Hesse
Hesse
Hesse, Lutz-Werner
Künstlerisches Statement
Komponieren ist mir ein ganz wesentliches Bedürfnis…
…denn Komponieren gibt mir die Möglichkeit, mich auszudrücken. Es gehört zu meinem Leben dazu und eröffnet mir im Schaffensprozess ungeahnte Räume von Erlebnissen und Erfahrungen. Diese einem Publikum zugänglich, erlebbar und verständlich zu machen, ist mein Ziel. Ausdruck ist folglich für mich die ganz unverzichtbare Grundlage einer jeden musikalischen Äußerung. Und auch das Publikum erlebt Musik ja zumindest in erster Linie als den Eindruck eines schöpferischen Ausdrucks.
Wichtig ist für mich, nur das zu schreiben, was man auch hören kann. Abstrakte und (zu) komplizierte Strukturen interessieren mich daher nicht, umso mehr organische Prozesse, die nachvollzogen werden können. Nur sie verhelfen letztlich dazu, dass ein musikalisch interessiertes aber nicht zwangsläufig musikalisch gebildetes Publikum die Chance zum Nachvollzug im Sinne eines Erlebens hat. Dabei geht es mir weniger um ein intellektuelles Nachvollziehen als vielmehr um ein wachsames und vor allem emotionales Nacherleben.
Nur dann kann die Musik die Wirkung entfalten, die ihrer ganz speziellen Kraft angemessen ist, uns nämlich im Tiefstinneren zu bewegen. Das macht sie zur ersten unter den Künsten, wenn es um den spontan erfahrbaren Ausdruck geht. Tonalität in einem allgemeinen Sinne ist in allen meinen Werken ganz selbstverständlich miteinbezogen und nicht mehr Gegenstand des Hinterfragens, ob sie denn sein darf. Freilich handelt es sich nicht um die Tonalität des 19. Jahrhunderts, sondern um eine freie, die sich an Zentraltönen, an Klangfeldern oder Akkordkonstellationen orientieren kann. Dabei können Akkordgebilde unterschiedlichster Art, extrem dissonant, aber auch einfach konsonant entstehen.
Wichtig ist für mich auch eine ausgeprägte Sanglichkeit. Sie ist nach meiner Auffassung eine der Grundlagen für das Verständnis von Musik, da sie diese in besonderer Weise „sprechen“ lässt. Nur da aber, wo Musik regelrecht „spricht“, kann sie auch verstanden werden.
Lebenslauf
1955 | geboren in Bonn Bad Godesberg |
1961 | Grundschule |
1967 | Gymnasium |
1974 | Abitur |
1975 | Studienbeginn Schulmusik (Musikhochschule Köln, 1. Staatsexamen) |
1977 | Studienbeginn Komposition (Prof. Günter Fork, Prof. Jürg Baur, Musikhochschule Köln, künstlerische Reifeprüfung) |
1978 | Studienbeginn Musikwissenschaft, Lateinische Philologie, Alte Geschichte (Magister/ Promotion) |
1981 | Referendarausbildung (2. Staatsexamen) |
1983 | Dozent an der Musikhochschule Rheinland, Institut Wuppertal für Tonsatz, Gehörbildung und Musikwissenschaft |
2001 | Professor ebd. |
2008 | Wahl zum Geschäftsführenden Direktor des (nun) Standorts Wuppertal der HfMT Köln |
2021 | Eintritt in den Ruhestand |
Werke (2015-07/2022)
op. 76 "The cloud-capp'd tow'rs" – Symphonisches Gedicht Nr. 1 für Chor und Orchester
op. 77 "Maria durch ein Dornwald ging" – Motette für vier- sechsstimmigen gemischten Chor und Harfe
op. 78 "Danse sacrée" für Trompete und Orgel
op. 79 "Ballade und Epilog" für zwei Violoncelli und Klavier
op. 80 "Der Einsiedler" – Motette auf einen Text von Eichendorff für vier- bis siebenstimmigen Chor a capella
op. 81 "Klagegesang für Ophelia" für Bass, Violoncello und Klavier
op. 82 "Ich habe dich gewählt…" – Symphonisches Gedicht Nr. 2 auf Texte von Else Lasker-Schüler für Mezzosopran, Sprecher, Chor und großes Orchester mit Orgel
op. 83 "Apogäum" für Flöte und Orgel
op. 84 "Metamorphosen eines Beethoven-Fragments" für Zupforchester
op. 85 Quintett für Horn, zwei Violinen, Viola und Violoncello
op. 86 Variationen für Violoncello und Klavier
op. 87 "Sons de la soirèes" – Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello
op. 88 Quartett für Flöte, Violine, Viola und Violoncello
op. 89 Ode mit Epilog für Trompete, Posaune und Klavier
op. 90 Tres dúos característicos para dos guitarras
op. 91 Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
op. 92 Konzert für Flöte, Harfe und Orchester