Die Ermöglichung studentischer Partizipation in Bildungskontexten erweitert die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende und kann für Lehrende das Gefühl der eigenen Wirksamkeit in der Lehre verstärken. Durch partizipativ gestaltete Lehre und eine intensivere Zusammenarbeit können spannende, neue Seiten eines Themas hervorgebracht werden, sodass eine motivationssteigernde Lehr-Lern-Atmosphäre für Studierende und Lehrende entsteht. Deshalb ist es kein Selbstzweck, wenn Lehrende in ihrer Lehre Partizipation initiieren, sondern unterstützt Studierende dabei, ihre Lernziele besser zu erreichen und sich aktiv und engagiert in die Lehre einzubringen.
Gründe für das Gelingen studentischer Partizipation werden zum einen bei den Studierenden selbst verortet, zum anderen auf die strukturellen Bedingungen an den Hochschulen zurückgeführt. Darüber hinaus benötigt es aber eine generelle Kultur der Teilhabe aller Beteiligten. In diesem Workshop wird das Thema studentische Partizipation auf theoretisch-konzeptioneller und praktischer Ebene betrachtet. Hierfür werden aktuelle Forschungsergebnisse und Evaluationswerkzeuge vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmenden ein Handlungsraum für Partizipation und Open Educational Practices entlang konkreter Lehr-Lern-Beispiele entwickelt.
Das Verständnis von studentischer Partizipation in der Hochschullehre baut auf konstruktivistischen Lerntheorien auf und unterstützt somit den Shift from Teaching to Learning: Studierende werden aktiv in die Planung, Umsetzung und Evaluation der Lehre eingebunden und übernehmen Verantwortung für sich selbst, ihre Kommiliton*innen und das Gelingen der Lehrveranstaltung. Im Rahmen eines doppelten Theorie-Praxis Verständnisses, wird der Workshop selbst partizipativ sein und verschiedenen Partizipationsanlässe werden immer wieder reflektiert. Neben Inputs zu studentischer Partizipation in der Hochschullehre wird das Arbeiten an der Anwendung der Konzepte und Ansätze für die eigene Lehre und der Austausch der Teilnehmenden im Mittelpunkt des Workshops stehen.
Themenschwerpunkte
- Zusammenhang von Openness und Partizipation in der Hochschullehre
- Begriffsannäherung Open Educational Practices
- Vorstellung einer Auswahl an Konzepten und Theorien zur studentischen Partizipation
- Vorstellung von Partizipationsausprägungen und -typen sowie von Evaluationswerkzeugen
Ziele
- Sensibilisieren für eine Kultur der Teilhabe in der Hochschullehre
- Förderung der Demokratiekompetenz, des kritischen Denkens, der Kollaboration, des Verantwortungsbewusstseins, des Umgangs mit Prozess- und Ergebnisoffenheit
- Erarbeitung und Reflexion der eigenen Rolle als Lehrende(r)
- Reflexion der eigenen Lehrpraxis anhand eines konkreten Lehr-Lern-Beispiels
Veranstaltungsinformationen
Termine
Fr 08. September 2023, 9.00 – 14.00 Uhr (online)
Fr 22. September 2023, 9.00 – 10.00 Uhr (online)
Fr 06. Oktober 2023, 9.00 – 10.00 Uhr (online)
Fr 20. Oktober 2023, 9.00 – 10.00 Uhr (online)
Fr 03. November 2023, 9.30 – 17.30 Uhr (Präsenz)
Ort
online und Learning Lab @BIS (Bibliothek Standort Haarentor, Zwischenebene 4)
Dozent*innen
Franz Vergöhl M.Ed. (HafenCity Universität Hamburg) und Bonny Brandenburger M.A. (Universität Potsdam)
Umfang
Die Veranstaltung umfasst 20 Arbeitseinheiten (AE) und kann für das Zertifikatsprogramm "Hochschuldidaktische Qualifizierung" für die Bausteine 2.2 oder 3.3 anerkannt werden.
Anmeldung
Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Zur Anmeldung (Stud.IP)
Zielgruppe
Lehrende der Universität Oldenburg und Mitarbeiter*innen des Projektes participate@UOL. Die Teilnahme ist kostenlos.
Zu den Personen
Franz Vergöhl M.Ed. ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HafenCity Universität Hamburg. Aktuell promoviert er zum Thema Hochschullehre und studentische Partizipation.
Bonny Brandenburger M.A. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam. In ihrer Promotion beschäftigt sie sich mit den Themen Open Educational Practices, Makerspaces und studentische Partizipation.