Programm des Preisträgerkonzerts
Krystoffer Dreps
Institut für Musik (» Postanschrift)
Volker Schindel
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Programm des Preisträgerkonzerts
Programm - Vier Uraufführungen:
„Fusion” von Yuanbin Cao (3. Preis)
Cello - Elina Reller, Kontrabass - Klaas Hillmann, Taschenlampen/Performance: Ernestine Eickstädt, Clemens Ohlendorf, Wencke Thoden
„the h/ours of the night” von Niklas A. Chroust (Förderpreis)
Geige - Maren Bußmann, Cello: Elina Reller, Klavier - Julia Riechmann
„schuld?” von Niklas A. Chroust (Aufnahme in das Repertoire der Uni Oldenburg)
Gesang - Aaron Beyersdorf, Klavier - Faraz Forouzandeh
„Im Frühling 2022” von Yuanbin Cao (1. Preis)
Bassquerflöte - Carlotta Dewald, Performance: Ernestine Eickstädt, Maren Bußmann, Wencke Thoden
Technik (Ton + Licht): Jan-Phillip Köhler
Gesamtleitung: Volker Schindel
Moderationen: Volker Schindel & Fiona Kopp
Programmheft: Fiona Kopp
Konzeptionelle Vorplanung: Niklas Jahnel, Fiona Kopp, Volker Schindel
Das Programmheft ist in digitaler Form HIER verfügbar.
Das Uraufführungskonzert wurde umrahmt von der Installation
Musik für: „Zwischen Augen und Ohren”
16 Stahlbleche machen sich auf den Weg und musikalisieren die Physik zwischen Resonanz und Interferenz.
Als "Lautsprecher" für einfache elektronisch erzeugte Töne generieren sie auf ihrer Oberfläche figurative Muster und fügen dem Klang den Sound bei, der als Plattenhall seit 60 Jahren ein unverkennbares Merkmal vielen Studioproduktionen Größe und Würde verleiht.
Die Reise durch die orchestralen Qualitäten eines Stahlblechs pulsiert zwischen Science Fiction, Outerspace und berührt den Klang der Neuen Musik, die ebenfalls seit gut 60 Jahren Gestaltungsmöglichkeiten der elektronischen Musik in kompositorische Verfahren übersetzt.
In der Komposition für 16 schwingende Eisenbleche und Sand werden visuell nachvollziehbare Klangprozesse in mikrotonale Hörräume übersetzt, die ein persönliches Wahrnehmungsfeld eröffnen und zu einem außergewöhnlichen Hörerlebnis einladen.
Der Bremerhavener Aktivist für experimentelle Klanggeschehen Jens Carstensen hat zusammen mit Christoph Ogiermann und Mattia Bonafini von der Projektgruppe Neue Musik (pgnm Bremen) im Unerhört-Atelier das musikalische Konzept für die Konzertinstallation ausgearbeitet.
Mit einem genial einfachen Versuchsaufbau mit einer Metallplatte, etwas Sand und einem Geigenbogen zauberte einst der Physiker und Astronom Ernst Florens Friedrich Chladni durch Anstreichen der Platte Muster und entdeckte um 1780 herum Prinzip und Ordnung von Klangbildern, die als Chladnische Figuren in die Wissensgeschichte eingingen und ihn als Begründer der Lehre der physikalischen Akustik auszeichneten.
Im Konzert wird der Geigenbogen ersetzt, die 16 Eisenplatten werden mittels Elektronik zum Schwingen und Klingen angeregt. Plastisch kommt dies zur Erscheinung auf der Oberfläche der mit Sand bestreuten Eisenplatte in fließenden, dünenartigen Bewegungen, die der raumgreifenden musikalische Gestaltung der Konzertes den Rahmen geben.
Das Konzert ist nicht nur eine Reise durch die fast 250 Jahre alte Lehre der Akustik. Es rekonstruiert Strategien für eine Musik "im Raum", wie sie u.a. in zeitgenössischen Kompositionen von György Ligeti, Iannis Xenakis und Alvin Lucier oder auch bei den französischen Spektralisten um Gérard Grisey zu finden sind.
Gefördert wird diese "experimentelle musikalische Versuchsanordnung" durch den Bremerhavener Kulturtopf und klangpol -Netzwerk Neue Musik Nordwest.
https://unerhoert.net