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16. Oktober 1998   297/98

Ein Spiegel der großen Architekturrichtungen

Oldenburg. "Die Baugeschichte der Universität Oldenburg spiegelt die großen Architekturrichtungen der Nachkriegszeit wider." So faßt Alexander Kleinloh, von 1975 bis 1995 Leiter des Baudezernats der Universität Oldenburg und jetzige Architekturprofessor an der Fachhochschule Oldenburg, zusammen, was in fast vierzig Jahren an der Ammerländer Heerstraße und in Wechloy an Oldenburger Hochschulbauten entstanden ist. Seine umfangreichen Recherchen über das vielseitige und komplexe Baugeschehen hat er in einem Buch zusammengefaßt.*

Zwar wird die Universität im nächsten Jahr erst 25 Jahre alt, doch ihre Urzelle, die Pädagogische Hochschule, ist sehr viel älter und erhielt Anfang der 60er Jahre einen Neubau, der noch heute als Vorzeigeobjekt der Architektur der 50er und 60er Jahre gilt. Es folgten die ebenso nüchternen wie von vielen als häßlich empfundenen Gebäude "Verfügungsgebäude" (1971) und "Allgemeines Verfügungszentrum" (1975), in deren Bezeichnungen sich schon die auf ihre formale Funktion reduzierte Architektur spiegelt. Gleichwohl gewann die neu gegründete Universität durch diese Zeugen der Architektur der 70er Jahre wichtige und dringend benötigte Arbeitsräume. Als großer Fortschritt wurde der Zentralbereich am Uhlhornsweg mit Bibliothek, Sportanlagen und Mensa empfunden, der 1982 seine Tore öffnete und der Universität gab, was sie auch gerne sein möchte: nicht nur eine Forschungs- und Bildungsanstalt, sondern auch ein Ort, an dem man sich gern aufhält. Gleich mit mehreren Architekturpreisen ausgezeichnet wurde der 1984 in Wechloy entstandene naturwissenschaftliche Baukomplex, der nach wie vor als einer der schönsten Hochschulneubauten der Nachkriegszeit gilt und später durch das im gleichen Stil errichtete Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) ergänzt wurde. Als preisverdächtig wird auch das erst vor einem halben Jahr eröffnete Hörsaalzentrum angesehen – ein postmoderner Bau, typisch für die 90er Jahre. Er gilt schon jetzt als neues Wahrzeichen der Universität.

Kleinloh dokumentiert detailliert in seinem Buch die Entstehung der zum Teil sehr komplizierten Bauten und gibt einen Einblick in die sehr schwierigen Abstimmungsprozesse auf den verschiedenen Entscheidungsebenen. Ein Laie könne eigentlich nur staunen, wie die sehr komplexen Gebäude überhaupt entstehen konnten, so Kleinloh, der nicht zuletzt auf mehr Verständnis dafür hofft, daß Planungsprozesse mitunter sehr viel Zeit benötigen.

*Alexander Kleinloh, Die Baugeschichte der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, BIS Verlag Oldenburg 1998, ISBN 3-8142-0620-7, 35 DM

Kontakt: Prof. Alexander Kleinloh, Telefon: 0441/15844

(Stand: 19.01.2024)  | 
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