Erinnerung im Comic

Erinnerung im Comic - ein Studierendenprojekt

Comics können ebenso Medien von Geschichtskultur sein wie etwa Denkmale, Ausstellungen oder Filme. Dies gilt insbesondere für den Trend der Graphic Novels, die immer wieder auch Erfahrungen von Ausgrenzung, Verfolgung und Gewalt thematisieren. Art Spiegelmans Maus ist wohl das prominenteste Beispiel für diese spezifische Form von „Geschichtscomics“. Ebenso wie Joe Sacco mit seinen engagierten, zeithistorischen Comic-Reportagen über Palästina oder Bosnien und wie Marjane Satrapi (Persepolis) mit ihrer autobiographischen Verarbeitung der iranischen Revolution und Lebensverhältnisse hat Art Spiegelman den Comic aus seiner im bürgerlichen Kulturdiskurs lange Zeit eher belächelten Randexistenz herausgelöst. Auch im deutschen Kontext animierten die genannten Veröffentlichungen viele Zeichner_innen, Comic-Autor_innen und Verleger_innen, sich mit zeithistorischen Themen und Fragen des Erinnerns zu befassen. Welche besonderen inhaltlichen Potentiale bergen derartige Comics? Welchen Trends unterliegt das Erinnern im Comic? Entwickeln Comics Eigendynamiken des geschichtskulturellen Erzählens? Und inwiefern versuchen sie, Eigenheiten dieses Mediums und Prozesse des Erinnerns selbst zu reflektieren?

Mit diesen Fragen befassten sich Studierende der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in einem im Wintersemester 2012/13 durchgeführte Projektseminar. Aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive fragen Sie grundlegend nach der Selektivität des Erinnerns oder nach dem Geschichtsbewusstsein in Wort und Bild. Sie beleuchten den Begriff der Graphic Novel sowie Besonderheiten von Comic-Reportagen. Zudem geben sie Einblicke in die transnationale Comicgeschichte

In Rezensionen besprechen Sie ausgewählte Comics bzw. Graphic Novels. In Essays widmen Sie sich spezifischen Aspekten, wie etwa dem Einsatz von Comics im Geschichtsunterricht oder der Subjektivität des Comic-Erzählens.

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