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Jorge Marx Gómez

20. November 2023   218/23     Hochschulpolitik

Deutsch-afrikanisches Projekt bringt Digitalisierung in Ostafrika voran

Oldenburger Forschende koordinierten Projekt / Feierliche Abschlusszeremonie in Arusha

Oldenburg. Ein deutsch-afrikanisches Team um den Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Jorge Marx Gómez von der Universität Oldenburg hat in den vergangenen sechs Jahren an der Nelson Mandela African Institution of Science and Technology (NM-AIST) in Tansania ein Exzellenzzentrum für Informations- und Kommunikationstechnologien aufgebaut. Im November fand die feierliche Abschlusszeremonie des Projekts „Centre of Excellence for ICT in East Africa“ (CENIT@EA) in der Provinzhauptstadt Arusha statt. Das Exzellenzzentrum bildet IT-Fachkräfte für so genannte eingebettete und mobile Systeme aus. Gleichzeitig trägt es zur regionalen Vernetzung in Ostafrika bei, da es sich an Studierende aus allen Partnerstaaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) richtet. Kernstück ist ein Masterstudiengang mit dem Titel „Embedded and Mobile Systems“, der während der ersten Projektphase 2019 initiiert wurde. Thema sind Computerprogramme, die etwa Sensoren oder Mikrocontroller in elektronischen Geräten steuern, sowie Software für mobile Endgeräte, etwa Smartphone-Apps.

„Eine Region, die wirtschaftlich so stark wächst wie Ostafrika, braucht dringend Fachkräfte für Digitalisierung. CENIT@EA hat in den vergangenen sechs Jahren sehr erfolgreich dazu beigetragen, diese Fachkräfte auszubilden“, erklärte Projektkoordinator Marx Gómez. In der zweiten Projektphase sei es zudem gelungen, das Exzellenzzentrum finanziell und strukturell auf eigene Beine zu stellen, damit es nach dem Projektende fortgeführt werden kann. „Wir von der Universität Oldenburg sind bestrebt, unsere Partner in Ostafrika weiterhin in zentralen Bereichen zu unterstützen, um den langfristigen Erfolg von CENIT@EA zu sichern“, so der Wirtschaftsinformatiker weiter.

Der inzwischen etablierte Masterstudiengang ist an den Bedürfnissen der regionalen Industrie ausgerichtet und wird alle drei Jahre evaluiert. Die Studierenden absolvieren ein zweijähriges Programm, das aus 25 Modulen besteht. Die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen: 2023 hat die fünfte Kohorte von Studierenden mit dem Studium begonnen. Bislang waren mehr als 130 Studierende eingeschrieben und 70 Absolventinnen und Absolventen haben das Masterstudium beendet. In einem strengen Auswahlprozess wurden mehr als hundert Vollstipendien vergeben, etwa 40 Prozent an Frauen. Die Studierenden stammen aus den sechs ostafrikanischen Ländern Tansania, Kenia, Uganda, Burundi, Ruanda und Südsudan, die sich in der EAC zusammengeschlossen haben. Im Zuge des Projekts fanden gemeinsame Sommerschulen und Forschungsvorhaben der deutschen und ostafrikanischen Partner mit regionaler und internationaler Wirtschaft statt, zudem gab es einen Austausch von Studierenden und Forschenden.

Um die Fortführung des Exzellenzentrums und den langfristigen Erfolg zu sichern, sollen 2024 in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) weitere Aktivitäten angeschoben werden. Ziel ist es beispielsweise, am Exzellenzzentrum einen Karriereservice einzurichten, Start-up-Gründungen zu fördern, die Internationalisierung zu stärken, ein Alumninetzwerk aufzubauen und CENIT@EA als bedeutenden Forschungsstandort in der Region zu etablieren.

Die Heimatinstitution von CENIT@EA, die Nelson Mandela African Institution of Science and Technology, gehört zu einem afrikanischen Verbund von Forschungsinstituten mit dem Ziel, die Entwicklung von Afrika durch höhere Bildung in den Natur- und Ingenieurswissenschaften voranzubringen. Die Schwerpunkte liegen unter anderem in den Biowissenschaften, Computerwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Materialwissenschaften. An CENIT@EA sind neben der Universität Oldenburg die University of Dar Es Salaam (Tansania), die University of Technology and Arts of Byumba (Ruanda), die Kabale University (Uganda), die Moi University (Kenia), die University of Juba (Südsudan), die University of Kinshasa (Demokratische Republik Kongo), die University of Burundi, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und die Hochschule Mannheim beteiligt. Ein internationales Netzwerk von Forschungseinrichtungen, Organisationen des öffentlichen Sektors und Industriepartnern sowie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterstützen das Exzellenzzentrum.

Die Etablierung von CENIT@EA erfolgt im Rahmen des Projektes „Digitale Kompetenzen für eine innovative, ostafrikanische Wirtschaft“ (dSkills@EA) der EAC, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert wird, und von der GIZ und dem Inter-University Council for East Africa (IUCEA) umgesetzt wird.

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An der feierlichen Abschlusszeremonie des Projekts Cenit@EA in Tansania nahmen zahlreiche Gäste teil, darunter (unten v. l.) Linda Kwamboka Omwenga (GIZ), Prof. Dr. Maulilio Kipanyula (Vizekanzler der Nelson Mandela African Institution of Science and Technology), Ehrengast Omari Kipanga (stellvertretender Minister für Bildung, Wissenschaft und Technik von Tansania), Prof. Gaspard Banyakimbona, Exekutivsekretär des Inter-University Council of East Africa (IUCEA) und Bettina Onyango (DAAD).Stehend: Mitglieder des Organisationskomitees, darunter Projektkoordniator Jorge Marx Gómez (6. v. r.).
Foto: John Dennis Gamasa.

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Kontakt

Prof. Dr. Jorge Marx Gómez, Tel.: 0441/798-4470, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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