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Thomas Badewien

24. Januar 2019   033/19    Forschung

Umfangreiche Studie zu Schlick in der Ems

Deutsch-niederländische Kooperation führt zweiten Teil einer Messkampagne durch

Oldenburg. Der ökologische Zustand der Ems und des Dollarts ist schlecht: Unter anderem trüben große Mengen an Schlick, auch Schwebstoff genannt, das Wasser stark. Um besser zu verstehen, wie sich der Schlick in der trichterförmigen Flussmündung, dem Ästuar, verhält und zwischen Fluss und Meer ausgetauscht wird, führen niederländische und deutsche Wissenschaftler, darunter Mitarbeiter des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität, derzeit eine groß angelegte Messkampagne durch. Mit Hilfe der Ergebnisse wollen die Wissenschaftler mathematische Modelle verbessern, um vorhersagen zu können, wie Maßnahmen wirken, die die Trübung in der Ems verringern sollen.

Bereits im August 2018 hatten die Forscher wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen, in welche Richtung der Schlick im Emsästuar transportiert wird und wie sich dieser im Wasser verhält. In einem zweiten Messdurchgang sammeln sie nun Daten im Winter, wenn der Fluss mehr Wasser führt, um so ein vollständigeres Bild des Schlickverhaltens zu bekommen.

Unter Leitung des Ozeanographen Dr. Thomas Badewien bestimmen die Oldenburger Beteiligten an Bord der Forschungsboote „Otzum“ und „Zephyr“ unter anderem die Strömungsverhältnisse sowie den Schwebstoff- und Sauerstoffgehalt in einem Abschnitt zwischen dem deutschen und niederländischen Ufer der Ems seewärts des Sperrwerks bei Gandersum. „Wir wollen die räumlichen Muster der Schwebstoffverteilung erfassen und die Wassermengen, die pro Gezeitenzyklus in die Ems ein- und ausströmen“, erläutert der Meeresforscher.

Insgesamt nehmen mehr als 30 Forscher an Bord von neun deutschen und niederländischen Schiffen an der heutigen, 13 Stunden dauernden Messkampagne teil. Neben weiteren Eigenschaften, wie Temperatur oder Salzgehalt, untersuchen die Forscher turbulente Bewegungen des Wassers, die die Verbreitung des Schlicks beeinflussen. Zusätzlich haben niederländische Forscher am Grund des Emsästuars elf Gestelle ausgebracht: In unterschiedlichen Tiefen angebrachte Sensoren bestimmen über drei Wochen lang die Trübung, den Salzgehalt und die Strömungsgeschwindigkeit.

Für die Ems-Studie kooperieren deutsche und niederländische Behörden sowie verschiedene internationale Forschungsinstitute und Universitäten unter Leitung der niederländischen Wasserbaubehörde Rijkswaterstaat. Von deutscher Seite sind neben dem ICBM beteiligt: der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN),  die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Emden sowie die Universität Kiel und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Die Studie ist Teil des Programms Ems-Dollart 2050 – einer niederländischen Initiative, in der Wasserbehörden, Gemeinden, Naturschutzorganisationen und die Wirtschaft gemeinsam an einer Verbesserung von Ökologie, Natur und Wassersicherheit der Ems arbeiten.

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Um besser zu verstehen, wie sich Schlick im Emsästuar verhält und zwischen Fluss und Meer ausgetauscht wird, führen niederländische und deutsche Wissenschaftler derzeit eine groß angelegte Messkampagne durch. Foto: Thomas Badewien/Universität Oldenburg

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Bereits im Sommer hatten die Wissenschaftler Daten gewonnen. Um ein möglichst umfassendes Bild zu bekommen, führen sie jetzt im Winter weitere Untersuchung durch. Foto: Thomas Badewien/Universität Oldenburg

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Kontakt

Dr. Thomas Badewien, Institut für Chemie und Biologie des Meeres, Tel.: 0441/798-3624 oder 04421/944-240, E-Mail:

Presse & Kommunikation (Stand: 01.10.2024)  | 
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