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Gerlinde Vogl

Hiltraud Grzech-Sukalo

Thomas Breisig

12. November 2019   385/19    Forschung / Veranstaltungsankündigung

Mobile Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung

Öffentliche Veranstaltungsreihe stellt Forschungsergebnisse vor

Oldenburg. Das Büro verliert als Arbeitsort an Bedeutung: Viele Beschäftigte sind ständig auf Achse, reisen zu Messen, Meetings und Kunden. Andere arbeiten zeitweise von zu Hause aus oder nutzen die Mittagspause im Café, um zum Beispiel Mails zu beantworten. Welche Vorteile und Herausforderungen die mobile Arbeit im Zeitalter der Digitalisierung mit sich bringt und wie sie gesund gestaltet werden kann, soll im Projekt „Digital – Mobil“ unter Leitung des Betriebswirtschaftlers Prof. Dr. Thomas Breisig vom Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Universität Oldenburg diskutiert werden. Das Vorhaben macht Ergebnisse der jüngst abgeschlossenen Studie „prentimo – präventionsorientierte Gestaltung mobiler Arbeit“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die Auftaktveranstaltung findet am Mittwoch, 4. Dezember, 18.00 Uhr, im Kulturzentrum PFL (Peterstraße 3, 26121 Oldenburg) statt. Der Hamburger Arbeitssoziologe Prof. Dr. Wolfgang Menz wird einen einleitenden Überblicksvortrag mit dem Titel „Digital mobil. Chancen und Risiken“ halten. Um Anmeldung bis zum 29. November unter uol.de/kooperationsstelle/anmeldung-digital-mobil, per Telefon unter der Nummer 0441/798-2910 oder per Mail an wird gebeten.

Ziel des Projekts „Digital – Mobil“ ist die Auseinandersetzung damit, wie die Digitalisierung mobile Arbeit verändert und welche Chancen und Risiken sie mit sich bringt. Das Projekt nimmt die vier Handlungsfelder Work-Life-Balance und Geschlechterarrangements, Gesundheit und individuelle Kompetenzentwicklung, Gesundheitsschutz und Führung sowie Verkehr und Umwelt in den Blick. Um mit betroffenen Beschäftigten, Betriebs- und Personalräten, Gewerkschaften, Unternehmensleitungen, Wirtschaftsverbänden, Behörden sowie der interessierten Öffentlichkeit in den Dialog zu treten, sind zwei Abendveranstaltungen, sogenannte Zukunftsdialoge, sowie vier Workshops im kommenden Jahr geplant. „Mobile Arbeit ist für viele ein Segen und bringt einige Vorteile mit sich“, stellt Projektleiter Breisig fest, „aber wir müssen die berufsbedingte Mobilität gesund gestalten, damit sie sich nicht zu einem Fluch entwickelt.“

Unter dem Stichwort „Work-Life-Balance“ geht es beispielsweise um das Verhältnis von Erwerbsarbeit und Privatleben: Durch mobile Arbeitsformen lassen sich Arbeitsalltag und private Bedürfnisse zum Teil besser unter einen Hut bringen, etwa Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen. Umgekehrt können Bedingungen wie ein offenes Arbeitsende, Mehrarbeit oder ein ständiges Unterwegssein für Beschäftigte mit Sorgeverpflichtungen ein Problem darstellen. So geben viele Frauen ihre Mobilität mit dem ersten Kind auf, während die Mobilität von Männern häufig durch eine Partnerin, die nicht mobil arbeitet, erhalten bleibt. In einem Workshop soll diskutiert werden, wie mobile Arbeit geschlechtergerecht zu gestalten ist.

Beim Thema „Gesundheitsschutz“ hat sich gezeigt, dass viele mobil Beschäftigte besonders hoch motiviert sind und an ihrer Arbeit die individuelle Freiheit schätzen. Belastungen entstehen dadurch, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt. In einem Workshop sollen Beschäftigte und Arbeitgeber gemeinsam Ansätze für den betrieblichen Arbeitsschutz entwickeln, etwa zur Erreichbarkeit.

Das dritte Handlungsfeld umfasst die Unternehmensorganisation: Aus der Distanz sind Vorgesetzte nur noch schwer in der Lage, ihre klassische Leit- und Kontrollfunktion auszuüben. Sie müssen die größere Autonomie der mobil Arbeitenden respektieren, neue Kommunikationsformen entwickeln und für die Mitarbeiterinnen noch mehr Coach und Vorbild sein, zum Beispiel beim Thema Gesundheit. Das vierte Handlungsfeld beschäftigt sich mit dem berufsbedingten Verkehr. Im entsprechenden Workshop wird diskutiert, ob das Arbeiten im Home-Office dazu beitragen kann, Autofahrten und Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren und welche Voraussetzungen dafür nötig sind.

Das Projekt „Digital – Mobil“ wird durch das Förderprogramm „Zukunftsdiskurse“ des Landes Niedersachsen mit knapp 100.000 Euro aus dem Niedersächsischen Vorab gefördert und hat eine Laufzeit von 15 Monaten. Kooperationspartner ist die Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg.

Weblinks

Kontakt

Dr. Gerlinde Vogl, E-Mail:

Hiltraud Grzech-Sukalo, E-Mail: , Tel.: 04484-9200592

(Stand: 19.01.2024)  | 
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