzen qualifizierte Kenntnisse über die Konstruktion, Spezifikation, Implementierung, Optimierung, Validierung und Sicherheitsanalyse sowie über Betrieb und Weiterentwicklung komplexer soziotechnischer Systeme und können diese zielgerichtet und problemangepasst einsetzen bzw. deren Einsatz leiten. Sie sind geschult, in transdisziplinären Teams die Anforderungen bestehender wie neuer Anwendungsdomänen zu ermitteln, zu dokumentieren, in Entwürfe sachgerechte soziotechnische Systemlösungen zu überführen, diese zu realisieren und bezüglich ihrer Eigenschaften einzuschätzen. Sie besitzen fundierte Kenntnisse über aktuelle Methoden der Systementwicklung, speziell der Entwicklung komplexer soziotechnischer Hardware-Softwaresysteme im Team. Sie besitzen die Fähigkeit zu verantwortlichem und verantwortungsbewusstem Handeln im Beruf und sind sich der gesellschaftlichen Auswirkungen technischer und soziotechnischer Systemlösungen bewusst.

Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs kennen zudem die Anforderungen beim Arbeiten in Gruppen sowie bei der überzeugenden Präsentation von eigenen oder fremden Arbeitsergebnissen und sind darauf vorbereitet, Führungspositionen in Teams und Unternehmen einzunehmen. Darüber hinaus sind sie mit dem aktuellen Stand der Forschung im Bereich der systematischen Entwicklung zuverlässiger soziotechnischer Systemlösungen vertraut und hierdurch für eine Tätigkeit in der industriellen wie akademischen Forschung und Entwicklung gleichermaßen qualifiziert.

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