Kontakt

Presse & Kommunikation

Pressemitteilungen

Navigation im Pressedienst

Gesamtübersicht

Mathias Dietz

7. Juni 2019   196/19    Forschung /Wissenschaftliche Tagung

Dem Cocktail-Party-Effekt auf der Spur

Hörforscher und Hörgeräte-Entwickler aus aller Welt treffen sich in Oldenburg

Oldenburg. Gleich zwei wichtige Ereignisse stehen in der kommenden Woche für die Oldenburger Hörforscher an: Am Dienstag, 11. Juni, und Mittwoch, 12. Juni, treffen sich rund 50 führende Expertinnen und Experten aus aller Welt auf dem Campus Wechloy zum Workshop „The binaural brainstem and beyond“. Das von Prof. Dr. Mathias Dietz vom Department für Medizinische Physik und Akustik organisierte Treffen dreht sich um das so genannte binaurale – also beidohrige – Hören. An den darauffolgenden beiden Tagen tagt auf Einladung der HörTech gGmbH und des Exzellenzclusters Hearing4all der Universität Oldenburg die Elite der internationalen Hörgeräte-Entwickler in Oldenburg.

Das Thema des Workshops sind neue Diagnosemethoden für Hörstörungen. Im Mittelpunkt der rund 30 Vorträge von Forscherinnen und Forschern aus Europa, den USA, Kanada und Australien stehen insbesondere individuelle Ursachen für das bei vielen Hörgeschädigten auftretende Cocktail-Party-Problem: Im Stimmengewirr einer Party fällt es vor allem älteren Menschen oft schwer, ihren Gesprächspartner zu verstehen. Viele Betroffene sind allerdings nicht schwerhörig. Vielmehr ist bei ihnen der Vergleich der Informationen von linkem und rechtem Ohr im Gehirn eingeschränkt, was das Hövermögen beeinträchtigt. Ein auf dem Workshop vorgestellter Lösungsansatz besteht darin, das Hörsystem eines Patienten im Computer als Modell nachzubilden und verschiedene Hörtests sowohl mit dem Modell als auch mit dem Patienten durchzuführen. „Ich hoffe, dass der Workshop uns bei der schwierigen Aufgabe weiterbringt, das beidohrige Hören besser zu verstehen“, sagt Dietz, dessen Forschung zu Computersimulationen der Schallverarbeitung im Innenohr und im Gehirn seit 2018 mit einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) gefördert wird.

Am Donnerstag, 13. und Freitag, 14. Juni stehen Hörgeräte im Mittelpunkt des Interesses. Beim Hörgeräte-Entwicklerforum kommen Ingenieure renommierter Firmen und Hörforscher aus aller Welt zusammen, um aktuelle Herausforderungen der Branche zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Die Forscher und Entwickler befassen sich beispielsweise mit Signalverarbeitung, Sensorik und Spracherkennung. Jüngste Entwicklungen des Marktes wie selbstanpassende Hörgeräte und Kopfhörer, maschinelles Lernen von Hörsystemen stehen ebenfalls auf der Tagesordnung. Das Hörgeräte-Entwicklerforum für Experten aus Industrie und Forschung findet bereits zum neunten Mal in Oldenburg statt.

Weblinks

Kontakt

Prof. Dr. Mathias Dietz, Tel.: 0441/798-3832, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page